Graf von Stauffenberg - Ein deutscher Nationalheld. Ein Tyrannenmord ist etwas sehr ehrenvolles.
Graf von Stauffenberg - Ein deutscher Nationalheld. Ein Tyrannenmord ist etwas sehr ehrenvolles.
Marcus Iunius Brutus, dem Tyrannenmörder. O Brutus, Du Glücklicher, damals mußtet ihr nur einen meucheln, den Gaius Iulius Cäsar, heute wären alle deutschen Parlamentarier die Kandidaten für einen Neuauflage der Iden des März.
Dem kann ich mich nur anschließen.
Im deutschen Bundestag gibt es keine Tyrannen, sondern hauptsächlich Idioten. Dumme Politiker sind eine Nebenerscheinung der Demokratie, mit der ich klarkommen kann. Weniger Abgeordnete und mehr Volksabstimmungen wären mal eine gute Idee......heute wären alle deutschen Parlamentarier die Kandidaten für einen Neuauflage der Iden des März.
Die moderne Form der Tyrannei wird kollektiv ausgeübt. Jeder deutsche Parlamentarier entspricht dem Bruchteil eines Tyrannen, alle zusammen geben sie einen molochartigen Gewaltherrscher.
Eine Ratte allein ist nichts, aber Hunderte und Tausende auf einem Haufen sind ein Problem.
In der Weigerung, den Weg für Volksabstimmungen freizugeben, zeigt sich am deutlichsten die ekelhafte Fratze der BRD-Parteiendiktatur.
Eine französische Professorin für Öffentliches Recht prangert einen regelrechten (totalitären) Staatsstreich durch Parlament (pouvoir) und den Präsidenten der Republik selbst, Nicolas Sarkozy, an, der die wesentlichsten Inhalte der vom Volk zurückgewiesenen EU-Verfassung durch parlamentarischen Mehrheitsbeschluß (sic!) dennoch ratifizieren lassen möchte.
"Anne-Marie Le Pourhiet, professeur de droit public, auteur de Droit constitutionnel, dénonce le véritable coup d’État (totalitaire) mené par le pouvoir et le Président de la république française, lui-même.
Une question fondamentale se pose dès lors : comment le président de la République peut-il décider seul, alors que le peuple français a juridiquement rejeté l’intégralité du traité, de faire cependant ratifier par voie parlementaire la majeure partie des dispositions qu’il contenait au motif que celles-ci « n’auraient pas fait l’objet de contestations » ?
(…)
La démarche du président de la République prétendant interpréter seul la volonté du peuple français est totalement arbitraire et confine à la dictature."
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Paßt wie die Faust auf's Auge zu meiner Bemerkung von geradeeben, daß die moderne, *demokratische* Diktatur kollektiv ausgeübt wird.
Geändert von Brutus (18.10.2007 um 14:46 Uhr)
Ja, wer ist es da überhaupt wert, dass ich mich mit ihm solidarisiere ?( ? Nur zu oft stehen die Namen der wirklichen Helden nicht in den Geschichtsbüchern und das, was sich hat verewigen können, hätte besser für die Fahndungslisten der Polizei getaugt. Oder gleich für den Abdecker :rolleyes:
Fangen wir also mal mit den namenlosen Helden an:
Die Menschen, die im 3. Jahrhundert vor Christus in China die erste Dynastie stürzten, weil sie Massenmord, Zwangsarbeit und Terror nicht mehr ertragen konnten.
Die Wikinger, die mit genial einfachen Schiffen den Nordatlantik erkundeten und die es leider nicht vermocht hatten, Amerika aus seiner 10 000jährigen verhängnisvollen Isolation zu holen.
Die Protagonisten all der Bauernaufstände, die sich meines Wissens durch das ganze Mittelalter zogen und im frühen 16. Jahrhundert einen traurigen - weil gescheiterten - Höhepunkt erreichten.
