Ursula von der Leyen will das Ehegattensplitting kappen. Der Verlierer sind vor allem die Alleinverdiener-Ehen. Sie müssten deutlich mehr Steuern zahlen. Damit rüttelt die Ministerin an den Grundwerten der Union. Die SPD kann zufrieden sein.[Links nur für registrierte Nutzer]Im Kern sehen die Pläne vor, den steuerlichen Vorteil des Ehegattensplittings für Besserverdienende deutlich zu verringern und dafür Familien im mittleren Einkommensbereich zu entlasten. Verlierer wären vor allem Alleinverdiener-Ehen, aber auch viele Familien, in denen Vater und Mutter eine traditionelle Rollenverteilung haben. Viele von ihnen würden in Zukunft deutlich mehr Steuern zahlen müssen.
„Es wird eine Umverteilung zwischen den Familien geben“, sagt der Chef des Deutschen Instituts der Wirtschaft (IW), Michael Hüther. Der Professor sitzt als Wirtschaftsexperte im „Kompetenzteam“, das derzeit im Auftrag von der Leyens sämtliche familienbezogenen Leistungen auf den Prüfstand stellt. Die Mittel von jährlich 185 Milliarden Euro sollen künftig „zielgenauer“ eingesetzt werden, hat die Ministerin angekündigt. Die 20 Milliarden Euro, mit denen jährlich das Ehegattensplitting zu Buche schlägt, hat die CDU-Frau dabei fest im Blick.