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Thema: Die Eurasische Bewegung

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    Mitglied Benutzerbild von Bärwolf
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    Standard Die Eurasische Bewegung

    Die russischen Neoeurasier haben eine geopolitische Vision

    Unter der kaum aussprechbaren, aber dennoch populär gewordenen Bezeichnung „Neoeurasianismus" (neojewrazianstwo) hat sich in Rußland seit den mittleren neunziger Jahren ein neues politisches Denken durchgesetzt, das heute in vielen Parteiprogrammen und selbst in Regierungserklärungen zumindest als Spurenelement nachzuweisen ist. Sprecher und Organisator der neoeurasischen Bewegung ist der rastlos agierende Philosoph Alexander Dugin, von dem mehrere staatstheoretische und allgemein politikwissenschaftliche Werke vorliegen, der seine öffentliche Präsenz jedoch durch Fernsehauftritte, streitbare Interviews, publizistische Tageskommentare oder Grundsatzreden in der Duma markiert: Charakteristisch für den Neoeurasianismus insgesamt und für Dugin ist die Tatsache, daß die neue Lehre parteiübergreifend das ganze politische Spektrum von der extremen Rechten bis zur extremen Linken zu erfassen vermag, ausgenommen die liberale Mitte, deren Einstehen für Demokratie, Marktwirtschaft und Menschenrechte in neoeurasischer Optik als geradezu kriminelle Verirrung sich darstellt.

    Die absolute Heimat

    Zum Neoeurasianismus bekennen sich heute nicht nur einflußreiche Politiker, sondern auch viele angesehene Kulturschaffende, darunter der Kinoregisseur Nikita Michalkow und der kasachische Dichter Olshas Sulejmenow...
    Als Hauptwerk des neoeurasischen Denkens gilt Dugins tausendseitige Monographie über die „Grundlagen der Geopolitik", die seit 1996 in immer wieder neu konzipierten Editionen erscheint, ein autoritatives „Lehrbuch für alle Entscheidungsträger in den wichtigsten Sphären des rußländischen politischen Lebens", zugleich eine Rückschau auf frühere geopolitische Theoriebildungen und der Versuch, diese nun erstmals in eine „geopolitische Doktrin Rußlands" einzubringen. Diese Doktrin weist Rußland auf der Weltkarte die Schlüssellage zu, so daß auf deren Mittelachse Sibirien und der indische Subkontinent auf gleicher Breite zu liegen kommen und nicht, wie üblich, das westliche Europa zwischen Nordschweden und Süditalien.

    Dugins Lehre, die durch weitere Buchtitel wie „Die absolute Heimat", „Wege des Absoluten", „Mysterien Eurasiens" oder „Die russische Sache" repräsentiert ist, läuft nicht bloß auf die Kollision unvereinbarer Kulturen hinaus, sondern auf einen „unabwendbaren Großen Krieg der Kontinente, ein unaufhörliches Duell der Zivilisationen und deren tektonischen Zusammenprall" - West und Ost, Meer und Land, Atlantismus und Eurasiertum. Hier stehen sich Leviathan und Behemot in apokalyptischem Widerstreit gegenüber, und Rußland wird es letztlich beschieden sein, aus diesem Widerstreit als neue Weltmacht hervorzugehen: „Die Basis ist gelegt, die Grundprinzipien sind geklärt. Doch das ist erst der Anfang eines Weges, der uns nach der Logik der Dinge aus dem Abgrund zum Licht neuer russischer Himmelssphären und zum heiligen Fleisch der russischen Erde emporführen wird."

    Die bisweilen esoterisch anmutende Rhetorik, deren sich Dugin in seinen Programmschriften befleißigt, sollte nicht über den erbarmungslosen Rigorismus seines Denkens hinwegtäuschen. Es läßt alles hinter sich, was der Bolschewismus an Weltbeglückung imaginiert und als Weltrevolution gefordert hat. Die Geopolitik der Neoeurasier ist zugleich ein militanter Patriotismus, der die Heimat absolut setzt und ihr globale Dimensionen verleiht. Als seine Vorbilder und Gewährsleute zitiert Dugin — mit großem Respekt — vorwiegend westeuropäische Autoren, allen voran Karl Haushofer und Carl Schmitt, aber auch die exilrussischen „Eurasier" der zwanziger Jahre und deren letzten Nachfahren, den sowjetischen „Ethnogenetiker" Lew Gumiljow, der heute als Vordenker der neuen russischen Rechten hohen postumen Ruhm genießt.

    Schon das frühe Eurasiertum war ausgeprägt staatsgläubig und machtorientiert, imperialistisch, nationalistisch und dezidiert antiwestlich eingestellt, mit merklichen bolschewistischen beziehungsweise stalinistischen Sympathien, dominiert von herausragenden Intellektuellen wie dem Linguisten Nikolaj Trubezkoj, dem Geographen Pjotr Sawizkij, dem Historiker Georgij Wernadskij und dem Musikologen Ejotr Suwtschinskij, die im wesentlichen die theoretischen Grundlagen der eurasischen Ideologie ausgearbeitet haben, an die der Neoeurasianismus nun anknüpft, wobei er sie um eine reichlich diffuse religiöse Dimension ergänzt.

    Erst unlängst hat Igor Wischnewezkij in einer aufsehenerregenden Studie nachweisen und dokumentieren können, welch außerordentlichen, vor allem propagandistischen Anteil die Musikkultur der russischen Moderne an der Verbreitung der eurasischen Idee seit 1920 bis in die Jahre des stalinistischen Staatsterrors gehabt hat. Sergej Prokofjew, zurückgekehrt in die Sowjetunion und zum Volkskünstler avanciert, schrieb aus Anlaß des zwanzigsten Jahrestages der Oktoberrevolution eine große eurasianisch inspirierte Kantate und wenig später auch ein konzertantes Trinklied auf den Diktator.

