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29. August 2007, 15:18 Uhr
Von Sibylle Ahlers
Zweiter Weltkrieg
Briten entführten deutsche Forscher als Beute
Nach dem Krieg entbrannte ein Kampf um die besten Köpfe des unterlegenen
Deutschen Reiches. Er wurde nicht nur mit legalen Mitteln geführt. Geheime
Dokumente enthüllen, dass eine Spezialeinheit wichtige Wissenschaftler
auskundschaftete und kidnappte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hat Großbritannien offenbar hunderte deutscher
Wissenschaftler entführt und zur Arbeit in Ministerien und Privatunternehmen
gezwungen. Das geht aus kürzlich freigegebenen Dokumenten des britischen
Außenministeriums hervor, berichtete die Zeitung "The Guardian". Ziel sei
die Schwächung Deutschlands auf technischem Gebiet gewesen. Zudem seien
deutsche Geschäftsleute gezwungen worden, nach Großbritannien zu reisen und
ihren Konkurrenten Handels-Geheimnisse zu verraten. Wer sich weigerte, wurde
interniert.
Reporter des "Guardians" fanden die geheimen Dokumente im Nationalarchiv im
englischen Kew unter anderen Akten. Sie waren mit dem Aufdruck "Top secret"
versehen. Die Akten enthüllen, wie aus dem Ursprungsplan, die
Militärgeheimnisse der Nazis zu erfahren, eine Aktion des Kalten Krieges
wurde. Denn die Briten wollten auch verhindern, dass das deutsche Know-How
in die Hände der Russen fiel. Für die Briten wurden die deutschen
Wissenschaftler zu einer "menschlichen Beute", die die Entwicklung der
britischen Wirtschaft unterstützen sollten.