Die Stufen der Reaktion auf Schönheit!

[Das Ende]

Ich denke mal jeder kennt das. Man sieht/hört/macht eine wunderschöne, wunderbare Sache und ist regelrecht Berührt.

Nun habe ich vor allem an mir beobachtet, dass es an mir mehrere Stufen gibt.

Stufe 1:

Eine Gänsehaut. Muss mal wohl nicht viel dazu sagen, kennt jeder.

Stufe 2:

Man muss Weinen. Ich denke das kennen auch die Meisten. Sei es das man sich so freut oder man so berührt ist.

Stufe3:

Es ist recht schwierig zu beschreiben. Meist geht es mit den ersten beiden Stufen einher. Man hat das Gefühl, dass es einen innerlich zerreißt. Man kann es fast nicht ertragen. Diese "Schmerz" (keine Ahnung wie ich des besser sagen soll) ist aber so wunderbar. Man spürt richtig, dass eine Energie in einen einfährt und hat Angst, dass es eine zerreißt wenn man die ganze Energie "reinlässt".

Man denkt fast, man ist unwürdig diese Schönheit zu erleben.


Ich habe eher auch gedacht, dass es so ein "Tick" von mir ist oder was anderes komisches, bis ich in dem Film American Beauty, den ich letztens gesehen habe der Junge mit der Kamera des genauso beschreibt. Nein Drogen nehm ich nicht.

Also denke ich wenns im Film vorkommt, dann gibts da sicher noch andere Leute.


Deswegen wollte ich mal Fragen, ob jemand schon was ähnliches erlebt hat.

[MorganLeFay]

Habe ich. Schlimm wird's dann, wenn die Person einen auch noch unbewusst beruehrt. Ich bin fast gestorben.

Aber geheult habe ich noch nie deswegen.

[Das Ende]

Habe ich. Schlimm wird's dann, wenn die Person einen auch noch unbewusst beruehrt. Ich bin fast gestorben.

Aber geheult habe ich noch nie deswegen.

Gut ich bin doch nicht verrückt.

Oh ja. Man möchte am liebsten vergehen. Also eigentlich eine Super peinliche Situation bloß andersherum.

Bei mir war es das erste mal wo ich es bewusst erlebt habe auf einem Musikkonzert. Sie haben angefangen zu spielen und ich hab mir nach 10 Minuten gedacht: "Scheiße ich muss raus das ist zu schön, ich ertrage das nicht." Deswegen habe ich versucht einen Mittelweg zwischen Verkrampfung und Genuss zu haben. Schreien kann man ja schlecht.

Zum Glück sahs neben mir einer, der immer sehr laut atmete und mich ablenkte.

Es war bei einem klassischen Konzert: G.F. Händel - Messiah. Aber es gibt da noch einige andere.

[MorganLeFay]

Bei Musik habe ich es manchmal.

Ich habe eben konkret an eine Person gedacht.

[MorganLeFay]

Gut ich bin doch nicht verrückt.

Wer weiss. Vielleicht sind wir beide verrueckt. :]

[marc]

also geweint hab ich noch nie wegen irgendetwas schönem. ich kann mich auch gar nicht daran erinnern, wann ich überhaupt das letzte mal geheult habe, obwohl ich an sich extrem empfänglich für emotionen jeder art bin und es ziemlich schnell geht, bis die stimmung eines films, einer musik, einer situation auf mich abfärbt und ich dann ebenfalls deprimiert oder heiter oder sonstwas bin.

und american beauty ist sicherlich ein großartiger film, aber gerade die szene mit der papier-tüte fand ich etwas ... schwierig und da war mir auch nie ganz klar, ob ich das jetzt völlig "ernst" nehmen soll, oder als überhöhte gefühlsbeschreibung anhand dieses trivialen beispiels papiertüte sehen soll. andererseits ... hm. egal.

aber bei mir isses meistens punkt drei: so eine schmerzhafte gerührheit, oft ausgelöst durch so eine intensive schönheit, die irgendeinen mangel deutlich werden lässt - beispiel: eine unwirklich schöne frau, die man so gerne berühren würde...
oder: ein film, der emotional so intensiv ist, dass man selbst gerne starkes, ausserodentliches erleben würde, stattdessen aber im internet rumhängt und lange antworten auf threads wie diesen erstellt

