Was viele Mahler vorwerfen ist, daß er durch den Hegelismus oft ins Mystische abgleitet. Das ist aber bei Hegel nun mal an der Tagesordnung. Dort wird vom Weltgeist gesprochen, der zu sich kommt, von welthistorischen Persönlichkeiten, die einer Art Vorsehung und größeren Kraft gehorchen etc.
Schopenhauer hat Hegel mehr als zerrissen, was jedoch nicht bedeutet, daß Hegel nur Müll erzählt hätte. Die Dialektik angewandt auf die Geschichte hat mehr als ein Funkten Wahrheit in sich.
Und Mahler hat diese Dialektik eben auf den "Kampf" der Volksgeister, sprich der Götter der beiden Erdteile, ausgedehnt, des vergebenden Gottes der Christen gegen den zürnenden Gott der Juden.
Man kann Mahler nur verstehen, wenn man Hegel verinnerlicht hat, ja die These-Antithese-Synthese-Weltsicht quasi zur Religion erhoben hat. Genau das hat Mahler, und er wäre nicht der erste, der dies tut, denkt man an Marx, welcher bekanntlich diese Sichtweise auf den Kampf der Klassen und Besitzverhältnisse anwandte.
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