Umfrageergebnis anzeigen: Eure Position zu Krieg, Militär und Gewalt

Teilnehmer
54. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • 1. Totaler Pazifismus und unbedingte Gewaltfreiheit

    1 1,85%
  • 2. Pazifismus aber nicht unbedingter Gewaltverzicht

    14 25,93%
  • 3. Krieg, wenn das eigene Land angegriffen wird

    21 38,89%
  • 4. Krieg auch als Angriffskrieg, wenn es dem eigenen Interesse nützt

    16 29,63%
  • 5. Weiß nicht / andere Meinung

    2 3,70%
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Thema: Seid ihr Pazifisten oder Militaristen?

  1. #101
    Mitglied Benutzerbild von Rude Boy Rocket
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    Standard AW: Seid ihr Pazifisten oder Militaristen?

    Jede nicht sinnlose Gewalthandlung hat Gewaltkontrolle und Gewaltreduktion zum Ziel.

    Gewaltkontrolle ist eine der Elementarfunktionen jeder Gesellschaft und setzt stets ein Gewaltpotential als äußerstes Mittel des Kontrollierenden voraus. In unserer Gesellschaft ist dies im Sinne eines staatlichen Gewaltmonopols geregelt, dass in seiner Gewaltsamkeit den Rechtsmaßstäben der Verhätnismäßigkeit gerecht werden muss.
    Solange wir nicht in einer Gesellschaft von lauter heiligen Fransziskanermönchen leben (was sich etwa der Anarchist Giorgio Agamben wünscht), wird das auch so bleiben: Die rechtsstaatliche Gewaltsamkeit stellt den höchsten Rationalisierungsgrad von Gewaltkontrolle dar.
    Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist aber die bürgerliche Gesellschaft.

    Kriegerische Massengewalt hingegen war schon immer ein wesentliches Konfliktlösungsmerkmal vormoderner Gesellschaften. In der Neuzeit wird sie aber besonders dort akut, wo der Gegensatz von Tradition und Moderne gesellschaftliche Widersprüche schafft, die zu Krisen und gewaltsamen Konflikten eskalieren: indigene Reproduktionssysteme, traditionelle Symbolsysteme und vormoderne Herrschaftsverhältnisse werden von den Prinzipien des Kapitalismus und der modernen Staatlichkeit zermalmt, vernichtet, manipuliert und modernisiert.
    Solange dieser Prozess nicht abgeschlossen ist, wird es kriegerische Massengewalt geben.

    Wer mit diesem Umstand zivilisiert umgehen will, sollte in Zeiten eines totalen Vernichtungspotentials alles dafür tun, andere
    Konfliktlösungsstrategien als die akute Gewaltsamkeit zu entwickeln: Diese bietet die bürgerliche Zivilgesellschaft. Ganz wird er dabei allerdings auf ein eigenes Gewaltpotential auch nicht verzichten können, und ebensowenig darauf, im Notfall tatsächlich Gewalt anzuwenden.

    Und: Bin ich jetzt Militarist, Pazifist oder was?

  2. #102
    king and queen of hearts Benutzerbild von Just Amy
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    Standard AW: Seid ihr Pazifisten oder Militaristen?

    Zitat Zitat von Adora Beitrag anzeigen
    Und du musst begreifen, dass Stalins Taten nicht weniger verwerflich waren als Hitlers Taten. Und das deshalb Stalin kein geringeres Übel gewesen sein kann, womit der Pakt mit ihm verwerflich war.
    weil Du das behauptest? weil Du keine antwort auf den faktor "beeinflussbarkeit" hattest? weil Du ja sonst ein beispiel für moralisches denken bist?

    wenn Du zu einem hund sagst "sitz" hat er ne chance. wenn Du ihm sagst, er soll shakespeare rezitieren, nicht.

    bitte, bitte, bitte, versteh diesen verlgeich, und mißbrauche ihn nicht

  3. #103
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    Standard AW: Seid ihr Pazifisten oder Militaristen?

    Zitat Zitat von Just Amy Beitrag anzeigen
    weil Du das behauptest? weil Du keine antwort auf den faktor "beeinflussbarkeit" hattest? weil Du ja sonst ein beispiel für moralisches denken bist?

    wenn Du zu einem hund sagst "sitz" hat er ne chance. wenn Du ihm sagst, er soll shakespeare rezitieren, nicht.

    bitte, bitte, bitte, versteh diesen verlgeich, und mißbrauche ihn nicht
    Ich verstehe, was du meinst. Du meinst, dass man seine Meinung und Äußerungen beeinflussen kann, die Rasse jedoch nicht. Da hast du grundsätzlich recht. Aber in diesem speziellen Fall, wo es um Mord deswegen geht, hast du nicht Recht.