    Im Sinn und Geist des Eurasiertums haben sich auch die Komponisten Artur Lurje, Igor Strawinskij und Igor Markewitsch engagiert, sei es mit programmusikalischen Werken, die östlichen Primitivismus gegen westlichen Formalismus ins Spiel brachten, sei es (wie Lurje oder Suwtschinskij) mit eigenständigen theoretischen Schriften und politischen Deklarationen. Auf singuläre Weise gingen hier das Komponieren, die Abfassung musikästhetischer Programmschriften sowie philosophische Reflexionen „im Geist der Musik" eine produktive Verbindung ein, freilich allzuoft in unkritischer Annäherung an die stalinistische Sowjetunion.

    Eine neue Kulturepoche

    Strawinski, der von solcher Sympathie unberührt blieb, gab schon 1914 gegenüber Romain Rolland seine Verachtung für die Dekadenz der westlichen Musikkultur zu erkennen und sah für Rußland „die Rolle eines herrlichen barbarischen Landes", das erfüllt sei von „Keimlingen neuer Ideen" und „potent genug, den Weltgedanken zu befruchten". Reife oder gar Vollkommenheit, wie Sträwinski sie in der europäischen Musik erreicht sah, hielt er für den „Anfang des Untergangs", für die „niedrigste Stufe der Lebensfähigkeit". Damit knüpfte er allerdings bloß an Leo Tolstois Generalabrechnung mit der tradierten „hohen Kunst" an - zugunsten einer neuzuschaffenden „Volkskunst".

    Die Pioniere des Eurasiertums gingen von einem „organischen" Kultur- und Kunstverständnis aus, das an Begriffen wie „Kraft" und „Reife", „Blüte" oder „Zerfall" orientiert ist und das an Oswald Spenglers kulturtypologische Klassifizierungen in dessen „Untergang des Abendlandes" (1918 bis 1922) erinnert. Dieser „Untergang" wird nun von den Neoeurasiern wortreich herbeigeredet in der Überzeugung, daß danach eine qualitativ neue Kulturepoche folgt, welche weder europäisch noch asiatisch, sondern eben eurasisch sein wird — angeführt vom rußländischen Vielvölkerstaat, einer „vollkommen eigenständigen ethnischen Gemeinschaft“, die allein in der Lage sei, den West-Ost-Konflikt geopolitisch zu bereinigen.

    Felix Phillipp Ingolt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, vom 23.08.2006

    Das Manifest der „Bewegung Eurasien”
    Die Ideenkrise im modernen Rußland



    In der russischen Gesellschaft – besonders in der politisch-sozialen Sphäre – ist am Anfang des neuen Jahrtausends ein krankhaftes Defizit der Ideen fühlbar. Die Mehrheit der Menschen – darunter auch Herrscher, Politiker, Wissenschaftler und Arbeiter – lassen sich in ihren politischen Entscheidungen von einer Kombination aus augenblicklichen Faktoren, zufälligen Interessen sowie vergänglichen ephemerischen Aufrufen leiten. Die Folgen sind der Verlust des Empfindens eines Lebenssinns, der Vorstellung einer Logik hinter der Geschichte, von Aufgaben des Menschen und vom Waltens des Schicksals der Welt. Das soziale Verhalten des Einzelnen wird durch aggressive Reklame bestimmt. An die Stelle einer sinnvollen und verantwortlichen politischen Weltanschauung ist eine mehr oder minder durch „Public relations“ bestimmte Informationswelt getreten. Der Ausgang des Ideenkampfes wird durch den Umfang der Investitionen und die Qualität
    der Politpropaganda bestimmt. Dramatische Zusammenstöße der Völker, Kulturen und Religionen sind in „Shows“ verwandelt worden. Diese werden von multinationalen Kooperationen und Gesellschaften inszeniert, um von den wirtschaftlichen Interessen dieser Giganten abzulenken. Menschliches Blut, menschliches Leben, menschlicher Geist werden zu statistischen Abstrakta, zum Gebrauchswert, bestenfalls noch zur demagogischen Redewendung in süßlichem und zweideutigem Stöhnen, in dem der doppelte Standard versteckt ist. An die Stelle der totalitären Nichtinfizierung ist die totalitäre Gleichgültigkeit getreten. Die Mehrheit der politischen Parteien haben sich zu sozialen Bewegungen formiert und verfolgen nur noch Konjunkturziele. Praktisch nirgends kann man eine klare und konsequente Weltanschauung finden, die den Menschen aus dem Zustand der schlummernden Gleichgültigkeit befreien kann; erst eine solche Weltanschauung vermag dem Leben einen Sinn zu geben.


