Die Mehrzahl der Ehen wird geschieden, die absolute Mehrheit von Beziehungen geht zu Bruch? Warum ist das so? Wie kann man das vermeiden ? Wie kann man diesen vermeintlichen zwangsläufigen Ablauf vermeiden?
Zwei Wissenschaftler haben die Beziehungen von Partnern die mehr als 40 Jahre verheiratet sind und immer noch glücklich zusammen sind untersucht. Dabei haben sie die folgenden Regeln aufgestellt, die ich hier zur Diskussion stelle.
Sind diese Regeln eine Anleitung für eine ewige beste Beziehung??
1.
Vergessen Sie nie den Menschen, in den Sie sich verliebt haben. Wenn das Liebesfeuer in der Routine zu ersticken droht, erinnern Sie sich daran, was für ein Mensch das war, in den Sie sich verliebt haben.
„Es zeichnet die von uns interviewten Menschen aus, dass sie sich immer wieder daran erinnert haben. Ihr Partner und ihre Beziehung sind absolute Nummer eins in ihrem Leben. Noch vor Freunden, der Arbeit oder einem Hobby“, erzählt Mathew Boggs. „Das war für sie Antrieb, ihrem Partner so viel Energie und Liebe zu geben, wie er verdient.“
2.
Drohen Sie nicht mit dem Wort Scheidung.
„Etliche der Beziehungsmeister sagen, dass das Wort Scheidung nie zu ihrem Wortschatz gehört hat“, berichtet Mathew. Wenn etwas schiefläuft, sofort an Scheidung zu denken oder sogar damit zu drohen, untergräbt das Vertrauen. Dabei ist nicht eine einzige der Ehen von schwierigen Phasen und heftigen Auseinandersetzungen verschont geblieben. „Die Ehe ist ein Bett aus Rosen. Und die Dornen gehören dazu“, sagte ein seit 52 Jahren verheirateter Mann.
3.
Geben Sie sich Mühe mit den Verwandten des Partners.
Verwandte können über die Jahre einen Keil zwischen die beiden Partner treiben, wenn Vorbehalten nicht begegnet wird. In Neu-Mexiko trafen die Interviewer Gerald und Opal Chavez. Die beiden stammen aus verschiedenen Indianerstämmen. Eine Ehe zwischen Mitgliedern beider Stämme ist eigentlich tabu. Deshalb warteten beide jahrelang, bis ihre Beziehung stark genug war. Erst dann stellten sie sich bei den Verwandten des Partners vor. „Wären wir früher hingegangen, als unsere Liebe noch jung war, hätte sie das nicht überlebt“, ist sich Gerald heute sicher.
4.
Respektieren Sie, dass Sie zwei verschiedene Menschen sind.
In einer langen Beziehung gehört es dazu, dass man im Laufe der Zeit Schwächen und Seltsamkeiten am Partner entdeckt. Das ging auch Molly Kohnstamm so. Der intelligenten Frau fiel die Lese- und Rechtschreib- schwäche ihres Mannes Dick auf. Sie begann schon, ihn für einen Trottel zu halten. Bis die beiden in einen Unfall verwickelt wurden, und er als einziger die Übersicht behielt, seelenruhig alle Verletzten versorgte. Sie liebte ihren Mann, weil er ganz anders war als sie selbst, ganz andere Stärken hatte. „Die Ehe darf niemals die Individualität der Partner auslöschen“, weiß sie heute.
5.
Für Romantik ist man nie zu alt.
Es gibt immer eine Möglichkeit, besondere Stunden zu zweit zu verbringen. Und das muss gar keine kostspielige Reise sein. „Ab und an eine Nacht in einem Hotel in ihrer Stadt wirkt schon Wunder“, rät Mathew Boggs. Eines der Paare verschwand jeden Abend nach Heimkehr des Ehemanns trotz Protesten der Kinder für eine Viertelstunde im Schlafzimmer. An der Tür baumelte ein „Bitte-nichtstören“- Schild. Und dahinter? Sie redeten, alberten herum, manchmal kamen sie sich auch körperlich näher.
6.
Den Partner nicht vor anderen kritisieren.
Streit und gegenseitige Kritik sind normal. Aber machen Sie den Partner niemals vor Publikum und auch nicht vor den Kindern runter. Es ist eine Frage des Respekts, ihn nicht so zu kränken und bei anderen schlecht aussehen zu lassen.
7.
Liebe heißt Geben.
„Die meisten Menschen glauben, dass in einer Ehe das Verhältnis von Geben und Nehmen 50 zu 50 sein sollte“, sagt Boggs. „Die Beziehungsmeister haben mich aber gelehrt, dass das nicht stimmt. Das Verhältnis sollte 60 zu 40 sein. Für jeden der beiden.“ Das bedeutet: Immer ein wenig mehr geben, als man glaubt, selbst zu bekommen. Und was soll die Mühe? Die glücklichen Menschen, denen Mathew und Jason begegnet sind, sind die Antwort.
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