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Thema: "Da beschloss ich, Politiker zu werden" - würdet ihr zum Polit-Verbrecher werden?

  1. #1
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    Standard "Da beschloss ich, Politiker zu werden" - würdet ihr zum Polit-Verbrecher werden?

    Den Satz "Da beschloss ich Politiker zu werden" kenne ich als Zitat aus "Mein Kampf" von Adolf Hitler.

    Mit dem Looser aus Braunau möchte sich zwar niemand gern auf eine Stufe stellen, doch sein Leben und "Werk" geben die Frage vor:

    "Könntet ihr euch vorstellen, Polit-Verbrecher zu werden?"

    Letztendlich steckt nichts anderes hinter Bezeichnungen wie "Kader", "Aktivist", "Kämpfer" und dergleichen: man begeht aus "politischen Motiven" Verbrechen. Scheitert man, endet man wie gewöhnliche Verbrecher - siehe RAF. Hat man Erfolg, münzt man das Verbrechen zur Heldentat um. Entwurzelte Straßenschläger der WR waren im Dritten Reich plötzlich die Helden der "Kampfzeit". Politische Kleinkriminelle der KPD der WR mussten noch einige Jahre warten - dann waren sie im "ersten Arbeiter- und Bauernstaat auf deutschem Boden" die Helden.

    Die Gründe für das politische Verbrechertum?

    Ich denke, an erster Stelle steht der völlige Verlust aller Werte, Glaubenssätze und Überzeugungen. Das mag nicht mal die Schuld des Polit-Verbrechers allein sein. Entweder haben sich die Werte seiner Umgebung ohne sein Zutun exterminiert oder sie werden von ihm als falsch, bigott und verlogen empfunden.
    Der Polit-Verbrecher mag zur Untat schreiten, um alte Werte wieder in ihre Position zu setzen - wie es Hitler und die Rechten taten - oder um sie durch neue, zeitgemäße Werte zu ersetzen - wie es die Linken tun.

    An zweiter Stelle sehe ich Perspektivlosigkeit, wozu etwa in der Weimarer Republik handfeste materielle Not kamen. Gab es bei der SA nicht wenigstens was zu fressen? Traf man in ihren "Sturmlokalen" nicht auf Gleichgesinnte, wobei sogar Homos auf ihre Kosten kamen ? Gibt es nicht in einer erfolgreichen Polit-Gang ... pardon "Bewegung" für die Ga ... äh Kader jede Menge lukrativer Jobs?

    An dritter Stelle stehen IMHO Rachsucht und der Wunsch, was "vom Kuchen" abzubekommen.
    Die Polit-Verbrecher an den Rändern werden dann zum Problem, wenn auch die jeweilige "Mitte", der herrschende Mainstream von Polit-Verbrechern infiltriert ist. Taten sich nicht die politischen Kleinganoven der NSDAP mit den bürgerlich-reaktionären Intriganten aus der Oberschicht zusammen? Wie oft haben stalinistische Polit-Verbrecher gegen Systeme revoltiert, an deren Spitze auch Verbrecher standen. Castro mag ein Polit-Verbrecher sein, doch er stürzte einen Batista, der Kuba zur Spielwiese für die Mafia gemacht hat.`

    Die Erkenntnis, längst von Polit-Verbrechern regiert zu werden, mag zu der Einsicht führen, dass sich Verbrechen lohnt, wenn es richtig angegangen wird.
    So nach dem Motto: "Was Hitler konnte und der Fischer und die Merkel können, das kann ich schon lange"

    Also, @Polit-Verbrecher, frisch ans Werk oder doch lieber nicht :rolleyes: ?

  2. #2
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    :D AW: "Da beschloss ich, Politiker zu werden" - würdet ihr zum Polit-Verbrecher werden?

    Den Satz "Da beschloss ich Politiker zu werden" kenne ich als Zitat aus "Mein Kampf" von Adolf Hitler.

    --------------------------------

    Hat Joschka nicht auch so einen ähnlichen Satz gebracht ?

  3. #3
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    Standard AW: "Da beschloss ich, Politiker zu werden" - würdet ihr zum Polit-Verbrecher werden?

    Ich selbst war von 1980 bis 2003 bei den Grünen und aus deren Reihen hat das politische Verbrechen unserer Tage wohl die eine oder andere Nachwuchskraft rekrutiert. Die Intrigen der Realos und das Rausmobben der Fundis, die Kriegspolitik des Herrn Fischer und die Unterstützung für Hartz IV und Agenda 2010 haben wohl nicht allzuviel mit "gewaltfrei, ökologisch, basisdemokratisch, sozial" zu tun. Mit Karriere und Posten dafür um so mehr :rolleyes: und selbst in der Opposition will die Spitze der Grünen nicht von den "Reformen" und den "Bundeswehreinsätzen" lassen - um sich zukünftige Regierungsbeteiligungen vielleicht sogar an der Seite von Union und FDP nicht zu verbauen? Ministerposten scheinen das Verbreiten von Perspektivlosigkeit ("Nachhaltigkeit") und andauernden materiellen Existenzängsten ("Reformen") wohl ebenso aufzuwiegen wie die Komplizenschaft bei den neuen alten Weltmachtplänen skrupelloser Politiker und Militärs ("Bundeswehreinsätze").

