Zitat von
Müller-Lüdenscheid
Emel Algan.
Sie ist die Tochter eines Milli Görüs Funktionärs und als solche unverdächtig der islamischen Hetze. Im Gegenteil, im Verlauf des Films betont sie stets, dass sie die Religion weiter praktizieren möchte. Aber, im Alter von 44 Jahren beschloss sie das Kopftuch abzulegen. Sie empfindet das Kopftuch als ein Zeichen der Unterdückung der Frau durch den Mann und sagt, dass im Koran an keiner Stelle stehe, dass die islamische Frau ein Kopftuch tragen müsse. Im Verlauf des Films wird ein Gespräch zwischen ihr und einem Imam gezeigt, der dann auch widerstrebend zugibt, dass das Kopftuch keine Frage des Glaubens, sondern eine Frage der Tradition sei. Emel Algan folgert daraus, dass es demnach auch keinen Zwang im Glauben gibt, der vorschreibt das Kopftuch tragen zu müssen. Eine Argumentation, der der Imam natürlich nicht folgen konnte.
http://www.wdr.de/tv/diestory/060410.phtml
Verrückt
Eine Muslimin tanzt aus der Reihe
Ein Film von Cornelia Uebel und Yüksel Ugurlu
Redaktion: Klaus Martens
Ist diese Frau verrückt geworden? Emel Abidin Algan hat das Kopftuch abgelegt, glaubt nicht mehr, dass es Allah ist, der sie verschleiert sehen will. Die 45jährige Muslimin ist keine Unbekannte. Sie ist die Tochter des Vordenkers der Milli Görüs-Organisation in Deutschland. Diese streng religiöse Gruppierung wird seit langem schon vom Verfassungsschutz beobachtet.
Bis zu ihrem 44. Lebensjahr galt Emel Abidin Algan als Vorzeigemuslimin, lebte in einer arrangierten Ehe, bekam sechs Kinder und arbeitete in islamischen Organisationen mit. Dann, vor einem Jahr, beschloß sie, ihr Leben von Grund auf zu verändern. Ihre Thesen sorgen für Schlagzeilen.
die story enthüllt Alltägliches aus einer Parallelwelt mitten in Deutschland. Eine Welt, in der sich etwa die türkische Lehrerin Senay L. die Frage gefallen lassen muss, "ob sie sich nicht schämt, ohne Kopftuch rumzulaufen?!" Schon in der fünften Klasse kommen ihre Schülerinnen "bedeckt" zum Unterricht. "Die Eltern bekommen dafür Geld von der Moschee", sagt die Lehrerin. Die Jungs in ihrer Klasse weigern sich, kurze Turnhosen anzuziehen, weil das als unislamisch gilt. Auch der Kuchen, den die Lehrerin mitgebracht hat, wird abgelehnt. Er könnte Schweinefett, den "Kot des Teufels" enthalten. Stück für Stück entfremden sich unter dem Einfluss islamischer Hardliner nicht nur die Schüler von der deutschen Gesellschaft. Ein Prozess, der nicht aufhaltbar erscheint. Gegen diesen Prozess kämpft die "verrückte" Emel Abidin Algan an.