Noch ein kleiner Hinweis. Auf Grundlage der Armutsdefinition über den Median (unhabhängig ob nun 50% oder 60% davon) ist es schon rein rechnerisch nie möglich, dass eine so definierte Armutsgrenze die 50%-Grenze übersteigt, denn sonst Läge der Median nicht in der Mitte der geordneten Einkommen, wo er von Definitions wegen liegen sollte. Wenn ein Drittel (um mit dieser Differenz die 50%-Quote zu erreichen) von Armut gefährdet ist und deren Ek dann unter die (alte) Armutsgrenze sinkt, dann sinkt auch der Median und die Armutsgrenze selbst mit ihm.
"Fernsehredakteure haben eine einmalige Begabung: Sie können Spreu von Weizen trennen. Und die Spreu senden sie dann."
"Wer zensiert, hat Angst vor der Wahrheit."
Bei ARD und ZDF verblöden Sie in der ersten Reihe.
Deshalb sollte man vielleicht auf eine rein quantitative Beschreibung durch nur einen Indikator verzichten, und Median UND Durchschnitt sowie ggf. Range miteinbeziehen, wenn man sich auf die Einkommen beziehen will.
Nimmt man beispielsweise das Durchschnittseinkommen pro Tag von Saudi-Arabien, und man hätte einen Median von 2,50$, dann wüsste man wie Du sagst, dass die Hälfte genausoviel oder weniger verdient. Wenn man aber jetz noch Range 0,7$-200.000$ sowie Durchschnitt 23$ weiß (hypothetische Zahlen), dann wüsste man über die Verteilung schon ziemlich besser Bescheid.
Es ist ja ohnehin so: Wenn Median und Mittelwert aufeinanderfallen, kann eine Normalverteilung vorliegen, wenn sie stark differieren, wie in diesem Beispiel, liegt eine extreme Schiefe in der Verteilung vor.
Überlegenswert wäre auch, Gruppen zu bilden (z.B. auf ganze Zahlen runden, oder auf 10er) und den häufigsten Wert (modus) ausgeben lassen, so hätte man dann also wirklich denjenigen Wert, der am meisten vorkommt, und wenn der wiederum von median oder mittel stark differiert haben wir ein Indiz dafür, dass unsere relative Armutsdefinition mangelhaft sein könnte
Man kann auch BIP-Indikatoren nehmen, weil das BIP ja ein Hinweis darauf bietet, wozu die Volkswirtschaft zu leisten imstande ist, und ein kleiner Quotient Median/BIP oder Modus/BIP deutet dann darauf hin, dass der größte Teil der Wertschöpfung von einigen wenigen sowie dem Staat geleistet wird, oder anders ausgedrückt: Das Land ist zu mehr imstande als es den großen Teil der Bevölkerung daran teilhaben lässt.
zum Thema Leistungsgesellschaft: Umfragen zufolge (hat mich erstaunt) sind weite Teile der Bevölkerung mit den Grundprinzipien der Leistungsgesellschaft einverstanden, Tendenz sogar steigend, andere Umfragen zeigen aber dass mit der Art und Weise wie das geleistete verteilt wird Unzufriedenheit herrscht. Ich denke dass liegt einerseits an der unbestreitbaren Tatsache, dass die Spitzenverdiener hierzulande eine nach gängigen Maßstäben geringere Wertschöpfung schaffen als etwa ein Arzt, ein erfinderischer Ingenieur usw. Andererseits liegt es in der weniger nachvollziehbaren Meinung, dass Vater Staat eine Babysitterrolle einzunehmen hat und nicht nur die schreienden Hälse zu füttern sonder sie auch noch gerecht und gleichmäßig zu versorgen, was den Gedanken einer Marktwirtschaft nicht entspricht.
Ich finde es auch schlimm dass neuerdings Fernsehshows den Leuten zeigen müssen, wie man lebt. Wie man Geld einteilt, wie man kocht, wie man seine Wohnung einrichtet, wie man sich fit hält--- für alles gibts irgendwelche Helfershows, können die eigentlich überhaupt gar nichts mehr alleine? Irgendwann gibts noch die große Vera am Mittag bringt Menschen das Atmen bei show.
Tonix: Da hast Du recht, das ist auch immer so eine Sache, da bewegen sie sich immer zwischen Moralvorstellung und Neid, einerseits hasst man "die da oben" weil sie so falsch leben, andererseits will man das selber eigentlich auch...
