Ein Auszug:
So setzen alle deutschen Politiker auf Verhandlungen in der Hoffnung, der iranische Präsident Ahmadinedschad werde unter dem vereinten Wortschwall der Welt zusammenbrechen.
Wenn er es nicht tut, halten wir uns zurück, so der verbreitete Wunsch.
Schließlich gibt es ja noch den alten Bundeskanzler-Schröder-Trick, die außenpolitische Verantwortung an die Amerikaner abzutreten und sie gleichzeitig als Kriegshetzer zu entlarven. Nicht wenige in der SPD, aber auch in anderen Parteien sind geneigt, Schröders Fährte im Fall des Iran erneut zu folgen.
Diesmal aber wird es schwieriger, sollte es wirklich dazu kommen. Denn anders als unter Saddam Hussein treten heute nicht nur die Amerikaner (Republikaner wie Demokraten), sondern auch die Franzosen für eine unerbittliche Haltung gegenüber Teheran an. Frankreichs Außenminister Bernard Kouchner nimmt sogar das Wort Krieg als Ultima Ratio in den Mund. Er fordert, die EU solle schon jetzt harte Sanktionen gegen den Iran erlassen, zu welcher Position der Weltsicherheitsrat auch kommen mag. Entschlösse sich die Bundesregierung unter dem Druck der Sozialdemokraten dazu auszuscheren, stünde sie allein da.