    Amerikanismus und das Bedürfnis nach der Alternative


    Das gefährlichste Projekt stellen die Ideen der konsequenten Liberalen dar. Diese Kräfte, die sich in geopolitischer Hinsicht an den USA und am Westen orientieren, haben sich die amerikanische Politik zum Vorbild genommen. Die amerikanische Wirtschaftsform wird von diesen Kräften ebenso übernommen, wie der Typus der amerikanischen Gesellschaft und des „amerikanische Kultur“ genannten Amerikanismus. Dieses Lager hat den Vorteil: Sein Projekt ist logisch und unwidersprüchlich, hier sind Theorie und Praxis eng verbunden. Liberale sagen entschlossen Ja zur Einheitswelt, die verwirrt, sinnlos, individualistisch, oligarchisch ist; zu einer Welt, die jede moralische, geistige und traditionelle Orientierung verloren hat. Diese Art von Welt versuchen die USA im globalen Rahmen zu schaffen. Die USA als Großmacht fühlen sich aufgrund ihrer technologischen und wirtschaftlichen Überlegenheit dazu berechtigt, „einzige Weltmacht“ (Zbigniew Brzezinski) zu werden. Evident ist jedoch, daß die Amerikanisierung Rußlands und der übrigen Welt, nur durch die sklavische Ergebenheit vieler Regierungen angesichts des US-Selbstverständnisses als „Weltpolizei“ möglich ist. Eine ablehnende Haltung zur amerikanischen Lebensweise und zur berüchtigten „Neuen Weltordnung“ ist gutzuheißen. Man sollte diese Ablehnung überall dort begrüßen, wo man sie antrifft. Aber das alleine ist zu wenig. Wir brauchen vielmehr ein aktives Gegenprojekt, eine realistische, konkrete und umfangreiche Alternative. Die Bedingungen am Anfang des neuen Jahrtausends unterscheiden sich radikal von den bisherigen. Menschen, die eine neue Zukunft wollen, statt jenes US-Chaos, das Amerika lenken kann und uns deshalb aufzwingen will, dürfen nicht nur Nein sagen, sondern müssen auch einen klaren eigenen Zivilisationsplan formulieren, ihn entsprechend vorbringen, belegen und schließlich auch verteidigen. Die einzige großangelegte, zusammenfassende und alternative Weltanschauung, die einer amerikanischen Hegemonie, und somit der einpolaren Welt, die Stirn bieten kann, ist die eurasische Lehre.


    Die Väter der eurasischen Lehre


    Historisch betrachtet ist die eurasische Lehre in den 20er Jahren als Versuch der Logik der politisch-sozialen, kulturellen und geopolitischen Entwicklung Rußlands entstanden. Die eurasischen Philosophen sahen diese Entwicklung zur Einheit als einen ununterbrochenen Prozeß an, der von Altrußland bis zur UdSSR reichte. Eurasische Philosophen sahen in der Dialektik des nationalen Schicksals des russischen Volkes und Staates eine historische Einheitssendung, die in verschiedenen Zeiten unterschiedlich auftrat. Die wesentliche These der früheurasischen Philosophen lautet: „Der Westen ist gegen die Menschheit gerichtet“, das heißt gegen die Völker der Welt, die großartige Verschiedenheit der Kulturen und Zivilisationen. Gegen das unitaristische, totalitäre westliche Modell zu sein heißt, gegen die wirtschaftliche, politische und kulturelle Dominanz des Westens zu agieren.
    Rußland – das alte orthodox-monarchistische als auch das sowjetische Rußland – waren nach eurasischer Philosophie das Bollwerk und die Avantgarde dieses Weltprozesses, die Zitadelle der Freiheit gegen die Hegemonie des gottlosen, säkularen, pragmatischen und egoistischen Auswuchses der westlichen Zivilisation mit ihrem Anspruch auf materielle und geistige Herrschaft. Aus diesem Grunde begrüßten die eurasischen Philosophen die UdSSR als eine neue paradoxe Form des ursprünglichen russischen Weges.
    Sie begrüßten nicht den Atheismus noch den Materialismus in der Sphäre der Kultur, sondern erkannten hinter der kommunistischen Fassade die archaischen nationalen Züge und fanden im sowjetischen Rußland das geopolitisch rechtliche Erbe der russischen Sendung. Die eurasischen Philosophen waren konsequente und überzeugte russische Patrioten. Sie kamen zu dem Schluß, daß
    die alten traditionellen Formen, in den sich die nationale russische Idee in den letzten Jahrhunderten entwickelt hatte, einen falschen Anschein erweckten: Die Losungen der Romanows „orthodoxe Religion“ und „absolute Monarchie“ waren nur eine konservative Fassade, hinter der sich ein völlig moderner, aus Europa kopierter Inhalt befand. Der sowjetische Patriotismusäußerte die nationale Idee in Begriffen der Klassenideologie, die den Kern des Zivilisationsproblems auch nicht ganz zeigten und den Sinn der historischen Sendung Rußlands nicht präzise definierten. Der weltliche Nationalismus der Romanows war formalistisch und imitierte europäische Regierungsformen. Der sowjetische Patriotismus ignorierte die nationale Elementarkraft, zerriß die Verbindung zur Tradition, verwarf den Väterglauben. Es war notwendig, eine Synthese, eine neue Betrachtungsweise zu entwickeln. Eine solche Betrachtungsweise entstand mit der eurasischen Philosophie in der politisch-sozialen „Eurasischen Bewegung“. Die Väter der „Eurasischen Bewegung“ erkannten zum ersten Mal das Positive in der multinationalen Natur (Reichsnatur) des Russischen Staates.
    Besonders aufmerksam wurden sie gegenüber dem Turkfaktor. Sie sahen die Rolle des Dschinghis-Khan-Erbes, die Staffel der tatarischen Staatlichkeit, die durch Moskau im 16. Jahrhundert wahrgenommen wurde, als eine entscheidende Hinwendung Rußlands nach Osten. In der griechischorthodoxen Überlieferung heißt gerade diese Zeit das „Heilige Rußland“, hier verwandelt sich Moskau in das Dritte Rom (nach Untergang zunächst Konstantinopels und anschließend des Byzantinischen Reiches). Die Sendung des Heiligen Rußlands äußerte sich in der Verteidigung der eurasischen Kultur, des ursprünglichen Gemeinwesens, das im großen und ganzen anders als der Weg katholischer oder protestantischer Länder im Westen war.
    Die eurasischen Philosophen stellten Rußland als die Avantgarde des Ostens dem Westen als eine Verteidigungsfront der traditionellen Gemeinschaften gegen die moderne, säkulare, rationalistische Gesellschaft gegenüber. Aber in ihrem jahrhundertelangen Ringen um die Erhaltung ihrer kulturellen Identität eignete sich Rußland – im Unterschied zu anderen östlichen Ländern – aktiv westliches Wissen an. Rußland übernahm technische Errungenschaften, entlehnte bestimmte Methodologien, aber jedesmal nur mit dem Ziel, dem Westen seine Waffen entgegenzusetzen, den Feind mit seinen eigenen Waffen schlagen. Im modernen Sprachgebrauch heißt das: Rußland ging den Weg einer „Modernisierung ohne Verwestlichung“. Darum konnte Rußland so lange, länger als andere traditionelle Gemeinschaften, effektiv dem Druck des Westens standhalten.
    Den Schluß, den die „Bewegung Eurasien“ daraus zieht, ist folgender: Rußland bedarf nicht bloß einer Rückkehr zu seinen Wurzeln, sondern einer Kombination konservativer und revolutionärer Grundlagen; Rußland muß sich aktiv modernisieren, sich entwickeln, sich teilweise der umgebenden Welt öffnen, dabei aber zugleich streng seine eigene Identität beibehalten und festigen. Aus diesem Grunde hat man die eurasischen Philosophen auch „orthodoxe Bolschewiki“ genannt. Diese bemerkenswerte Bewegung wurde bisher historisch nicht gebührend bewertet. Die eindrucksvollen Erfolge der marxistischen Ideologie machten raffinierte, konservativ-revolutionäre Weltanschauungen der eurasischen Philosophen nicht im operativen Sinne überflüssig. Ende der 30er Jahre ging der ursprüngliche Impuls der „Eurasischen Bewegung“ in Rußland und in der Umgebung russischer Emigration von Politikern und Ideologen auf Gelehrte über (vertreten in erster Linie durch den russischen Historiker Lew Gumilow).

