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Thema: Ich habe meine Ansichten über Russland und Putin geändert

  1. #31
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    Standard AW: Ich habe meine Ansichten über Russland und Putin geändert

    Zitat Zitat von adama55 Beitrag anzeigen
    Dem kann ich zustimmen. Nur mit dem "Russland klein halten", wird aus der Sicht Deutschlands nicht gehen. Nehmen wir halt mit was wir kriegen können.
    Wenn Russland sein wirtschaftliches Potential ausnutzt, wird es in 20 Jahren auch technologisch wieder in der Lage sein Großmachtansprüche zu stellen.
    Ich habe aber die Hoffnung, das in Russland lediglich Konsumtechnologie wächst und leicht verdientes Geld im Handel, die wirtschaftlich/industrielle Entwicklung bestimmt.

    Es wird davon abhängen, ab die politische Führung Hochtechnologie, vor allem im militärischen Bereich, bezahlen kann und will.
    Bisher kann ich in Russland nicht mehr erkennen als eine Scheinblüte, die sich auf die gestiegenen Rohstoffpreise stützt und direkt davon abhängt. Diese Geld wird in das Land gepumpt und dort verkonsumiert.
    Was nicht vorhanden ist, ist ein breiter technisch-innovativer Mittelstand, der auch ohne Rohstoffe die Wirtschaft tragen könnte. Die geringe Innovation beschränkt sich auf den militärisch-staatlichen Bereich. Nur damit wird das Land den technischen Anschluss an den Westen nicht erreichen. Platzt die Rohstoffblase, was nur eine Frage der Zeit ist, fällt R wieder weit zurück und selbst die jetzt geschaffenen Strukturen sind nicht mehr finanzierbar.
    Aussenpolitisch betreibt das Land eine sehr hölzerne und unbeholfene Politik, die andere Staaten eher abschreckt als sie zu Verbündeten zu machen. Man merkt deutlich, dass sich in der Führungsspitze keine Politiker mit internationaler Erfahrung befinden sondern zumeist Apparatschiks, deren Vorstellungskraft an der Kremlmauer endet.
    Deutlich wird dies durch die immer wiederkehrernden Versuche, Rohstoffe als Mittel politischer Erprerssung einzusetzen anstatt partnerschaftliche Lösungen anzustreben.
    Die EU versucht seit Jahren, mit Russland ein langfristges Abkommen über den Bezug von Gas und Öl zu ereichen, bisher vergeblich. Und so bleibt Russland kein Partner, sondern allenfalls ein notwendiges Übel, dessen man sich bedient, wenn sich keine andere Möglichkeit bietet. Die EU unternimmt deshalb zur Zeit grosse Anstrengungen, um die russischen Lieferungen zu ersetzen. EON beginnt in Nigeria mit dem Bau der grössten Gasverflüssigungsanlage der Welt.
    Russland hat immer noch nicht verstanden, dass in einer arbeitsteiligen Welt nur Kooperation die beste Lösung ist.
    Ich glaube nicht, dass es Russland schaffen wird, seine Struktur umzubauen und auf ein international wettbewerbsfähiges Niveau zu bringen. China überschüttet geradezu den russischen Markt mit seinen Produkten und verhindert damit den eigenen Aufbau einer russischen Konsumgüterindustrie. Zar haben wir in D ein ähnliches Problem, können aber durch Spitzentechnologie kontern, Das kann Russland nicht.
    Die pipes sind die Lebensadern der russischen Wirtschaft. Sie stellen 84 % der Exporte dar. Russland war deshalb noch nie so abhängig vom Ausland wie heute.
    Versiegen diese oder wendet man sich anderen Energiequellen und Lieferanten zu, ist es auch mit Russland zu Ende und mit den Grossmachtträumen.
    Es ist ein Rennen mit Zeitlimit, das Russland gegen die EU und gegen China gewinnen müsste. Dafür sehe ich bisher noch keine Ansätze.
    Geändert von klartext (01.12.2007 um 11:47 Uhr)

  2. #32
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    Standard AW: Ich habe meine Ansichten über Russland und Putin geändert

    Zitat Zitat von lenco Beitrag anzeigen
    Es hat noch nie eine Alternative, seit der Reichsgründung 1871, zur Zusammenarbeit mit Russland gegeben.
    Man konnte den Russen noch nie trauen.