    An sich richtige Grundsätze so lange lächerlich zu machen und durch den Schmutz zu ziehen, bis sich auch der abwendet, der "im Prinzip dafür" ist, haben die Grünen unserer Tage übrigens mit den Nazis gemeinsam. Die Nazis diskredierten die Idee der Gemeinschaftlichkeit, die grünen Emanzipierer sind auf dem "besten" Wege, die Idee der Freiheit und Gleichheit auch für Menschen, die nicht ins verstaubte konservative Weltbild passen, zu diskreditieren. Wobei sich die einschlägige Klientel nur als Stimmvieh für die Grünen betrachten darf und die deren Interessen nur soweit vertreten, wie es nichts kostet :rolleyes:

    Dass ich es trotz 23 Jahren Mitgliedschaft bei dem Grünen nicht zu mehr gebracht habe, als 2003 meinen Austritt zu erklären, zeugt wohl von einer Inkompatibilität zumindest für bestimmte Formen des politischen Verbrechertums. So die Art des 20 Jahre in Hinterzimmern hocken, die jeweils angesagten Diskurse nachplappern und das eine oder andere Mal kräftig intrigieren. Der dursum honorum von Parteiarbeit > Mandat > Pensionsberechtigung halt :rolleyes:
    Aber Gschaftlhubern und Dinge vortäuschen, an die man nicht glaubt, kann man auch bei der Kirche und zumindest bei den Katholen scheint mir wegen Priestermangels ein Job für den fleißigen Seminaristen sicherer zu sein als etwa in den Reihen der Grünen.

    Vielleicht hat mir da bei den Grünen das Preis-Leistungsverhältnis nicht gestimmt: zu viel Selbstaufgabe und Verzicht auf Ideale, zu viel Zwang beim Nachplappern neoliberaler Diskurse gepaart mit dem Image des "armen Irren" und "Heuchlers". Dazu Hauen und Stechen um die "sicheren Listenplätze" und was noch an Pfründe gibt und Hass nicht wegen der Überzeugungen, sondern ihrer Aufgabe.

    Dafür lebt es sich dann als Grünen-Funz nicht mal besser als in vielen stinknormalen Angestelltenverhältnissen - viel Verlust und wenig Gewinn.

    Nicht zu vergessen, dass die Grünen heute mit einer vernünftigen Kombination aus "Erhalt" - von Natur und Kultur - "Emanzipation" und "Sozial" politisch ganz anders dastehen würden als mit ihrer jetzigen, absurden Politik. So hätte eine sozial gebliebene Partei das Aufkommen der Linkspartei verhindert und unzufriedene SPDler an sich gebunden. Sofern sich "Erhalt" und "Emanzipation" nicht in die Haare gekriegt hätten, wären dazu noch Wähler aus den Reihen der Union gekommen, die deren totalen Substanzverlust der by the way mit einer Nähe zum politischen Verbrechertum gepaart ist, endgültig Leid sind.

    Schon die Ablehnung von Agenda 2010 und Hartz IV und immer weiterer Auslandseinsätze der Bundeswehr hätten so um 2003 den Dingen eine ganz andere Richtung gegeben. Anstelle einer WASG hätten dann die Grünen über ein Zusammengehen mit der PDS verhandeln können ... ein ökologisches Linksbündnis, das im Westen auf bis zu 25 und im Osten auf bis zu 40 Prozent kommt ... oder wo aus der schieren Angst vor so einer Konstellation Union und SPD den Schritt in den totalen Neoliberalismus nicht gewagt hätten.

    Fazit: Verbrechen und eine große Klappe mögen sich in der Politik lohnen, wenn auch nur zeitweise (siehe Hitler und die Nazis). Kleingeistigkeit und Aufgabe von Visionen lohnt sich nicht - siehe die Grünen :rolleyes:
    Wer Visionen hat, muss zum Arzt gehen, weil bei ihm noch Hoffnung ist.
    Beim "Realo" muss nur noch der Sargdeckel zugemacht werden :rolleyes: und 2003 habe ich nur einer Polit-Gang den Rücken gekehrt, aus der trotz Scheinblüte eh nichts werden wird.
    Geändert von Beverly (26.10.2007 um 11:54 Uhr)

  4. #4
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    Standard AW: "Da beschloss ich, Politiker zu werden" - würdet ihr zum Polit-Verbrecher werden?

    Zitat Zitat von SAMURAI Beitrag anzeigen
    Den Satz "Da beschloss ich Politiker zu werden" kenne ich als Zitat aus "Mein Kampf" von Adolf Hitler.