    Der neueurasische Ansatz


    Die dramatischen Ereignisse und Entwicklungen der letzten Jahrzehnte, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Grenzen Rußlands, machten die Ideen der eurasischen Philosophen wieder aktuell und wichtig. Der Feind des Westens, die UdSSR, ging unter, und die marxistische Ideologie verlor ihre Anziehungskraft für die Menschen. Es entstand ein weltanschauliches Vakuum. Es war keine neue allgemeine Alternative gegenüber dem westlichen Geist und dem Liberalismus vorhanden. Es konnte auch keine echte Alternative entstehen. Vereinzelte und getrennte Fragmente – ein vorrevolutionärer Nationalismus, Klerikalismus, ein mechanischer Sowjetismus oder extravagante Phantasien des Ökologismus und Linksradikalismus – konnten keine Einheitsfront bilden. Es gab keine allgemein gültige weltanschauliche Grundlage, keinen kleinsten gemeinsamen Nenner. Situationsbedingte Annäherungen der Standpunkte verschiedener Gegner des Globalismus und des Amerikanismus brachten keine echte Weltanschauungssynthese zustande. In diesem Moment wandten sich besonders aufmerksame Geister, gute Herzen und gute Seelen dem eurasischen Erbe zu. Sie fanden hier die Heilquelle, den Keim der Lehre, die Weltanschauung, die vollkommen den Bedürfnissen des historischen Moments entsprach. Die neueurasische Lehre begann sich zu gestalten: als soziale, philosophische, wissenschaftliche, geopolitische und kulturelle Bewegung gegen Ende der 80er Jahre. Die Lehre ging vom Erbe der russischeurasischen Philosophen der 20er und 30er Jahre aus. Sie nahmen die geistigen Erfahrungen der altgläubigen Tradition, der russisch-orthodoxen Religion, auf und schöpften aus der sozialen Kritik der russischen Sozialisten.
    Die Leistungen der sowjetischen Etappe unserer Geschichte wurden neu bewertet. Ideologisch herrschte die Philosophie des Traditionalismus und der Konservativen Revolution vor, ferner geopolitische Methodologie und originelle revolutionäre Studien der „Neuen Linken“ (das heißt der
    intellektuellen Strömungen, die im Westen ausgearbeitet wurden, aber gegen die westliche Logik der Entwicklung orientiert sind). Dies alles vereinigt, bot eine ernste weltanschauliche Plattform. In der modernen russischen Gesellschaft konstituierte sich in eine wissenschaftliche Richtung, zu einem System sozialer und kultureller Initiativen. Die Folge daraus war, daß die neueurasische Lehre die Grundlagen der modernen russischen Geopolitik schuf. Aufgrund der mächtigen Kaderstruktur wurden Anhänger dieser Bewegung bald auf Machtpositionen und in Schlüsselministerien katapultiert. Schließlich gelang es durch die eurasische Lehre der Geopolitik, viele ernste, operative internationale Militär- und Wirtschaftsprojekte aufzubauen. Die neueurasische Lehre wirkte auf die moderne marode russische Politologie, Soziologie und Philosophie ein. Die neueurasische Lehre wurde allmählich zum wesentlichen konzeptionellen Instrument der russischen staatsbildende Strategie.
    Diese Strategie darf nicht von augenblicklichen politischen Prozessen, sondern muß von historischen, geographischen und Geschichtskonstanten abhängig sein. Die neueurasische Lehre wurde zu einer Grundlage der Avantgardeströmungen in der Jugendkultur, sie gab einen belebenden Impuls für die schöpferischen Kräfte, sie gab der Entwicklung der Kunst eine klare Richtung. Die neueurasische Lehre beeinflußte viele politische Parteien und Bewegungen des modernen Rußlands – wir finden große Entlehnungen aus dem weltanschaulichen Arsenal der neueurasischen Lehre in Programmthesen von Bewegungen, wie der „Einheit“, den Kommunisten (KPRF), der Partei Vaterland-Ganz Rußland (OVR), den Liberaldemokraten (LDPR), der „Bewegung Rußland“ und auch in vielen kleineren Bewegungen und Parteien. Diese Entlehnungen bleiben aber bruchstückhaft, denn sie verbinden sich mit anderen widersprüchlichen und somit retardierenden Elementen.