  3. #33
    Schneider Benutzerbild von Simon
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    Standard AW: Ich habe meine Ansichten über Russland und Putin geändert

    Zitat Zitat von Kenshin-Himura Beitrag anzeigen

    Sicher ist für mich Folgendes:
    1. Das Schimpfen der westlichen Presse auf Russland hat nichts mit den ,,Menschenrechten" in Russland zu tun, sondern ist in der Tat eine durchsichtige, erbärmliche Kampagne (z.Bsp. die Storys über die böse russische Staatsmacht gegen liebe, ungefährliche Demonstranten, das Aufblasen von kleinen Splittergruppen zu riesigen Staats-Kritiker-Bewegungen allgemein, oder die angebliche ,,Drohung" von Putin gegen die westliche Welt mit Atombomben).
    2. Die Demokratie will in Russland keiner, man ist mit Putin recht zufrieden.

    Stimmt. Jedenfalls will man wohl nicht genau das, was die in die eigenen Ansichten verliebte und auch kriegslüsterne westliche Presse nicht müde wird einzufordern. Putin hat den Oligarchen etwas den Schneid abgekauft, denen nicht ohne Grund die Sympathie der westlichen Welt gehört. Diese im Umsturz des Systems hochgekommenen, und ihre westlichen Freunde, geben heute nicht den Ton an. Das freut die einen, ärgert die anderen.

    Alles jedenfalls kein Grund eine potentiell kriegsvorbereitende Anti-Russland Propaganda zu betreiben wie es unsere Medien tun. Wer spielt hier mit dem Feuer?

    Schröder Deutschland war für gute Beziehungen zu Putin und China, und gegen den Irak-Einsatz. Jetzt haben wir eine neue Regierung und sind gegen Putin und China, bekräftigt durch Empfangen des Dalai Lama und erhobenen Zeigefinger in Peking, und haben uns schon zum Mitwirken in einem Iran-Krieg verpflichtet. Wille des Volkes? Oder machen die Politiker in unserer Demokratie was sie wollen - oder was andere wollen???
    gez. S. Eichendorff

  4. #34
    Schneider Benutzerbild von Simon
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    Standard AW: Ich habe meine Ansichten über Russland und Putin geändert

    Zitat Zitat von Quo vadis Beitrag anzeigen
    Demokratie setzt vor allem voraus, dass alle Macht beim Volke liegt und das ist in Deutschland eindeutig nicht der Fall.Hier tut man alles, um mit Taschenspielertricks die Willensbildung des Souveräns nach Kräften zu umgehen und kaltzustellen.Hier herrscht Demokratur mit Tendenz zum Absolutismus......
    Es gibt in der Poltik nicht nur eine Wahrheit, und auch nicht nur eine richtige Staatsform. Es kommt immer darauf an, wie menschlich eine Staatsform gelebt wird. Auch die DDR nannte sich Demokratie, und war zumindest nach eigener Meinung eine.
    Was wir nach unserer eigenen Meinung sind, demokratisch, sind wir genausowenig. Wir haben keinen Grund, die Kultur des mit Fingern auf andere zeigens auf einmal wieder zu übernehmen. Wir hatten das doch ganz verlernt! Sind wir jetzt wieder wer??
    gez. S. Eichendorff

  5. #35
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    Standard AW: Ich habe meine Ansichten über Russland und Putin geändert

