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Thema: Und es wurde Dunkel in Gasa

  1. #1
    Mitglied Benutzerbild von Dayan
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    Standard Und es wurde Dunkel in Gasa

    Die Palis sehenen sich nach Israel ,ist ja auch keine Wunder. Islamist zu sein lohnt sich nur in Europa!Bitte Aufmerksam lesen:25.09.2007, 15:08 Uhr
    Kopftuch und Bart: Gaza nach drei Monaten Hamas-Herrschaft

    von Johannes Gerloff (Jerusalem)

    Der Übergang vom Staat Israel ins "Feindland" Gazastreifen ist gespenstisch. Auf israelischer Seite gibt es die gewöhnliche Passkontrolle. Auf palästinensischer Seite haben bis vor wenigen Monaten noch arabische Polizisten mühsam ausländische Pässe entziffert, um dann umständlich die Namen und Passnummern in ihre zerfledderten Listen einzutragen. Doch jetzt herrscht die Hamas. Direkt nach den israelischen Grenzanlagen beginnt das Niemandsland.

    Die Betontrümmer des einstigen Industriegebiets "Eres" starren aus dem Staub in den blauen Himmel. Bis Selbstmordattentäter und Kassamraketen die Schließung des palästinensisch-israelischen Gemeinschaftsprojektes erwirkten, verdienten hier 4.000 Arbeiter aus Gaza für sich und ihre Familien einen Unterhalt. Heute herrscht Stille. Der Wind jagt Staubwolken durch die brütende Hitze.

    Nach ein paar hundert Metern warten die alt-vertrauten postgelben Mercedestaxis, die sich auf dem Weg nach Gaza-Stadt noch immer über die viel-geplagten Straßen quälen. Die blau bemalte Polizeistraßensperre bei den ersten Häusern im Norden des Gazastreifens ist unbemannt.

    Schwarze Rußspuren an ausgebrannten Häusern und die Einschüsse von Maschinengewehrsalven zeugen von den heftigen Kämpfen der letzten Monate. Aber das Leben hat sich normalisiert. Seit die Hamas sich durchgesetzt hat, herrscht hier Ordnung - "das muss man zugeben", meint deutlich unwillig ein Fatah-Sympathisant.

    "Die Fatah ist am Ende", ist ein Satz, der wie ein Refrain beim Gang durch Gaza immer wieder zu hören ist. Wo noch vor wenigen Wochen wild hupend junge Männer ihre Schnellfeuergewehre aus Autos ohne Nummernschilder präsentierten, sind heute nur noch die schwarzbärtigen, ernst dreinschauenden Vertreter der Hamas-Miliz bewaffnet. Wo sie auftauchen, bringt man ihnen Respekt entgegen. Das ist unübersehbar.

    Auf der Haupteinkaufsstraße in Gaza-Stadt spricht mich ein Mann an. Er lässt sich nicht abschütteln und fordert eine Erklärung dafür, warum George Bush in den Irak einmarschiert ist. Als ich seine Frage mit Schweigen beantworte, um zu sehen, worauf er hinaus will, fängt er an zu predigen: "Dem Bush geht es doch nur ums Öl, um den Zionismus und um die Macht. Jetzt haben wir nicht nur Israel gegen uns, sondern die ganze westliche Welt. Warum behandelt ihr den Islam so feindlich?"

    "Bekehre dich zum Islam"

    Doch es sind nicht politische Fragen, die den Prediger in der weißen Galabije bewegen. Offensichtlich wollte er nur sondieren, wo sein Gegenüber einzuordnen ist. Ganz unvermittelt schwenkt er um und kommt zu seinem eigentlichen Anliegen: "Bekehre dich zum Islam. Dann wirst du glücklich. Alle intelligenten und gebildeten Menschen im Westen bekehren sich heute zum Islam."

    Die Religion scheint den Gazastreifen fest im Griff zu haben. Die unübersichtliche Uniformenvielfalt unzähliger palästinensischer Polizei- und Sicherheitsdienste ist der einfachen Uniformität des Bartes und des Kopftuchs gewichen. Ein junger Palästinenser fährt mit der Hand durch das, was einmal ein schwarzer Bart werden soll, und erklärt: "Ich gehöre nicht zur Hamas. Ich bin Fatah. Aber was wichtig ist" - und seine Hand zeigt zum Himmel - "Allah! Er ist der einzige Gott. Allahu Akbar - Allah ist der Größte!" Die Gymnasiastin Jasmin trägt ihr Kopftuch nur während des islamischen Fastenmonats Ramadan und auch nur, wenn sie sich in der Öffentlichkeit zeigt. Zuhause ist sie ein ganz "normaler" Teenager geblieben, der sich am liebsten in Jeans kleidet.