    Das neue sozial-politische Subjekt


    Jetzt muß man einen entscheidenden Schritt machen und der eurasischen Lehre eine konkrete, sozial-politische Dimension geben. Die neue Führung Rußlands kümmert sich ernsthaft um die Lösung der strategischen Probleme des Landes. Sie begnügt sich nicht mit primitiven und verderblichen Rezepten, die durch den Westen und durch deren russische Vertreter, an Einfluß in Rußland gewinnen sollen. Die neue Führung bedarf einer weltanschaulichen und sozial-politischen Stütze. Die heutigen Machthaber unterscheiden sich radikal von denen der spätsowjetischen Periode und auch von denen jener Epoche, die sich kritiklos für den banalen Liberalismus begeisterten. Eine neue staatliche Weltanschauung, ein neues russisches Muster für die russische Politik sind akut nötig. Dafür spricht auch die Tatsache, daß die heutige Macht dringend nach einer nationalen Idee sucht.
    Wenn für die Lösung der augenblicklichen Aufgaben das heutige politische Parteiensystem brauchbar ist (wir behaupten aber, daß es untauglich ist), so hat es bei der Betrachtung aus einer größeren Perspektive keine Chancen und bedarf der radikalen Reformierung.
    Dieses System entstand im Prozeß der Zerstörung des sowjetischen Modells und der Entstehung des liberal-demokratischen Staates nach westlichem Vorbild. Heute ist dieses System für Rußland jedoch absolut unbrauchbar. Notwendig sind Parteien und Bewegungen, die auf der Grundlage einer
    Weltanschauung handeln, die die Interessen der gesamten Bandbreite der Bevölkerung zum Ausdruck bringen: eine Weltanschauung, die mit dem Volke verbunden ist, die das Volk aufklärt und verteidigt, und nicht eine Ideologie, die das Vertrauen (und die Naivität) der Massen für ihr privates Interesse oder das einer Lobby mißbraucht. Alle Bedingungen für das Entstehen einer klaren, zielorientierten eurasischen Bewegung sind im neuen Rußland herangereift.
    Jene Leute, die am Anfang der neueurasischen Lehre standen, die die theoretischen Voraussetzungen und Grundlagen der russischen Geopolitik schufen, der eurasischen Philosophie, jene Leute, die die konservativ-revolutionäre Politologie und Soziologie formten, die viele Jahre lang den Kampf für Eurasiens Ideale geführt haben, die sich für die Wiedergeburt des russischen Volkes und unseres großes Staates aufgeopfert haben, diese Leute haben beschlossen, eine neue sozial-politische „Bewegung Eurasien“ zu bilden.




    Wer wird Teilnehmer der „Bewegung Eurasien“ sein?


    Wer wird aufgerufen werden, zu uns kommen und unsere Bewegung zu unterstützen? Wir sprechen zu jedem Russen, gebildet oder ungebildet, einflußreich oder bettelarm, Arbeiter oder Manager, notleidend oder erfolgreich, Russe oder Tatare, Griechisch-Orthodoxer oder Jude, Konservativer oder Modernist, Student oder Milizionär, Angehöriger der Landetruppen oder Weberin, Gouverneur oder Rockmusiker. Unsere Botschaft aber ist nur für jene, die Rußland lieben und sich ein Leben ohne Rußland nicht vorstellen können. Leute, die die Notwendigkeit einer ernsten Kraftanstrengung begreifen, einer Anstrengung, der wir alle bedürfen, um unser Land und Volk auf der Landkarte des neuen Jahrtausends zu sehen (was unsere Gegner nicht wollen). Wir müssen leidenschaftlich wollen, daß wir uns endlich mit unserer ganzen Kraft aufrichten, den Rücken gerade machen und unseren Organismus von den parasitären Auswüchsen befreien.
    Es muß uns wie Schuppen von den Augen fallen, daß wir in unserem Land, auf dem Kontinent, in der ganzen Welt unsere solaren russischen Ideale vertreten – die Ideale der Freiheit, der Gerechtigkeit und der Treue zu den Ursprüngen.


