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Rußland ist wieder da – mächtig, national, orthodox.
„Großmacht ja, Weltmacht nein“
Von: Moritz Schwarz
Herr Professor Scholl-Latour, Rußland hat unter Präsident Putin einen ungeahnten Wiederaufstieg erlebt. Was ist sein Geheimnis?
Scholl-Latour: Putin hat auch Glück gehabt, die Gas- und Ölpreise sind phänomenal in die Höhe gegangen. Damit hat Moskau wieder die Mittel, um Großmachtpolitik zu treiben – und auch die Reformen im Inneren voranzubringen, auch wenn dies von außen nicht so zu sehen sein mag.
Putin, nur ein Profiteur der Umstände?
Scholl-Latour: Nein. Rußland ist stets autokratisch regiert worden. Wer heute behauptet, die Russen würden zur Demokratie streben, der hat nur mit russischen Intellektuellen und Außenseitern gesprochen.
Den Russen ist die westliche Demokratie unter Gorbatschow und die westliche Marktwirtschaft unter Jelzin vorgeführt worden, und es hat sie beinahe in die Katastrophe geführt: Rußland stand in den neunziger Jahren am Rande des Abgrunds. Es hat damals eine Verelendung erlebt, die die relative Armut der Sowjetunion weit übertroffen hat.
Was ist aus dem angeblich dafür verantwortlichen „Erbe der Sowjetunion“ geworden?
Scholl-Latour: Es war die Politik Jelzins, die die nationalen Reichtümer Rußlands an Spekulanten verschleudert hat. Die Oligarchen gibt es zwar immer noch, daran kann auch Putin nichts ändern, aber er sorgt dafür, daß sie die russischen Staatsinteressen wahren.
Wie immer spricht Peter Scholl-Latour in bemerkenswerter Ausdrucksweise über ein Land. Kenntnisreich und unverblümt.
Russland war nie eine Demokratie und wird es nie werden.
Der Beitrag im LINK oben ist trotz der Länge wert vollständig gelesen zu werden !