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Thema: Können die Vorteile von Kapitalismus und Sozialismus NEBENEINANDER existieren ?

  1. #1
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    Standard Können die Vorteile von Kapitalismus und Sozialismus NEBENEINANDER existieren ?

    Kann es eine Gesellschaft geben, in der es einerseits viele (soziale) Aufsteiger gibt, die viele neue Idee haben, welche die Gesellschaft prägen, so wie es in den USA der Fall ist - und in der es andererseits auch eine große soziale Sicherheit gibt, wie es z.B. Ostblock oder bei uns in Deutschland zu Zeiten der Sozialen Marktwirtschaft der Fall war ?

    Ich denke schon. Und zwar dann, wenn es viele Sozialmaßnahmen gibt, diese aber nicht einer bestimmten Gruppe zu Gute kommen wie z.B. bei uns während der Sozialen Marktwirtschaft der Fall war (der typische „Mittelschichtler“ mit Eigenheim und Familie wurde von der Politik finanziell stark gefördert), sondern allen zu Gute kommen. Es wäre im Prinzip eine USA mit Sozialstaat. Also es gibt keine finanzielle Förderung für bestimmte Gruppen oder Personen, dadurch ist eine große Freiheit garantiert, man muss z.B. nicht der typische „Mittelschichtler“ werden, um finanziell gut dazustehen, man z. B. kann auch ein schwuler Friseur sein, der Reizwäsche für Herren verkauft (extrem krasses Beispiel) und damit groß rauskommen. Für diejenigen, die es in diesem System nicht schaffen oder nicht gleich schaffen, weil sie arm oder schwach oder auf eine andere Art beeinträchtigt sind, gibt es finanzielle Unterstützung vom Staat, und zwar in der Form das JEDER X Euro bekommt, jeder bekommt den gleichen Betrag, es werden keine sozialen Gruppen bevorzugt (nennt man glaub ich Bedingungsloses Grundeinkommen ?).

    Wobei mir dieses System immer noch zu sozialdarwinistisch ist, es zählen in der öffentlichen Meinung nur die Leute etwas, die es nach oben schaffen, diejenigen, die unten sind, werden weiterhin als minderwertig angesehen. Der einzige Vorteil dieser USA mit Sozialstaat gegenüber der realen USA wäre der, dass diejenigen, die unten sind, vom Staat unterstützt werden - sie hätten also eine sichere soziale Absicherung - und nicht auf die Güte von privaten Wohlfahrtsorganisationen angewiesen sind.

    Wir brauchen also ein Gesellschaftssystem, in dem die Gesellschaft nicht in 2 Teile geteilt wird ( oben = hochwertig, unten =minderwertig), in der aber auch nicht alle als gleich angesehen werden, da dies die Entwicklung, das Niveau der Gesellschaft sehr hemmen würde.

    Eigentlich ist die soziale Marktwirtschaft ja das gesuchte Gesellschaftssystem, aber zumindest bei der sozialen Marktwirtschaft in Deutschland war die soziale Unterstützung zu sehr auf eine Bevölkerungsgruppe, nämlich den typischen „Mittelschichtler“ fixiert. Hätte man die soziale Unterstützung gerechter verteilt, also auch Künstlern, alternativ und postmateriell eingestellten Leuten etc. mehr Unterstützung angedeihen lassen, hätten mehr Ideen es in die Gesellschaft geschafft, der Spießermief wäre verflogen.


    Ich sehe es nämlich so:

    USA: Vorteil: Weltoffenes Klima, da viele neue Erfindungen den Weg in die Öffentlichkeit finden aufgrund der großen Freiheit.

    Nachteil: Aufgrund der großen Freiheit geht auch viel soziale Absicherung verloren, es entsteht eine Zwei-Klassen-Gesellschaft.


    UDSSR, DDR etc.: Vorteil: Sehr große soziale Gerechtigkeit aufgrund der großen sozialen Absicherung

    Nachteil: Geringe Freiheit aufgrund der (über)großen sozialen Gerechtigkeit, die Gesellschaft verharrt sehr in traditionellen oder gegebenen Einstellungen, eben, weil aufgrund fehlender Freiheit keine neuen Ideen wachsen können.


    Zwischen diesen Positionen will ich eben einen Mittelweg finden, also eine Gesellschaft "konstruieren", in der (relativ) viel Freiheit herrscht und damit neue Ideen wachsen können und somit ein weltoffenes Klima herrscht, in der andererseits aber auch eine (relativ) große soziale Absicherung herrscht und somit keine Zwei-Klassen-Gesellschaft und mit dieser auch kein "Die oben sind hochwertig und die unten sind minderwertig"-Gefühl entstehen kann.