    Denn wenn man mich wegen meiner Ansichten, die niemandem schaden, umbringt, dann ist das genauso verwerflich, wie man mich wegen meiner Rasse tötet.

  4. #104
    Mitglied
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    Standard AW: Seid ihr Pazifisten oder Militaristen?

    Ich habe das Gefühl, dass sich auch bei dir alle theoretischen und an Bedingungen geknüpften Rechtfertigungen des Krieges im "Ernstfall" recht schnell in Luft auflösen würden. Angefangen mit:

    Zitat Zitat von Sauerländer Beitrag anzeigen
    Pazifismus halte ich andererseits für einen Mangel an Realismus. Ein Verteidigungskrieg ist in meinen Augen in jedem Fall gerechtfertigt, und wer den als Einheimischer mit pazifistischer Motivation untergräbt, bewegt sich hart an der Grenze zum Verräter (und wir alle wissen, was man mit Verrätern und Bedingungen des Kriegsrechts macht).
    Das setzt schon mal voraus, dass man das "eigene Land" überhaupt verteidigen WILL - d. h. Führer und Geführte wenigstens so weit gemeinsame Interessen haben, dass sie vor dem Angreifer nicht kapitulieren wollen. Diese Voraussetzungen waren aber in sehr vielen Fällen nicht gegeben - aus Toheit oder eigenem Interesse paktierten nur zu oft Teile des angegriffenen Landes mit den Angreifern. Wenn aber ein Land, ein Volk nicht mehr die im Sinne von Carl Schmitt - Politik als Bestimmung von Freund und Feind - übergreifende politische Entität ist, wie will man dann Verrat und Verräter definieren.

    Vielleicht war das Land schon vor dem Krieg in verfeindete, selbstständige politische Entitäten zerfallen und der Invasor, mit dem eine oder mehrere dieser Entitäten paktieren, macht das deutlich. Sind das nun "Verräter", die es aus eigener Eitelkeit und Machtstreben tun wie Vidkun Quisling oder Menschen, die ein System aufgeben, dass sie selbst aufgegeben hat - wie die Russen, die in den ersten Wochen der "Operation Barbarossa" den Deutschen Brot und Salz gaben, weil sie Stalins Terror satt hatten :rolleyes: ?

    Den nicht selbstverständlichen Fall vorausgesetzt, dass ein Land sich so weit einig ist, dass niemand den Angreifer will, ist Pazifismus im Sinne von gewaltfreien, nichtmilitärischem Widerstand nicht Verrat, sondern einfach nur eine Methode der Verteidigung. Über ihre Erfolgsaussichten und ihre Voraussetzungen kann man sich streiten, so meinte im Politikforum eine Palästinenserin, dass es für wirkungsvollen gewaltfreien Widerstand einen charismatischen Führer in der Art von Gandhi braucht. Doch angesichts dessen, was gewaltsamer Widerstand hinterlässt - nämlich Tote - und der Tatsache, dass Gewalt Gegengewalt erzeugt, sollte man über Alternativen nachdenken.

    Zitat Zitat von Sauerländer Beitrag anzeigen
    Eine Gesellschaft, die permanent im Krieg steht, zerfällt auf Dauer. Das Militärische verselbstständigt sich.
    Siehe Israel, das seit seiner Gründung im permanenten Kriegszustand ist und wo der Krieg nicht einmal mehr dazu führt, dass die Menschen "zusammenhalten", sondern wo die sozialen Gegensätze zunehmen und viele Israelis ihre Führer vermutlich für unfähig halten.

    Zitat Zitat von Sauerländer Beitrag anzeigen
    Eine Gesellschaft, die über lange Zeit keinen Krieg erlebt, und das Militärische vollkommen vergisst, läuft jedoch in meinen Augen ebenfalls Gefahr, satt, träge und lebensunkräftig zu werden und zu verfallen.
    hundert Jahre in solchen Zuständen sind immer noch besser als ein Jahr im Krieg

    Zitat Zitat von Sauerländer Beitrag anzeigen
    Es scheint so zu sein, als müsse der Krieg seinen Platz im Leben haben.
    Würde die akute BRD an einem "richtigen" Krieg teilnehmen, kämen zu ihren zivilen Unsäglichkeiten noch mehr "sicherheitstechnische" und "militärische" - anstelle im Chaos würden wir in Gewalt und Chaos versinken. Da Kriegsgegner vermutlich ein Steinzeit-Horror-Islamistenstaat in der Art des Sudans wäre, könnte man nicht mal zum Feind überlaufen. Wenn sich der Rauch verzogen hat, sind nach einigen Rücktritten die "verfeindeten" Länder und ihre Eliten wieder die besten Freunde.