    Das radikale Zentrum


    Die „Bewegung Eurasien“ fußt auf den Prinzipien eines radikalen Zentrums.
    Wir sind keine Linken und keine Rechten, wir sind kein gehorsamer sklavischer Sumpf, und keine schreienden Oppositionellen um jeden Preis. Wir vertreten die Ansicht, daß die heutige Macht in Rußland – in persona der russische Präsident Wladimir W. Putin – der Hilfe, der Unterstützung, der Solidarität und der Einigkeit bedarf. In der heutigen Zeit ist eine blinde Ergebenheit, eine unkritische Nachsicht mit den Machthabern nicht weniger (wenn nicht mehr) verderblich als offene Rebellion. Wir sind Zentristen in dem Maße, in dem der Präsident und die Macht zum Wohle des Volkes und Landes nicht populistisch und augenblicklich, sondern in der Perspektive handelt. Und wir werden an der Seite des Präsidenten eifrig und radikal bis zum Ende sein. Wir werden nicht nach den kleinen Fehlern suchen, werden alle Belastungen und Schwierigkeiten bejahen, wenn Rußland sich zum Ziel setzt, daß unser Land und die ganze Welt vor der fürchterlichen Gefahr, die vom Westen ausgeht, gerettet werden sollen. So haben unsere Vorgänger, die eurasischen Philosophen, die orthodoxen Fundamentalisten, das marxistische Regime unterstützt, weil es dem Westen – dem größeren Übel – widerstand. Unserer Zentrismus ist aber nicht passiv.
    Uns ist vollkommen klar, daß die heutige Macht in Rußland nach einer sachlichen Logik handelt, aber keine klare Vorstellung über strategisch grundlegende Ziele und über die philosophische und geistige Problematik des neuen Jahrtausends – das sehr gefährlich, riskant, bedrohend, zweifelhaft ist, das keine Lehre aus der Jahrhunderte blutiger Kämpfe und grausamer Leiden gezogen hat – besitzt. In diesem Sinne ist die heutige Macht verwirrt und bedarf der Hilfe, der Orientierungspunkte und Wegmarken, die der aktivste, energischste, klügste, idealistische, patriotische Teil unseres Volkes ( dieser Teil muß in unsere Bewegung kommen, zum Kern der Bewegung werden) ihr geben muß. Wir halten die Reichslanze in Händen, und deshalb müssen die Machthaber der Stimme Eurasiens Gehör schenken. Diese Stimme ist kein serviles „Wie belieben?“ der brav-gefügigen, künstlichen Ohrensesselparteien. Es ist der mächtige radikale Ruf des Bodens, die Stimme der Generationen, das Brüllen aus den Tiefen unseres Geistes und unseres Blutes.