    Zitat Zitat von Simon Beitrag anzeigen
    Es gibt in der Poltik nicht nur eine Wahrheit, und auch nicht nur eine richtige Staatsform. Es kommt immer darauf an, wie menschlich eine Staatsform gelebt wird. Auch die DDR nannte sich Demokratie, und war zumindest nach eigener Meinung eine.
    Was wir nach unserer eigenen Meinung sind, demokratisch, sind wir genausowenig. Wir haben keinen Grund, die Kultur des mit Fingern auf andere zeigens auf einmal wieder zu übernehmen. Wir hatten das doch ganz verlernt! Sind wir jetzt wieder wer??
    Dein Verständnis von Demokratie scheinen mir reichlich wirr zu sein.
    Demokratie hat bestimmte Eckwerte, an denen sie sich definiert. Lass also den Unsinn, unsere Demokratie schlecht zu reden, sie erfüllt diese Eckwerte, anderrs als in Russland. Die Regrierungsform dort würde ich als Präsidialdiktatur bezeichnen. Ein demokratisches Bewusstsein muss sich erst noch bilden Sie setzt eine demokratische Tradition voraus, die es in R nicht gibt. Diese gesellschaftliche Evolution hat Russland noch vor sich.

  6. #36
    tonix der Zweifler Benutzerbild von adama55
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    Standard AW: Ich habe meine Ansichten über Russland und Putin geändert

    Zitat Zitat von Simon Beitrag anzeigen
    Es gibt in der Poltik nicht nur eine Wahrheit, und auch nicht nur eine richtige Staatsform. Es kommt immer darauf an, wie menschlich eine Staatsform gelebt wird. Auch die DDR nannte sich Demokratie, und war zumindest nach eigener Meinung eine.
    Was wir nach unserer eigenen Meinung sind, demokratisch, sind wir genausowenig. Wir haben keinen Grund, die Kultur des mit Fingern auf andere zeigens auf einmal wieder zu übernehmen. Wir hatten das doch ganz verlernt! Sind wir jetzt wieder wer??
    Nur weil es immer viele Menschen gibt die ihren Willen nicht durchsetzen können, ist das nicht der Beweis einer Abwesenheit von Demokratie. Im Gegenteil, es ist das Wesen der Demokratie. Du magst deine Ansichten in der Regierung nicht vertreten sehen, andere dagegen schon. Und du darfst immer wieder um deine Position werben und versuchen eine Mehrheit zu gewinnen.
    Aber wenn ich Rechte und Linke gegeneinander aufwiege (Beide Nullen), dann haben wir ziemlich genau die Regierung die wir verdienen!
    Wer putzt dein Klo?

  7. #37
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    Standard AW: Ich habe meine Ansichten über Russland und Putin geändert

    Zitat Zitat von klartext Beitrag anzeigen
    Es ist ein Rennen mit Zeitlimit, das Russland gegen die EU und gegen China gewinnen müsste. Dafür sehe ich bisher noch keine Ansätze.
    Deiner Analyse kann ich zustimmen. Ähnlich wie die Araber, die versuchen sich in westliche Industrien einzukaufen und versuchen westliche Industrien anzusiedeln, versucht auch Putin, Russland auf diesem Weg die Zukunft zu sichern.
    Aber um diese Industrien dann zukunftssicher zu machen, braucht es das KnowHow und die Arbeitskräfte in der eigenen Bevölkerung. Der Traum, den ua. der Politische Verfolgte hat, dass man nur als Anteilseigner einer Firma Einkommen erwirtschaften kann, wird sich nur für wenige erfüllen.
    Wer putzt dein Klo?

  8. #38
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    Standard AW: Ich habe meine Ansichten über Russland und Putin geändert

    Zitat Zitat von alta velocidad Beitrag anzeigen
    Zu den russischen Demokraten:



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    Hört, hört! Und das Handelsblatt dürfte des Putinismus nun gänzlichst unverdächtig sein.