    Der allseits bekannte "Dschundi", das Denkmal für den unbekannten Soldaten, das die Ägypter einst im Zentrum von Gaza aufgestellt hatten, ist verschwunden. Nur der Sockel steht noch mit der einzigen mir bekannten, in Palästina öffentlich zugänglichen Karte, auf der die Zweistaatenlösung verzeichnet ist. Auf die Frage, wo der Dschundi hin verschwunden ist, winkt ein Passant ab: "Der ist dem Kampf zwischen Fatah und Hamas zum Opfer gefallen" - und hat es eilig, weiterzugehen.

    Das Abbild eines Menschen, und sei es nur ein stilisierter, ist den Islamisten, die in Gaza die Macht ergriffen haben, offensichtlich anstößiger als die Abbildung des geteilten Palästina. Oder musste der weiße Gewehrträger weichen, weil ihm partout kein Bart wachsen wollte? Auf dem grünen Rasen neben dem Dschundi-Sockel verrichtet ein junger Mann sein Gebet. In Richtung der heiligen Stadt Mekka drückt er sein Gesicht ins Gras.

    Der Platz vor dem Parlamentsgebäude - im Volksmund wird er wohl "Al-Dschundi" bleiben -ist traditionell ein Platz, auf dem das Volk von Gaza seinen Unmut zum Ausdruck bringt. Vielleicht ist der "Dschundi" in Gaza, was der Hyde-Park in London ist - nur eben palästinensisch. Vor einigen Jahren traf ich dort jenen Palästinenser, der mit furchtbaren Leichenfotos gegen die Foltermethoden demonstrierte, mit denen die säkulare Fatah den zunehmenden Einfluss der religiösen Hamas zu unterdrücken suchte. Und dann war dort in den vergangenen Monaten das Protestzelt für den entführten englischen Journalisten Alan Johnston aufgestellt.

    Viele Palästinenser ohne Staatszugehörigkeit

    Jetzt demonstriert vor dem Parlament eine Gruppe von Palästinensern, die staatenlos sind. Schätzungen zufolge sind 50.000 bis 120.000 Menschen im Gazastreifen ohne Staatsangehörigkeit. Ins Auge fällt, dass die Plakate ausnahmslos arabisch sind - während palästinensische Demonstrationsplakate oder Wandschmierereien traditionell eigentlich englisch sind, damit auch die westliche Presse etwas davon hat. Ganz offensichtlich ist dies keine Demo für westliche Augen gegen Israel. Tatsächlich steht vor allem die palästinensische Führung - ganz gleich, wer auch immer das sein mag - am Pranger.

    Der 27-jährige Nasser Nadschar ist 1999 nach Gaza gekommen, um seine Großeltern zu besuchen, und hängen geblieben. Sein einziger Ausweis ist ein altes, abgelaufenes jordanisches Reisedokument, das er irgendwann auf seiner Irrfahrt durch Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate erstanden hat. Die jordanische Botschaft weigert sich, es zu erneuern.

    "Aber ohne Personalnummer bekomme ich keinen Personalausweis und auch keinen Reisepass", klagt Nadschar. "Ich habe keine Rechte, keine medizinische Versorgung, kann nur sehr schwer Arbeit bekommen, überhaupt nicht studieren und habe keine Möglichkeit, zu reisen - weder nach Mekka noch nach Jerusalem." Er weist auf ein Gemälde an der Mauer des Areals vor dem palästinensischen Parlamentsgebäude und widerspricht allen gängigen Klischees über Gaza: "Die Tür ist offen! Selbst Hamas- und Dschihad-Leute können reisen, in die ganze Welt und manchmal sogar nach Israel. Nur ich habe keine Möglichkeit, meine Verwandten in Griechenland oder Pakistan zu besuchen."

    Nabil Diab ist 1972 in Algerien geboren. Sein Vater stammt aus dem heute palästinensischen Tulkarm. Seine Mutter ist mit ihrer Familie 1948 aus der Nähe des heute israelischen Aschkelon geflohen. Im Gegensatz zu Nasser Nadschar hätte Diab sofort die Möglichkeit, einen algerischen Pass zu bekommen. Aber: "Ich will den Traum meines Vaters erfüllen und Palästina sehen", bekennt er mit glänzenden Augen. 1998 ist er von Algerien deshalb nach Gaza gekommen, um seine Schwester zu besuchen, die heute in Kanada lebt. Nabil Diab, dessen Frau in Kuwait geboren wurde und vor der Hochzeit in der jordanischen Hauptstadt Amman gelebt hat, weigert sich, eine andere Identität anzunehmen, als die palästinensische. Seine beiden Söhne sind in Gaza geboren.