    Die Prioritäten der „Bewegung Eurasien“


    Unsere Bewegung vertritt die eurasischen Prinzipien auf alle Ebenen des Lebens. In der Sphäre der Religion bedeutet das einen konstruktiven solidarischen Tetralog der für Rußland traditionellen Konfessionen: der griechisch-orthodoxen Kirche, des Islams, des Judentums und des Buddhismus.
    Die eurasischen Zweige der Weltreligionen weisen viele Diskrepanzen zu den Ausdrucksformen dieser Religionen in anderen Teilen der Welt auf. Es gibt einen gemeinsamen Stil der eurasischen Geistlichkeit, der aber nicht die kulturellen Unterschiede oder die Ursprünglichkeit der Lehren schmälert. Das ist eine ernste und positive Grundlage für die Annäherung, für die gegenseitige Achtung, für die gegenseitige Verständigung. Dank der eurasischen Betrachtungsweise der Religionsfragen wird man viele interkonfessionelle Unstimmigkeiten umgehen und überwinden können. In der Sphäre der Außenpolitik plant die „Bewegung Eurasien“ einen umfassenden Prozeß der strategischen Integration. Die Wiederherstellung auf der Grundlage eines „Bundes unabhängiger Staaten des Eurasischen Bundes“ – das Analogon zur Struktur der UdSSR auf neuer Ideengrundlage, auf neuer wirtschaftlicher und neuer administrativer Basis. Die strategische Integration der innersowjetischen Räume muß sich allmählich auf größere Gebiete ausbreiten: auf die Länder der Achse Moskau – Teheran – Delhi – Peking. Die eurasische Politik muß für Rußland den Zugang zu den warmen Meeren öffnen, nicht auf dem Wege des Krieges und des Leids, sondern auf dem Wege des Friedens und der gutnachbarlichen Zusammenarbeit. Die eurasische Politik im Westen plant Vorzugsbeziehungen mit den Ländern Europas. Das moderne Europa ist – im Unterschied zu den Zeiten, in denen die Väter der neueurasischen Lehre deren Grundlagen erarbeiteten – nicht mehr die „Quelle des Weltbösen“.
    Die ungestümen politischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts haben dazu beigetragen, daß sich diese Quelle weiter nach Westen verschoben hat: Heute heißt sie USA. Dieser Tage kann Rußland in Europa jene strategischen Partner finden, die an der Wiederherstellung ihrer früheren politischen Gewalt interessiert sind. Das eurasische Rußland muß in der Rolle des Befreiers Europa auftreten, und zwar als Befreier von der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen US-Okkupation. Die eurasische Politik Rußlands ist an aktiver Zusammenarbeit mit Ländern des Pazifikraumes interessiert. Die wirtschaftlichen Kolosse dieses geographischen Raumes müssen in der eurasischen Politik Rußlands den Orientierungspunkt für eine selbständige politische Entwicklung sehen und in dem Potential, das Eurasien durch seine Ressourcen zur Verfügung steht, die Chance für neue Märkte. Auf globaler Ebene will die „Bewegung Eurasien“ das gleiche wie die Antiglobalisierungsbewegung. Das äußert sich in dem aktiven und allgemeinen Konfrontationskurs, den die „Bewegung Eurasien“ in bezug auf die Globalisierung steuert. Die „Bewegung Eurasien“ verteidigt nämlich konsequent die großartige Mannigfaltigkeit der Völker, Religionen und Nationalkulturen.
    Alle antiglobalistischen Tendenzen sind zwangsläufig „eurasisch“. Wir sind die konsequenten Anhänger des „eurasischen Föderalismus“. Das bedeutet die Verbindung der strategischen Einheit und der ethnisch-kulturellen Autonomie, in einigen Fallen auch mit der wirtschaftlichen; der hierarchischgestaffelte Aufbau auf lokaler Ebene verbunden mit dem strengen Zentralismus in jenen Hauptmomenten, die mit den Interessen des Staates verbunden sind. Wir müssen die Traditionen des russischen Volkes wiederbeleben, zu der Wiederherstellung des Bevölkerungswachstums der Russen beitragen, und die Sinne für die dem Volke eigentümliche organische Geistigkeit und Ethik, die hohen Ideale, den lebendigen und den leidenschaftlichen Patriotismus wieder erwecken. Ohne die Wiedergeburt der russischen Nation hat das eurasisches Projekt keine Chance auf Verwirklichung. Diese Erkenntnis liegt unserer gesamten Weltanschauung zugrunde. Die „Bewegung Eurasien“ bedeutet in der sozialen Sphäre die Vorherrschaft des Prinzips des Sozialen über das Persönliche, die Unterwerfung der ökonomischen Modelle unter die strategischen, sozialen Aufgaben. Die ganze Geschichte der Wirtschaft Eurasiens zeigt, daß die Entwicklung der wirtschaftlichen Mechanismen hier einer Logik unterworfen ist, die eine Alternative zu den liberal-kapitalistischen und individualistischen Modellen der persönlichen Bereicherung, die sich im Westen auf der Grundlage der protestantischen Ethik entwickelt hat, darstellt.
    Eine liberale Logik der Wirtschaft liegt Eurasien fern; dies ist ein althergebrachter Zug unserer Völker, den man nicht zerstören darf. Das kollektive Gemeindeprinzip der Wirtschaft, das Hineinbringen des Kriteriums der „Gerechtigkeit“ in den Prozeß der Verteilung: Dies ist ein fester Zug unserer ökonomischen Geschichte. Die „Bewegung Eurasien“ beharrt auf der positiven Bewertung dieses Faktors, und auf dieser Grundlage gibt sie den Vorzug den sozial-orientierten Wirtschaftsmodellen. Die „Bewegung Eurasien“ bewertet die Wirkung der archaischen, althergebrachten Welt der Tradition als positiv. In der Entwicklung des Kulturprozesses sieht die „Bewegung Eurasien“ einen neuen Appell an das Archaische, dessen ursprüngliche kulturelle Motive ins Gewebe der modernen Formen eingeflochten werden sollen. Die Betonung liegt hier bei nationalen Motiven als den Quellen der Volkskunst und als Garant für die Fortsetzung und die Wiedergeburt der Traditionen. Das Eurasische ist eine neue und lebensfrische Weltanschauung, die sich vornehmlich an die Jugend wendet, an Leute, deren Bewußtsein noch nicht durch die chaotischen Sprünge von einem lebensfernen Theorienmodell zum nächsten, noch weniger angemessenen Modell verdorben ist. Das eurasische Ideal ist der mächtige, leidenschaftliche, gesunde und schöne Mensch, und nicht der Kokainsüchtige, der Bastard aus weltlichen Diskos, der asoziale Kriminelle oder die Prostituierte.
    Wir können andere, positive Werte anbieten, statt der Verehrung des Mißgestalteten und Krankhaften, statt des Zynismus und der Kriecherei vor dem kümmerlichen Ersatz des wirklichen Lebens. Wir erlauben nicht, daß unsere Kinder erschossen, vergewaltigt, erniedrigt, pervertiert, verkauft und rauschgiftsüchtig gemacht werden. Unser Ideal ist das Fest der körperlichen und geistigen Gesundheit, der Kraft und des Heldenmuts, der Treue und der Ehre. Die Ziele der „Bewegung Eurasien“ können nur dann verwirklicht werden, wenn sich viele Leute um sie scharen. Auch der Einzelne kann etwas tun, aber die Poesie ist, wie Lotréamont gesagt hat, die Sache aller! Das gilt erst recht für Eurasien: Es ist die Sache aller! Nun hängt alles von unseren Bemühungen ab. Niemand verspricht nur Siege oder die bequeme Erhöhung des Lebensniveaus oder bühnenreife Spektakel. Am Anfang steht immer die tägliche mühselige Kleinarbeit, die von außen kaum wahrzunehmen ist. Vor uns liegen Schwierigkeiten und Kämpfe, Verluste und Leiden, aber auch große Freude und ein großes Ziel!
    Alexander Dugin

    Deutscher Freundeskreis der Eurasischen Bewegung

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    Geändert von Bärwolf (15.09.2007 um 18:04 Uhr)
    BÄRWOLF
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  2. #2
    Tastaturdesinfizierer
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    Standard AW: Die Eurasische Bewegung

    Wenn die Russen so weitersaufen und weiter abtreiben können sie ihr "Eurasiertum" sehr schnell sehr vergessen.

  3. #3
    Mitglied Benutzerbild von Bärwolf
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    Standard AW: Die Eurasische Bewegung

    Abwarten:cool2:
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  4. #4
    Tragödie Benutzerbild von Pandulf
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    Standard AW: Die Eurasische Bewegung

    Die Zeit für große politische Visionen in Europa ist vorbei. Dekadenz ist tödlich. Alle tragenden Strukturen zerfallen, was unten war ist oben, was oben war ist unten. Es ist Zeit Platz zu machen für etwas Neues. Die Sonne steigt im Fernen Osten auf, während sie im Westen untergeht.
    Pulver ist schwarz
    Blut ist rot
    Golden flackert die Flamme

  5. #5
    KP-Opposition Benutzerbild von PSI
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    Kool AW: Die Eurasische Bewegung

