Entführter Deutscher beschuldigt afghanische Polizei
Blechschmidt: „Das war eine abgesprochene Sache“
Rudolf Blechschmidt (62): 85 Tage war er in den Händen afghanischer Entführer
Rudolf Blechschmidt ist auf dem Weg zurück nach Deutschland. Nach 85 Tagen Todesangst in den Händen afghanischer Kidnapper kann er jetzt zu seiner Familie zurückkehren.
Blechschmidt befindet sich bereits auf dem Rückweg. Zuvor war aus Sicherheitskreisen in Kabul bekannt geworden, dass der 62-Jährige am frühen Morgen aus Afghanistan abgeflogen ist.
Blechschmidt und fünf afghanische Kollegen waren am Mittwoch nach fast drei Monaten von ihren Entführern freigelassen worden.
Die Nacht hat der Ingenieur aus Bayern in der deutschen Botschaft in Kabul verbracht.
Kurz vor seiner Befreiung soll das Entführungsopfer die afghanische Polizei beschuldigt haben, mit schuld an seiner Verschleppung zu sein.
Der Hörfunksender Antenne Bayern teilte mit, er habe bereits am Montag ein Gespräch des Ingenieurs mit seiner Familie über Satellitentelefon aufgezeichnet. In einer Mitteilung hieß es: „Um eine sich andeutende Übergabe nicht zu gefährden, wurde das Gespräch aber zunächst nicht veröffentlicht.“
Der Mitteilung zufolge sagte Blechschmidt, dass die Polizisten, die ihn und seine Kollegen Mitte Juli beim Besuch eines Staudamms zum Schutz begleitet hätten, die Taliban erwartet und begrüßt hätten.
Die Ex-Geisel wird zitiert mit: „Das war eine abgesprochene Sache.“ Die Polizei habe den Entführern vorher Bescheid gegeben, dass die Ingenieure dorthin fahren würden.
Geisel frei:Mir geht es gut, ich bin nur müde Auch die Umstände seiner Geiselhaft beschrieb Blechschmidt als sehr schlecht. Die Gruppe sei Hunderte Kilometer gelaufen. Dabei hätten die Gefangenen Waffen und Ausrüstung der Taliban tragen müssen. Auf 3000 Metern Höhe habe die Gruppe im Freien gelebt.
Der Ingenieur hatte dabei nach eigenen Worten nur Sommerkleidung, weil die andere Kleidung nach der gescheiterten Übergabe im Auto des Roten Kreuzes blieb. Blechschmidt: „Es sind also sehr schlechte Bedingungen.“
Auch seine geschiedene Frau berichtete, dass der deutsche Ingenieur von den Strapazen gesundheitlich stark mitgenommen ist. Er sei sehr abgemagert und habe viel Wasser verloren. Die Ex-Frau: „Er bekommt Herz- und Kreislaufmedikamente.“
Nach der Ankunft in der Botschaft wollte er nur eine Kleinigkeit essen und dann schlafen.
Die geschiedene Frau: „Er soll jetzt erst mal ein bissl zur Ruhe kommen. Wir wissen noch nicht, was er für Pläne hat.“
Das Drama um den entführten Deutschen begann am 18. Juli. An diesem Tag wurde er zusammen mit seinem Kollegen Rüdiger Diedrich († 44) in Afghanistan entführt.
Als Diedrich unter den Strapazen zusammenbrach, erschossen seine Entführer ihn. Der herzkranke Rudolf Blechschmidt musste alles mit ansehen!
Blechschmidt: „Er wurde von den Taliban erschossen, weil er das Marschtempo nicht mithalten konnte. Die Taliban sagen, es sei ein Versehen gewesen, aber es sah nicht so aus.“ (Bildzeitung)
Unsere Bundeswehr und Steuergelder leisten wirklich vorzügliche Arbeit, bei der Terrorausbildung der afghanischen Polizei. Wenigstens wurde das Lösegeld diesmal wenigstens nicht von Steuergeldern, sondern von dem Arbeitgeber bezahlt. Die 5 "Taliban", die als Gegenleistung freigelassen wurden, können sich jetzt wieder dem afghanischen Befreiungskampf widmen.
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