All die Angehörigen der Arbeiterbewegung, die seit dem 19. Jahrhundert unter entsetzlichen Bedinungen für eine Verbesserung ihrer Lage kämpften.
"Das Volk von Paris", das 1789, 1830, 1848 und 1870 so schön Revolution machte, um dann jedesmal von seinen Führern verraten zu werden. Doch die Tradition besteht fort und greift auch bei den Einwanderern, wie die Ereignisse im Herbst 2005 bewiesen haben.
Die Matrosen, die sich November 1918 nicht für eine grenzdebile Fühung im Wortsinne verheizen lassen wollten, die Kessel aus und die Revolution angemacht haben.
Die Schwarzen, die in der USA gegen Sklaverei und Diskriminierung kämpften und für die der Name Martin Luther King steht.
Die Menschen, die im Dritten Reich Widerstand geleistet haben, unabhängig von Weltanschauung oder Rang und Namen.
Die Studenten und Studentinnen, die rund um den Erdball in den 1960ern dem Establishment den Blumenkrieg ansagten und für die in Deutschland der Name Rudi Dutschke steht.
Die Aktivistinnen der Frauenbewegung, die gegen jahrtausende währende patriarchale Barbarei kämpfen und die hier ohne Namen auskommen müssen, weil ich das, was sich da als Teil des bürgerlichen Mainstreams profiliert, dann doch zu peinlich finde.
Die Menschen, die Ende der 1970er Jahre im Iran auf die Straße und die Hausdächer gingen und ihren Operettenkaiser stürzten. Für sie steht der Name Mohammed Mossadegh, der das in den 1950er Jahren schon versucht hat, wo der Schah aber mit Hilfe der CIA wieder an die Macht gekommen ist. Das, was sich dann an die Spitze setzte, gehört eigentlich ganz woanders hin und ist in einem Falle jetzt hoffentlich da
Die israelische Friedensbewegung, die seit Jahrzehnten einen fast aussichtslosen Zwei-Fronten-Krieg gegen fanatisierte Araber und ihr eigenes, immer mehr in Verrat am eigenen Volk und Kriminalität abgleitendes Regime führt. Dafür steht - bei allem Pathos - der Name Uri Avneri.
Die Anti-Apartheid-Bewegung in Südafrika (für die der Name Nelson Mandela steht) und die etwas Besseres verdient hätte, als den den Neoliberalismus im eigenen Land und einen üblen Neostalinisten - Robert Mugabe in Zimbabwe - als Nachbarn und Produzent von Flüchtlingsströmen.
Die Schwulen und Lesben, Bis und Transen, die anlässlich einer Razzia in der New Yorker Christopher Street nicht nur der Polizei ihre Grenzen zeigten, sondern unter 1500 Jahre übelster Verfolgung und Diskriminierung einen Schlussstrich setzten.
Nicht zu vergessen all die Männer und Frauen in der Sexbranche, welche die einschlägigen Bedürfnisse stillen und deren Tätigkeit zum "Dank" dafür als minderwertig angesehen wird. Wenn die alle streiken würden :rolleyes: ?
Die Boheme der Weimarer Zeit, in der unter miesen Bedingungen eine unvergleichliche geistige und kulturelle Pionierleistungen vollbracht wurden.
All die Anarchisten in Deutschland, Spanien, Osteuropa, Lateinamerika und noch anderswo, die so gern totgeschwiegen werden, weil sie weder Stalinisten noch Bürgerlichen ins ideologische Konzept passen.
Damit sind wir bei Namen. Reichsgründer und dergleichen kann man da größtenteils in die Tonne treten, weil ihre Reiche mehr Leid als Freud gebracht haben und die Menschen ohne sie besser dran gewesen wären. Wirklich Dauerhaftes und Bleibendes haben andere hinterlassen, Wisseschaftler und Techniker, Künstler und Schriftsteller.
Da beginnt es im Abendland mit Kopernikus, der die Kosmologie von einer Fabulierkunst zu einer Wissenschaft machte. Es geht weiter mit Kepler und Newton und Halley, der sich in einem Kometen ein unvergleichliches Denkmal gesetzt hat.