    Eigentlich ist die Soziale Marktwirtschaft dieser Mittelweg. Eigentlich, wäre da nicht die bevorzugte Förderung des typischen „Mittelschichtlers“ (mit Eigenheim und Familie) - manchen sagen auch das typischen Spießers - durch den Staat. Würden alle Menschen bzw. relativ gleichmäßig unterstützt, würden also auch Leute, die nicht typische Spießer sind (Alternative, Postmaterielle, aber auch Konservative) , finanzielle Unterstützung bekommen, die Unterstützung also nicht so konzentriert einer bestimmten Bevölkerungsgruppe gegeben werden, sondern eher nach dem Gießkannen-Prinzip verteilt werden, dann hätten wir doch genau die Gesellschaft, die ich anstrebe: Offen und aufgeschlossen aufgrund großer Freiheit, die viele neue Ideen wachsen und mehrheitsfähig werden lässt, aber eben auch solidarisch, altruistisch aufgrund der großen sozialen Absicherung, die ein Klima entstehen lässt, in dem alle Menschen als wertvoll angesehen werden, nicht nur die "Oben"-Stehenden und Workaholics, sondern auch die "Unten"-Stehenden und Nicht-Workaholics, die Faulen (der Begriff "faul" muss nicht zwangsläufig negativ besetzt sein) und die Arbeitslosen (viele Arbeitslose können nämlich nichts dafür, dass sie arbeitslos sind. Denn ein System, dass nach Profit arbeitet, wird immer eine gewisse Anzahl an Arbeitslosen hervorbringen, ohne dass die Arbeitslosen etwas dafür können. Viele Arbeitslose sind also nicht zu faul zum Arbeiten - selbst wenn sie das wären, dürfte man sie meiner Meinung nach nicht als minderwertig ansehen -, sondern sind Opfer des Wirtschaftssystems, können also absolut nichts dafür, dass sie arbeitslos sind. Deswegen dürfen sie auch nicht als minderwertig angesehen werden [Allerdings dürfen auch Menschen, die zu faul zum Arbeiten sind meiner Meinung nach nicht als minderwertig angesehen werden, da der Begriff "faul" nicht zwangsläufig negativ besetzt sein muss. Auch Faulsein hat gewisse Vorzüge für den Menschen. Zumal es ja keine allgemein anerkannte Definition dafür gibt, ab wann jemand faul ist und ab wann jemand fleißig ist (Für einen Workaholic ist wohl schon jemand, der sich ein ganzes Wochenende frei nimmt, ein Fauler. Für einen "Normal Arbeitenden ist es dagegen ganz normal, sich das ganze Wochenende frei zu nehmen, er käme nie auf die Idee, das als Faulheit zu sehen.).Es ist eben alles relativ, also Ansichtssache.]. Eine (fast) perfekte Gesellschaftsordnung also.
    Geändert von Monarchist1985 (11.09.2007 um 11:29 Uhr)

  2. #2
    Haßkrimineller Benutzerbild von wtf
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    Standard AW: Können die Vorteile von Kapitalismus und Sozialismus NEBENEINANDER existieren ?

    Vorteile des Sozialismus? Was soll das denn sein?
    "When the people fear the government, that´s tyranny. When the government fears the people, that´s freedom." Thomas Jefferson

  3. #3
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Können die Vorteile von Kapitalismus und Sozialismus NEBENEINANDER existieren ?

    Rothbard, Murray: [Links nur für registrierte Nutzer].
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
    (Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)

  4. #4
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    Standard AW: Können die Vorteile von Kapitalismus und Sozialismus NEBENEINANDER existieren ?

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Rothbard, Murray: [Links nur für registrierte Nutzer].
    Keine Revolte, sondern eine Revolution wird es sein - und der Mensch wird siegen *BlutvonderGuilottinewisch*

  5. #5
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Können die Vorteile von Kapitalismus und Sozialismus NEBENEINANDER existieren ?

    "Den Menschen" gibt's nicht.
    Nur viele Einzelne.
    Stirner, Max: [Links nur für registrierte Nutzer].
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
    (Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)

  6. #6
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    Standard AW: Können die Vorteile von Kapitalismus und Sozialismus NEBENEINANDER existieren ?

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Rothbard, Murray: [Links nur für registrierte Nutzer].
    Da ist was Wahres dran, es ist nicht jeder Mensch gleich, der Kommunismus ist nicht zufällig gescheitert. Wohl aber ist jeder Mensch gleich viel wert - auch wenn Kapitalisten das gerne anders sehen würden.

  7. #7
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    Standard AW: Können die Vorteile von Kapitalismus und Sozialismus NEBENEINANDER existieren ?

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    "Den Menschen" gibt's nicht.
    Nur viele Einzelne.
    Stirner, Max: [Links nur für registrierte Nutzer].
    Und wohin wir kommen, wenn jeder nur an sich denkt, sehen wir gerade in der heutigen Zeit: Eine zerstrittene Gesellschaft, in der jeder nur auf seinen Vorteil bedacht ist und das Schicksal aller, das Schicksal der Menschheit, total aus den Augen verliert.

  8. #8
    he is a CHAR_ Benutzerbild von borisbaran
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    Standard AW: Können die Vorteile von Kapitalismus und Sozialismus NEBENEINANDER existieren ?

    der sozialismus hat keine vorteile
    Igno-Mülleimer: Frei-denker, politisch Verfolgter, Willi Nicke, iglaubnix+2fel, tosh, monrol, Buella, Löwe, Widder58, Piedra, idistaviso, Pythia, Freelance, navy, SLNK
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  9. #9
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    Standard AW: Können die Vorteile von Kapitalismus und Sozialismus NEBENEINANDER existieren ?

    Zitat Zitat von borisbaran Beitrag anzeigen
    der sozialismus hat keine vorteile
    Doch: Soziale Gerechtigkeit. Und: Sozialismus muss nicht zwangsläufig in einem diktatorischen Rahmen existieren. Sozialismus kann es auch in einem demokratischen Rahmen geben.

  10. #10
    bernhard44
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    Standard AW: Können die Vorteile von Kapitalismus und Sozialismus NEBENEINANDER existieren ?

    ................ja, mit einer Mauer dazwischen!:]

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