    --------------------------------

    Hat Joschka nicht auch so einen ähnlichen Satz gebracht ?
    Bei ihm muss der Satz wohl eher lauten: da beschloss ich, mich kaufen zu lassen :rolleyes:

  5. #5
    Haßkrimineller Benutzerbild von wtf
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    Standard AW: "Da beschloss ich, Politiker zu werden" - würdet ihr zum Polit-Verbrecher werden?

    Um Politiker zu werden, muß man gewisse charakterliche Eigenschaften haben, die Normalbürgern eher fremd sind: Opportunismus, Skrupellosigkeit, Käuflichkeit (gelabelt als Konsensfähigkeit).
    "When the people fear the government, that´s tyranny. When the government fears the people, that´s freedom." Thomas Jefferson

  6. #6
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    Standard AW: "Da beschloss ich, Politiker zu werden" - würdet ihr zum Polit-Verbrecher werden?

    Zitat Zitat von wtf Beitrag anzeigen
    Um Politiker zu werden, muß man gewisse charakterliche Eigenschaften haben, die Normalbürgern eher fremd sind: Opportunismus, Skrupellosigkeit, Käuflichkeit (gelabelt als Konsensfähigkeit).
    Jepp.

    Du musst nur ergänzend dazu sagen - man muss diese Eigenschaften noch
    wesentlich ausbauen , um Politiker zu bleiben !

  7. #7
    Mitglied Benutzerbild von Misteredd
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    Standard AW: "Da beschloss ich, Politiker zu werden" - würdet ihr zum Polit-Verbrecher werden?

    Zitat Zitat von wtf Beitrag anzeigen
    Um Politiker zu werden, muß man gewisse charakterliche Eigenschaften haben, die Normalbürgern eher fremd sind: Opportunismus, Skrupellosigkeit, Käuflichkeit (gelabelt als Konsensfähigkeit).
    Zwei Eigenschaften fehlen noch:

    - über Leichen gehen und

    - Worte verdrehen - ohne Ende ohne Inhalt reden können.

  8. #8
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    Standard AW: "Da beschloss ich, Politiker zu werden" - würdet ihr zum Polit-Verbrecher werden?

    Warum nicht Politverbrecher werden? Leider sind hier in Deutschland schon alle Planstellen besetzt. Also bestehen erst die Chancen Politverbrecher zu werden, wenn einer der Politverbrecher seinen Sessel räumt und das kann lange dauern, schließlich hat nicht jeder von ihnen die Möglichkeit ins russische Gasgeschäft zu wechseln und kann damit dem nächsten Verbrecher einen Platz an der Sonne frei machen.

    Eimy

    Requiem aeternam dona ei, Domine.
    Et lux perpetua luceat ei.
    Requiescat in pace.

  9. #9
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    Standard AW: "Da beschloss ich, Politiker zu werden" - würdet ihr zum Polit-Verbrecher werden?

    Zitat Zitat von Misteredd Beitrag anzeigen
    - ohne Ende ohne Inhalt reden können.
    Oh. Dann sind einige User hier durchaus qualifiziert....

  10. #10
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    Standard AW: "Da beschloss ich, Politiker zu werden" - würdet ihr zum Polit-Verbrecher werden?

    Zitat Zitat von wtf Beitrag anzeigen
    Um Politiker zu werden, muß man gewisse

    charakterliche Eigenschaften haben, die Normalbürgern eher fremd sind:

    Opportunismus, Skrupellosigkeit, Käuflichkeit (gelabelt als

    Konsensfähigkeit
    ).
    Zitat Zitat von GnomInc Beitrag anzeigen
    Jepp.

    Du musst nur ergänzend dazu sagen - man muss diese Eigenschaften noch
    wesentlich ausbauen , um Politiker zu bleiben

    !
    Zitat Zitat von Misteredd Beitrag anzeigen
    Zwei Eigenschaften fehlen noch:

    - über Leichen gehen und

    - Worte verdrehen - ohne Ende ohne Inhalt reden können.
    Dazu kommt meines Erachtens noch die totale Selbstaufgabe bzw. das Sich-Reduzieren auf etwas Instinktgeleitetes und Vorteilsgesteuertes.
    In Kleinform haben wir da die entsetzlichen prinzipielosen Apparatschiks der "repräsentativen Demokratie" oder auch eines oligarchischen Autoritarismus, wo die Systeme dafür sorgen, dass sie nicht zu groß werden und sich brav den letztenlich von niemanden gestalteten oder gesteuerten Strukturen unterordnen.

    Gibt es die Kontrollmechanismen nicht, haber wir Kleingeister ganz groß - die Hitlers und Stalins, die "ganz Großen" der Weltgeschichte, die deshalb so groß sind, weil so unsinnige Fehlentscheidungen wie sie irgendein kleiner Dorfschulze zuwege gebracht hätte.

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