[marc]

Es war bei einem klassischen Konzert: G.F. Händel - Messiah. Aber es gibt da noch einige andere.

ah! ja: als ich das das erste mal gehört hab, da wars bei mir ähnlich!!!
die "ouvertüre" ist ja relativ schwach, aber schon die erste arie dann: "trööööste dich ... dadai... trööööste dich ... mein voohoolk!"
uah! baby!

das erste mal wars bei mir aber die pastorale von beethoven, vorallem das ende nach dem "gewitter" - wie heisst der satz nochmal: "heitere und dankbare gefühle nach dem sturm" da saß ich einfach nur wie festgefroren und hab vor mich hin gestrahlt <g> aber das ist dann natürlich wieder was anderes <g>

[Das Ende]

also geweint hab ich noch nie wegen irgendetwas schönem. ich kann mich auch gar nicht daran erinnern, wann ich überhaupt das letzte mal geheult habe, obwohl ich an sich extrem empfänglich für emotionen jeder art bin und es ziemlich schnell geht, bis die stimmung eines films, einer musik, einer situation auf mich abfärbt und ich dann ebenfalls deprimiert oder heiter oder sonstwas bin.

und american beauty ist sicherlich ein großartiger film, aber gerade die szene mit der papier-tüte fand ich etwas ... schwierig und da war mir auch nie ganz klar, ob ich das jetzt völlig "ernst" nehmen soll, oder als überhöhte gefühlsbeschreibung anhand dieses trivialen beispiels papiertüte sehen soll. andererseits ... hm. egal.

aber bei mir isses meistens punkt drei: so eine schmerzhafte gerührheit, oft ausgelöst durch so eine intensive schönheit, die irgendeinen mangel deutlich werden lässt - beispiel: eine unwirklich schöne frau, die man so gerne berühren würde...
oder: ein film, der emotional so intensiv ist, dass man selbst gerne starkes, ausserodentliches erleben würde, stattdessen aber im internet rumhängt und lange antworten auf threads wie diesen erstellt

Zu American Beauty. Er sagt ja selber, dass ein Video nur ein beschämender Ersatz wäre. Ich weiß auch nicht mehr genau wo er diesen Satz sagt, aber dem Video der Tüte kann ich auch wirklich nicht viel abgewinnen. Ich denke, wenn man es wirklich in echt erleben würde wäre es anders.

Das mit dem Mangel ist sehr interessant. Du scheinst Recht zu haben. Kommt aber auf die Situation an denke ich. Auch bei Filmen. Man fängt richtig die Emotion mit ein. Ich sehe das so wie du. Muss mich mal mehr damit beschäftigen.

Weinen tue ich (leider) auch nicht mehr. Ich denke ich bin schon zu oft innerlich gestorben.

ah! ja: als ich das das erste mal gehört hab, da wars bei mir ähnlich!!!
die "ouvertüre" ist ja relativ schwach, aber schon die erste arie dann: "trööööste dich ... dadai... trööööste dich ... mein voohoolk!"
uah! baby!

Bei mir wars sogar in der Overtüre, die anfangs wirklich etwas träge wirkt, bis das "Violinensolo" einsetzt. Danach war ich Tod.

Und dann gehts super weiter.

Die Pastorale mhhh muss ich mal schauen ob ich die irgendwo noch hab.


Wenn dich noch sowas interessiert. Hätte ich die letzte Symphonie von Mozart. "Jupitersymphonie". VOR alle der lezte SATZ. Man hat das Gefühl, als wäre es des letzte Aufbäumen eines Genies. Er hat seine letzte Lebensenergie hineingetan.

und natürlich sein Reqiuem. Das letzte unvollendete Werk. Ich empfehle dir die Version von Hanocourt oder Karajan.

[McDuff]

Das klingt ja schrecklich! Gottseidank ist mir sowas noch nie passiert!

[marc]

es gibt die komplette pastorale in der letzten aufnahme von karajan auf video bei youtube:
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