    Bemerkenswert dieser Satz, der die Ohren des Herrn Roth zum Klingeln bringen sollte:

    Zitat Zitat von Handelsblatt
    Wichtigste Stütze des selbst ernannten Parteigründers Kasparow sind seitdem die russischen Nationalbolschewisten unter ihrem Führer Eduard Limonow – eine halbfaschistische Sekte von Politclowns und Skinheadschlägern, die für Stalin und Hitler gleichermaßen schwärmen. Merkwürdige Bettgesellen für einen „überzeugten Demokraten“ (Kasparow über Kasparow) und regelmäßigen Kolumnisten des „Wall Street Journals“.
    Sie bröckelt, die Front der selbsternannten russischen Heilsbringer in Presse und Rundfunk des "freien" Westens. And the winner is Putin!
    "Wir sind nicht in die Welt gekommen, um glücklich zu sein,
    sondern um unsere Pflicht zu tun."

    Otto von Bismarck. Schmied des Deutschen Reiches

  9. #39
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    Standard AW: Ich habe meine Ansichten über Russland und Putin geändert

    Zitat Zitat von adama55 Beitrag anzeigen
    Deiner Analyse kann ich zustimmen. Ähnlich wie die Araber, die versuchen sich in westliche Industrien einzukaufen und versuchen westliche Industrien anzusiedeln, versucht auch Putin, Russland auf diesem Weg die Zukunft zu sichern.
    Aber um diese Industrien dann zukunftssicher zu machen, braucht es das KnowHow und die Arbeitskräfte in der eigenen Bevölkerung. Der Traum, den ua. der Politische Verfolgte hat, dass man nur als Anteilseigner einer Firma Einkommen erwirtschaften kann, wird sich nur für wenige erfüllen.
    Bei der Analyse Russlands verlasse ich mich lieber auf Fachleute:

    [Links nur für registrierte Nutzer]
    В кремле дела, у нас делишки.
    Una cosa es la amistad y otra cosa es el negocio.
    L'Etat, c'est moi!

  10. #40
    Preuße aus Vernunft Benutzerbild von Stechlin
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    Standard AW: Ich habe meine Ansichten über Russland und Putin geändert

    Zitat Zitat von alta velocidad Beitrag anzeigen
    Bei der Analyse Russlands verlasse ich mich lieber auf Fachleute:

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    So viel Realismus bin ich bei "russland aktuell" gar nicht gewohnt. Aber um so erfreulicher, wenn solche Skeptiker des Putinismus zu folgender Einschätzung gelangen, die sich der hier versammelte antirussische Pöbel genau durchlesen sollte:

    Zum wiederholten Male kann man damit beginnen diese Verdrehungen zu widerlegen, kann erklären, dass Putin kein Diktator ist, sondern sich mit der von ihm eingeleiteten restaurativen Modernisierung im Strom der Zustimmung seiner Landsleute bewegt, dass Putins Auftritt auf der Münchner NATO-Konferenz 2006 keine Drohung, sondern eine berechtigte Zurückweisung der Omnipotenz der USA war; dass Russland im Kosovo nicht blockiert, sondern auf Einhaltung völkerrechtlicher Vereinbarungen zum Status eines Landes besteht; dass nicht Russland die USA, sondern die USA Russland mit der Aufstellung von Raketen in Ost-Europa provoziert; dass Russland nicht mit der Auflösung von Rüstungskontrollverträgen droht, sondern deren Einhaltung und darüber hinaus Neuregulierung fordert; dass Russland schließlich weder dem Irak, noch dem Iran, noch sonst einem Land mit Krieg droht, sondern für Verhandlungslösungen im Rahmen einer friedlichen Völkerordnung eintritt, dass Russland, um auch das nicht auszulassen, die Öl- und Gaspreise nicht deshalb erhöht, um die Ukraine, Weißrussland oder wen immer von sich abhängig zu machen oder westlichen Autofahrern in die Tasche zu greifen, sondern weil es von der WTO aufgefordert wird, Weltmarktpreise zu verlangen, um bestehende Abhängigkeiten in Weltmarktbeziehungen umzuwandeln.
    "Wir sind nicht in die Welt gekommen, um glücklich zu sein,
    sondern um unsere Pflicht zu tun."

    Otto von Bismarck. Schmied des Deutschen Reiches

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