    Am Strand von Gaza suchen einige junge Männer Kühlung und Erleichterung im Fastenmonat Ramadan. Nabil Nafes Abu Riala und Muhammad Mahmud al-Hadad nennen stolz ihre vollen Namen. Die beiden sind arbeitslos. Bis vor drei Monaten waren sie Polizisten der Palästinensischen Autonomiebehörde und gehören ganz offensichtlich zur Fatah. Abu Riala weicht der Frage nach seiner Beurteilung der Lage in seiner Heimat geschickt aus: "Deutschland ist groß. Meine Liebe ist Adolf Hitler. Deutschland ist stark."

    Naif Abu Ramadan zieht mich an der Hand in einen Hinterhof und bietet mir eine Cola an. "Ich trinke auch Cognac und Whiskey", meint der Muslim, der sieben Jahre in den USA gelebt und an der Universität San Francisco studiert hat, und erklärt damit den Frevel, mir vor Sonnenuntergang im Fastenmonat Ramadan ein Getränk anzubieten. Seit der Hamas-Machtübernahme ist das Büro geschlossen, in dem er für die Amerikaner als Ingenieur gearbeitet hat. Aus seiner Wut über die aussichtslose Lage macht er kein Hehl: "Wenn du mir heute eine Atombombe gibst - und das sage ich dir als Araber! - würde ich damit die arabische Nation auslöschen. Jeder Ausländer behandelt uns besser, als wir unsere eigenen Brüder. Dieses Volk hat nicht verdient weiter zu leben."

    "Gaza-Bewohner wollen israelische Herrschaft"

    Auch Abu Ramadan fällt nicht ein, die Israelis für die Misere in Gaza verantwortlich zu machen. Über die Hamas fällt kaum ein negatives Wort. Aber als er dann auf "Abu Amar" – so der Name von Jasser Arafat im Volksmund – und die Leute, die der seit 1993 aus Tunesien mitgebracht hat, zu sprechen kommt, findet er nicht genug Schimpfwörter: "Das sind alles Diebe, Mörder, Lügner, Hurensöhne… Als die Israelis hier waren, hatten wir Arbeit, Essen und Freiheit. Die Araber hassen nur ihre Brüder. Wenn heute Wahlen wären und man sich zwischen Fatah, Hamas, den Ägyptern, den Jordaniern und den Israelis entscheiden könnte, würden 99 Prozent der Einwohner von Gaza die Herrschaft der Israelis wählen."

    Durch den aufkommenden Abendwind lässt der Muezzin vom Minarett der nahe gelegenen Moschee seinen Ruf erschallen. Andächtig lauschen die Männer in kleinen Gruppen auf der Straße der Predigt, die über Lautsprecher unüberhörbar verstärkt wird. Naif Abu Ramadan hat sich mit Freunden um einen niederen Tisch gesetzt und widmet sich dem Schesch-Besch-Spiel. Ein weiterer Tag des Monats Ramadan neigt sich seinem Ende zu und die Bewohner von Gaza bereiten sich auf das Fastenbrechen vor.
    © israelnetz.de

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    ***

    Um aufs neue wach werden zu können, musst Du ohne Frage vorher einmal eingeschlafen sein, und analog dazu, um geboren werden zu können, musst Du vorher schon einmal gestorben sein (Kabalah)

  2. #2

    Standard AW: Und es wurde Dunkel in Gasa

    Allso bitte nicht beleidigen ok das es sich nur lohnt islamist zu sein wenn man in Europa lebt... schön und gut das du Jude bist ist ja toll sag ich was nein allso bitte las seine Anschuldigungen zuhause

  3. #3
    Mitglied Benutzerbild von Dayan
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    Standard AW: Und es wurde Dunkel in Gasa

    Zitat Zitat von Incirlik vs Eskisehir Beitrag anzeigen
    Allso bitte nicht beleidigen ok das es sich nur lohnt islamist zu sein wenn man in Europa lebt... schön und gut das du Jude bist ist ja toll sag ich was nein allso bitte las seine Anschuldigungen zuhause
    Wieso den?Islamist zu sein in Saudien oder iran ist uninteressant aber in Europa da ist es ungefährlich und Lohenenswert.Wir israelis arbeite Hand in Hand mit den Türkischen Behörden gegen Islamisten.
    ***

    Um aufs neue wach werden zu können, musst Du ohne Frage vorher einmal eingeschlafen sein, und analog dazu, um geboren werden zu können, musst Du vorher schon einmal gestorben sein (Kabalah)

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