    Wer sich die Politik und ( was-für-eine?)-Kultur der US-Amerikaner zu Vorbild nimmt muss schon...
    a) ...geistig behindert sein.
    b) ...sau blöd und auf dem Niveau einen geistig Behinderten sein.
    oder
    c) ...einfach bloß ein grauenvoller Kapitalist sein.
    Mitglied der Linksfraktion

  6. #6
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Die Eurasische Bewegung

    Gefällt mir nicht.
    Irgendwas ist daran ganz und garnicht richtig, irgendwas hinter den Worten.
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
    (Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)

  7. #7
    Gnadenloser Darwinist Benutzerbild von The_Darwinist
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    Standard AW: Die Eurasische Bewegung

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Gefällt mir nicht.
    Irgendwas ist daran ganz und garnicht richtig, irgendwas hinter den Worten.
    Doch, muß jetzt sagen: Gefällt mir.
    Lasst uns das Ganze aber mal umbenennen, damit auch die Amis es gut finden können!
    Wie wäre es mit Pan-Kaukasianismus?
    Habe da mal ne Geschichte gelesen, sie hiess die Belgarion-Saga. Da gab es ein Land namens Alorien, das geteilt wurde, um dem Feind besser standhalten zu können. Der eine Teil besteht aus den Pendants der Germanen, der andere aus den Pendants der Slawen, der dritte Teil besteht aus etwas sehr keltenähnlichem.
    Ist übrigens mein Liblingsbuch.
    Da gibt es keine Guten und Bösen.
    Alle Völker vertragen sich am Schluß und treten unter einem gemeinsamen Gott bzw König oder Anführer ihren Weg in die Zukunft an.
    Das Teil ist übrigens von einem Amerikaner, er heisst David Eddings und trauert zur Zeit um seine Frau und sein Haus. Seine Frau ist schon länger tot und sein Haus ganz frisch abgebrannt. Inkl. Manuskripten.
    Er schreibt viel lebendiger als Tolkien.
    Die Saga hätte das Zeug für eine neue Bibel.
    Der Wahrheitsgehalt des Inhalts ist auch nicht höher als bei einem durchschnittlichen religiösen Werk. Allerdings hat er sich bemüht, eine durchgehende Illusion zu schaffen. Etwas, was die religiösen nie auch nur versucht haben, da sie schlicht und ergreifend zu dämlich dafür sind.
    Alles, was die fertig bringen, ist, die Kinder zu versauen.
    Darum heisst bei den Christen der Teufel auch Luzifer.
    Luxi pharos das ist griechisch und heisst der Lichtbringer, derjenige, der erleuchtet!
    Na, dämmerts langsam!
    Ich bin Darwinist, und das ist gut so.
    Religionen sind für den Mülleimer, aber Wissenschaft ist immer korrekt.
    Wenigstens bemüht sie sich so korrekt wie möglich zu sein.
    "Ich habe einen schlechten Geschmack im Mund, das muß die Wahrheit sein"

  8. #8
    "Viel Maul, viel Ehr !" Benutzerbild von Götz
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    Standard AW: Die Eurasische Bewegung

    Heilsbotschaften sollte man grundsätzlich misstrauisch gegenüber stehen, dienen
    se doch häufig dazu Machtstreben ,mit allem was damit verbunden ist, zu verschleiern und/oder zu rechtfertigen. Einige Russen träumen wohl nach wie
    vor von einem panslawischen Weltreich und suchen "nützliche Idioten".
    Gegen Alternativlosigkeit und die Postmoderne


    Pro Strafstimme !

    RF

  9. #9
    Mitglied Benutzerbild von Bärwolf
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    Standard AW: Die Eurasische Bewegung

    Zitat Zitat von The_Darwinist Beitrag anzeigen
    Doch, muß jetzt sagen: Gefällt mir.
    Lasst uns das Ganze aber mal umbenennen, damit auch die Amis es gut finden können!
    Wie wäre es mit Pan-Kaukasianismus?
    Die Amis müssen das gar nicht gut finden wollen
    BÄRWOLF
    "Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen."
    George Orwell

  10. #10
    Mitglied Benutzerbild von Bärwolf
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    Standard AW: Die Eurasische Bewegung

    Zitat Zitat von Pandulf Beitrag anzeigen
    Die Zeit für große politische Visionen in Europa ist vorbei. Dekadenz ist tödlich. Alle tragenden Strukturen zerfallen, was unten war ist oben, was oben war ist unten. Es ist Zeit Platz zu machen für etwas Neues. Die Sonne steigt im Fernen Osten auf, während sie im Westen untergeht.
    Die Sonne steigt im Osten auf und das in Dekadenz verkommene Deutschland (und Westeuropa) hat keine Vision mehr. Von daher ist es nur eine Frage der Zeit, wann nach dem großen Sterben an Leib und Geist, die Nachrücker kommen und das Vacuum füllen, -und vor allem wer das sein wird?
    Solange es da noch eine kleine Chance gibt mitzuwirken (wie auch immer) sollen es nach meinem Dafürhalten die "slawischen und kaukasischen Horden" sein, die eine eurasische Vision mitbringen.
    Unsere MultiKultis hätten sicher lieber ein paar Millionen Neger:buschmann_2: hier, die unser soziales Netz bereichern (was damit dann auch glücklich begraben wäre) und uns täglich mit fröhlichem EthnoReaggae beglücken; -na mal sehn ob die ihr Programm in diese Richtung noch schaffen.
    Ein paar Unverzagte, die sich nicht einfach aufgeben und den Mut zur Gestaltung eigner Ideen (Visionen) haben, scheint es noch zu geben: die Eurasia gehören dazu!
    BÄRWOLF
    "Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen."
    George Orwell

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