Wenn die Amerikaner einen Frieden erstrebten, wieso verkauften sie dann Waffen, Munition oder Lebensmittel an eine Seite, mit denen dieser Seite erlaubt wurde, den Krieg endlos fortzuführen und mehrere 100.000 Soldaten der anderen Seite zu töten oder zu Krüppeln zu machen? Als "neutrale Friedensmacht" hätten die USA zumindest keine Waffen und Munition an eine Seite verkaufen dürfen. Über Lebensmittel lässt sich noch streiten. Als "neutrale Friedensmacht" hätte man stattdessen stets zum Frieden aufrufen und klar machen müssen, dass man niemals in den Krieg eintritt, egal, was auch passiert. Es wäre auch nicht viel passiert, wenn man nicht ständig Waffen und Munition auf amerikanischen Schiffen nach GB transportiert hätte oder amerikanische Passagiere auf englische Kriegs-Dampfern, die Munition geladen hatten (Siehe Lusitania: [Links nur für registrierte Nutzer]) hätte mitfahren lassen. Indem man dies aber machte zwang man die Deutschen, die niemals zulassen konnten, dass mit dieser Munition und mit diesen Waffen hunderttausende deutsche Soldaten umgebracht werden, sich entsprechend zur Wehr zu setzen. Der totale U-Boot Krieg war die Folge davon. Die sogenannte Zimmermanndepesche folgte dann zu einem Zeitpunkt als klar war, dass die Amerikaner die deutsche Antwort auf ihre Waffenlieferungen mit dem Kriegseintritt beantworteten. Man versuchte nun die amerikanische Kräfte von der europäischen Front fernzuhalten.Daß die Ententemächte einen Kriegseintritt der USA wünschten, ist in der Tat klar. Aber daß es so kommen mußte, ist widerum eine Folge weniger der englischen und französischen Wünsche als der deutschen Handlungen. Die amerikanische Regierung hat mehrfach eine Vermittlung im Krieg versucht und hat ebenfalls klargestellt, daß die warnungslose Versenkung amerikanischer Handelsschiffe durch deutsche U-Boote nicht dulden werde.
Ohne die Hoffnung auf einen amerikanischen Kriegseintritt und ohne amerikanische Waffen-und Munitionslieferungen wären GB und Frankreich spätestens nach dem völligen Ausscheiden Russlands aus dem Krieg im Jahr 1918 gezwungen gewesen einem Waffenstillstand zuzustimmen um den sinnlosen Krieg zu beenden. Das Volk machte nicht nur in Deutschland Druck und wollte Frieden. An solchen Fakten erkennt man wie verlogen die amerikanischen Verhandlungsangebote, Angebote einer Macht, deren Munitions-und Waffenverkäufe hunderttausende deutsche Soldaten kampfunfähig machten, waren. Ebenso heuchlerisch war die amerikanische Warnung bezüglich des totalen U-Boot Krieges, den derartige Munitions-und Waffenverkäufe an England und Frankreich ja überhaupt auslösten. Die englische Blockade gegen Deutschland traf der totale U-Boot Krieg kaum, da die englische Marine viel zu stark war, um sich von dne deutschen U-Booten schlagen zu lassen. Statt dessen wurden logischerweise die Frachter zu Ziel, die sich gegen U-Boote kaum wehren konnte.
Daher lautet die einfache Schlussfolgerung: Wenn die USA tatsächlich am Frieden interessiert wäre hätte sie keine Seite unterstützt, sich tatsächlich neutral verhalten und jede Hoffnung auf einen Kriegseintritt im Keim erstickt. Das hätte den totalen U-Boot Krieg unnötig gemacht und Englands und Frankreichs Hoffnungen spätestens nach dem Austritt Russlands aus dem Krieg auf einen Sieg völlig zerstört. Das hätte den Weg zum Vergleichsfrieden frei gemacht.
MfG