Anlässlich des 90. Jahrestages der Oktoberrevolution und der Tatsache, dass der Kapitalismus an sich heute auch nicht besser ist als vor 90 Jahren, stellt sich die Frage, was passiert, wenn jemand ein Remake der Oktoberrevolution versucht.

Genug Frustrierte, Perspektivlose, Absteiger, Looser gibt es auf der Welt mit Sicherheit. Vielen fehlt vielleicht nur eine zündende Ideologie und eine machtvolle Bewegung, bei der sie "mitmachen" können.
Dann kommt vielleicht ein neuer Lenin - es könnte auch eine Lena sein - und verspricht euch den Aufbruch in eine neue Zeit. Vielleicht ohne die größten Übel der Revolution von 1917, also keine Todesstrafen und kein Terror, auch keine krebsartig wuchernde Staatspartei oder eine in den Rang einer Ersatzreligion erhobene Staatsdoktrin.
Ordnung und Orientierung ja, aber nicht so erstickend wie in der ehemaliten Sowjetunion.
Man begnügt sich damit, die bestehende Ordnung zu stürzen, die 30 oder 40 Billionen Dollar Geldvermögen weltweit konstruktiven Zwecken zuzuführen und die Mega-Konzerne zu entmachten. Danach soll endlich eine bessere Welt kommen, wo die Menschen in Freiheit und Gleichheit zusammenleben.

Die "Bewegung" verfügt über genug Ressourcen - Geld, Kader, Anhänger - um euch davon zu überzeugen, dass sie es ernst meint und ein Remake der Oktoberrevolution zustande bringen könnte - in einem Land, in mehreren, vielleicht sogar auf der ganzen Welt. Im Zeitalter der Globalisierung ließe sich auch der Umsturz endlich globalisieren und eine weltweit agierende Bewegung könnte so zu Massen an Anhängern kommen, die sie unbesiegbar machen. Wenn nur 5 Prozent mitmachen, reicht das in der BRD gerade für den Einzug in den Bundestag - auf die Menschheit bezogen sind das 300 Millionen Anhänger, mehr als die USA Einwohner haben.

Was würdet ihr tun, wenn unser neuer Lenin oder Lena vor eurer Haustür stehen und auch auffordern, bei der Oktoberrevolution, Version 2, mit zu machen?