Besser als der Durchschnitt wäre dafür ein Maß für die Streuung (Standardabweichung oder mittlere quadratische Abweichung vom Durchschnitt).
Passend wäre dazu vielleicht das BIP pro Kopf.Man kann auch BIP-Indikatoren nehmen, weil das BIP ja ein Hinweis darauf bietet, wozu die Volkswirtschaft zu leisten imstande ist, und ein kleiner Quotient Median/BIP oder Modus/BIP deutet dann darauf hin, dass der größte Teil der Wertschöpfung von einigen wenigen sowie dem Staat geleistet wird, oder anders ausgedrückt: Das Land ist zu mehr imstande als es den großen Teil der Bevölkerung daran teilhaben lässt.
Dem stimme ich zu. Die Haltung, die Du da beschreibst, ist letztlich wie "wasch mich, aber mach mich nicht nass". Ich habe nichts gegen Spitzenverdiener - wenn sie auch das bringen, wofür sie bezahlt werden (Unternehmen erfolgreich zu führen, und dafür Arbeitsplätze zu schaffen bzw. zu erhalten). Ein Problem wird es aber, wenn sie versagen und das Spitzengehalt dann in keinem Verhältnis mehr zum erbrachten Nutzen (für Unternehmen und Beschäftigte) steht. Es gibt dann auch keinen mehr, der versuchen darf, es besser zu machen (falls es erstmal überhaupt jemand versuchen wollte), denn verbranntes Kapital kann man nicht neu drucken. Leider sind wir Deutsche aber auch bekannt dafür, auf hohem Niveau zu jammern.zum Thema Leistungsgesellschaft: Umfragen zufolge (hat mich erstaunt) sind weite Teile der Bevölkerung mit den Grundprinzipien der Leistungsgesellschaft einverstanden, Tendenz sogar steigend, andere Umfragen zeigen aber dass mit der Art und Weise wie das geleistete verteilt wird Unzufriedenheit herrscht. Ich denke dass liegt einerseits an der unbestreitbaren Tatsache, dass die Spitzenverdiener hierzulande eine nach gängigen Maßstäben geringere Wertschöpfung schaffen als etwa ein Arzt, ein erfinderischer Ingenieur usw. Andererseits liegt es in der weniger nachvollziehbaren Meinung, dass Vater Staat eine Babysitterrolle einzunehmen hat und nicht nur die schreienden Hälse zu füttern sonder sie auch noch gerecht und gleichmäßig zu versorgen, was den Gedanken einer Marktwirtschaft nicht entspricht.
"Fernsehredakteure haben eine einmalige Begabung: Sie können Spreu von Weizen trennen. Und die Spreu senden sie dann."
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Das sind die negtaiven Kapitalistischen Auswüchse die man zwar per Gesetz verhindern sollte aber damit nicht auschliesen kann.
Bsp. Gammelfleisch verkaufen ist verboten!
Als Gewerkschaft würde ich soweit wie möglich die Lohnentwicklung an das Betriebsergebniss und den Managementgehältern koppeln.
Ich verstehe nicht, wieso dies immer nur angeprangert wird, aber nicht an der Lösung gearbeitet wird.
Bitte keine Verschwörungstheorien. In meinen Augen dienen sozialistische Parolen hierbei eher als Hinderniss auf dem Weg zu einer Lösung zu kommen.
Nach dem Motto: Ich mache ein Angebot das du nur ablehnen kannst!
Geändert von tonix (23.09.2007 um 01:01 Uhr)
Da irrst du ein wenig, @tommy3333.
Gerade werden auf Umwegen Milliarden an € und $ "gedruckt", um das Versagen vieler Banken-Manager wieder gut zu machen, die die Immobilienkrise in USA mit ihrer Geldgierigkeit verursacht haben. Wir, der "kleine Mann" werden diese Auswüchse des unkontrollierten Kapitalismus in den nächsten Jahren bezahlen müssen. So weit ist es schon in dem "Global-Casino" gekommen, dass die Zeche immer nur einer bezahlen muss.
Schrecklich. Es muss ein anderes weltweites Wirtschaftssystem her. Sofort.
Betriebe haben die Profitmaximierung der betriebslosen Anbieter bezwecken zu können. Das geht prinzipiell nur per Investivnutzung diversifer Netzwerke. Das kann jedes Kind begreifen. Wers unterschlägt, hält einen für nen Idioten. Es ist pure ökonomische Vernunft, hat nix mit Ideologie zu tun.
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