Einstein hat die Physik weiter voran gebracht und Planck und Heisenberg haben sie mit der Quantentheorie endgültig vom Mechanismus befreit.
In der Philosophie und Erkenntnistheorie kommt man trotz aller Unverständlichkeiten nicht an Kant und Hegel vorbei, ebensowenig wie in der politischen Ökonomie an Marx.
Rosa Luxemburg zeichnet sich sowohl durch ihr Leben als auch ihr Werk aus.
Freud stellte in der Psychoanalyse zumindest die richtigen Fragen und Magnus Hirschfeld begründete die Sexualwissenschaft.
In der Raumfahrt sind zu nennen Ziolkowski, Oberth und trotz seiner Nazi-Verstrickung Wernher von Braun. Ferner Juri Gagarin, der erste Mensch, der die Erde aus dem Weltraum gesehen hat sowie Valentina Tereschkowa, die erste Frau im All.
Als tragische Figur der Literatur ist George Orwell zu nennen: seine Enttäuschung vom Kolonialismus inspirierte ihn zu "Tage in Burma", seine Enttäuschung vom Stalinismus zu "1984" und "Farm der Tiere".
Als nach allen Maßstäben wirklich großen und bedeutenden Schriftsteller sehe ich ferner Philipp K. Dick und jeder, der das Absurde in seinen Romanen und Kurzgeschichten spürt, wird das verstehen.
Nicht zu vergessen John Brunner, der mit "Schafe blicken auf" und "Morgenwelt" einer unschönen Zukunft den Spiegel vorgehalten hat.
James Baldwin schrieb schöne Romane über Sex und Rassendiskriminierung, Homos und Heten, Schwarz und Weiß.
Obwohl ich seinem "Black Islam" nichts abgewinnen kann, hat Muhammad Ali mit seiner Weigerung, in den Krieg gegen Vietnam zu ziehen, viel Courage bewiesen und mit seinem verdienten Comeback gezeigt, was die wirklich Großen ausmacht: nicht aus zu teilen, sondern auch einstecken zu können - um dann den entscheidenden Schlag zu landen.
Womit wir bei der Berufsgruppe sind, die in der Regel nur austeilt, beim Einstecken nach Möglichkeit kneift und laut jammert, wenn es sie trotzdem trifft: den Politikern, Staatsmännern und -frauen. So viele Namen es da gibt, so wenig sind es wirklich wert, genannt zu werden.
Die Antike vor Rom kann man getrost mit Alexander abhaken - und das auch nur, weil sein Leben eher wie eine Oper als alles andere war. Ein Rausch, der ihn bis nach Indien führte.
Für Rom reicht Spartakus - schade, dass er mit seinen radikalen Reformen der Arbeitsbeziehungen keinen Erfolg gehabt hat. Die römische Aristokratie hätte davon sogar noch mehr profitiert als die Sklaven selbst.
Als größer US-amerikanischer Politiker ist Thomas Paine, Gründervater der USA, der später auf Distanz zu dem System ging, leider auch fast außer Konkurrenz.
Zu Indien fällt mir nur Mahatma Gandhi ein - selbst, wenn mir sein Konzept der Gewaltlosigkeit manchmal naiv und rosarot erscheint, so ist er und sein Weg noch immer besser als, das, was sich danach auf dem Subkontinent abspielte.
Lenin, die Antithese zu Gandhi. Bei aller sonstigen Skepsis gegen seine Politik meine ich, dass er für die Probleme der bürgerlichen Gesellschaft doch die richtige Antwort hatte: *bumm*
Che Guevara ist zu Recht ein Idol geworden. Vielleicht, weil er letztendlich auf Posten und Pfründe verzichtete und einen Weg wählte, wo der Martyrertod zumindest im Nachhinein vorprogrammiert erscheint.
Geändert von Beverly (18.10.2007 um 15:17 Uhr)
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