    Zitat Zitat von Sauerländer Beitrag anzeigen
    Andererseits steht dem wiederum die technisierte Art des modernen Krieges entgegen, in dem der Soldat praktisch nur noch ein Knöpfchendrücker ist.
    Ja, zum "Abreagieren" taugt der moderne Krieg nix, da gibt im Zweifelsfall selbst die BVG oder das Fußballstadion mehr her :rolleyes:
    In den USA arbeiten sie jetzt an Kampfflugzeugen ohne Piloten. Prototypen automatisch fahrender Schützenpanzer gibt es wohl schon - irgendwann wird so der "Krieg" zu einem besonders teurem Computerspiel :rolleyes: Damit auch alle die Show mitbekommen, kann man ihn dann mit unbemannten Waffensystemen in den Weltraum verlegen.

    Krieg als existenzielle Herausforderung, wenn es denn jemals eine war, hat sich endgültig erledigt. Wer die individuell braucht - in den 8000ern des Himalayas kommen meines Wissens ständig Bergsteiger um, ist also nicht ganz ungefährlich. Auch Völker, Nationen, Länder sollten sich etwas anderes suchen - und sei es nur Stoibers Transrapid.

  5. #105
    king and queen of hearts Benutzerbild von Just Amy
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    Standard AW: Seid ihr Pazifisten oder Militaristen?

    Zitat Zitat von Adora Beitrag anzeigen
    Ich verstehe, was du meinst. Du meinst, dass man seine Meinung und Äußerungen beeinflussen kann, die Rasse jedoch nicht. Da hast du grundsätzlich recht. Aber in diesem speziellen Fall, wo es um Mord deswegen geht, hast du nicht Recht.

    Denn wenn man mich wegen meiner Ansichten, die niemandem schaden, umbringt, dann ist das genauso verwerflich, wie man mich wegen meiner Rasse tötet.
    naja, wir werden uns wohl nicht einigen, aber es dürfte zumindest klar sein, wo wir jeweils stehen, ohne mißverständnissen.

  6. #106
    Schatten
    Gast

    Standard AW: Seid ihr Pazifisten oder Militaristen?

    Zitat Zitat von Just Amy Beitrag anzeigen
    falsch verstanden. stalin war der zweitübelste. hitler war der übelste, auch wenn im "Body-count" stalin führen mag. moral ist keine frage der anzahl der ermordeten.
    Und "Wickie" kann das beurteilen !!! "Wickie" hat vielleicht in "Flake" was zu sagen ....wenn er "Ilvie" beim Spülen hilft ... :hihi:

  7. #107
    Schatten
    Gast

    Standard AW: Seid ihr Pazifisten oder Militaristen?

    Zitat Zitat von Adora Beitrag anzeigen
    Warum? Ist es weniger schlimm, Menschen wegen ihrer Meinung umzubringen als sie wegen ihrer "Rasse" umzubringen?
    Frag mal die Opfer .... bei "Meinungsmord" ist der Exitus phantastisch .... aber nur bei Wickie aus Flake ! P.S. : Für Adora
    "Wickie" = Avatar von "Just Amie"
    Geändert von Schatten (27.09.2007 um 16:24 Uhr)

  8. #108
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    Standard AW: Seid ihr Pazifisten oder Militaristen?

    Zitat Zitat von Schatten Beitrag anzeigen
    Frag mal die Opfer .... bei "Meinungsmord" ist der Exitus phantastisch .... aber nur bei Wickie aus Flake !
    In der Arena hatte er eine Person, die ihr Ende am Place de la Concorde fand. Im Oktober 1793.

  9. #109
    Schatten
    Gast

    Standard AW: Seid ihr Pazifisten oder Militaristen?

    Zitat Zitat von Just Amy Beitrag anzeigen
    es ist schlimmer, jemanden für etwas zu töten, das sie oder er nicht ändern kann, als für faktoren im einflußbereich selbiger.
    ... mit blauen Pistolen erschosen zu werden ist nicht so gut wie mit grünen Revolvern !!!

  10. #110
    king and queen of hearts Benutzerbild von Just Amy
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    Standard AW: Seid ihr Pazifisten oder Militaristen?

    Zitat Zitat von Schatten Beitrag anzeigen
    Und "Wickie" kann das beurteilen !!! "Wickie" hat vielleicht in "Flake" was zu sagen ....wenn er "Ilvie" beim Spülen hilft ... :hihi:
    wenn Du so primitiv bleibst antworte ich Dir nicht mehr...

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