Auf der linksextremistischen Webseite [Links nur für registrierte Nutzer] schildert ein gewisser Hartwig Pruske vom mit Steuergeldern finanzierten Krefelder Präventionsrat gegen Rassismus und Gewalt, wie er trotz deutlich erkennbarer Gutmenschlichkeit und voller Solidarität mit den "armen" Migranten eben genau von diesen paar in seine rote Fresse bekommen hat und nun nicht darüber hinwegkommt.
Ich war in der letzten Woche auf der Kalker Mahnwache für den ermordeten Salih und wurde dort trotz deutlich als antifaschistisch erkennbarem Plakat (TEXT: "Gegen jeden Rassismus! - Nazis entschlossen entgegentreten!" - BILD: Faust zerschlägt Hakenkreuz) von anderen Teilnehmern angegriffen. Einige Jugendliche beschimpften mich ohne erkennbaren Grund als "Scheiss Deutscher", "Schweinefresser" und "Nazischwein" und schlugen mir ins Gesicht.
So macht man also bei den selbsternannten Demokraten Täter zu Opfern und Opfer zu Tätern.
Der von zwei Arabern überfallene 17-jährige Russland-Deutsche, der im Kampf um sein Leben in letzter Sekunde irgendwie an sein Taschenmesser kam und damit einen der brutalen Räuber in letzter Notwehr zufällig einen sauberen Herzstich verpasste, wird zum Mörder gestempelt und der brutale Räuber, ein ebenso alter Araber, ist in dieser links/grünen Denkweise natürlich das gemeuchelte Opfer.
Ich habe den ganze Samstag lang über meine Erlebnisse nachgedacht und sehe eine riesige Gefahr in einer zu befürchtenden Ethnisierung der Proteste in Kalk (und auch anderswo). Gerade im vorliegenden Fall ist es entscheidend wichtig, dass explizit auch Menschen mit "deutschem" Hintergrund den migrantischen Trauernden und der Familie von Salih ihr Beileid und ihre Solidarität offen und zahlreich bekunden.
Es muss klar gemacht werden, dass die Wut und die Empörung über die straflose Ermordung eines migrantischen Jugendlichen, und die soziale und rassistische Diskriminierung der MigrantInnen ganz allgemein, auch von "Deutschen" geteilt und mitgetragen wird.
Einen ganzen Samstag lang nachgedacht und nichts kapiert. Vermutlich hat der Pazifist Hartwig (noch) nicht genug abbekommen. Oder in seinem kranken Hirn ist einfach kein Platz dafür, dass die von ihm so heiss geliebten Ausländer, vom tollen Hartwig als "migrantische Menschen" bezeichnet, rein gar nichts mit uns Deutschen zu tun haben wollen, wenn am Monatsende nur der Scheck vom Sozialamt da ist.
Und immer wieder das gleiche dusslige Gesabber. Interessant ist der letzte Satz. Doch ich bezweifel stark, dass sowas zur Erkenntnis bei linken Gutmenschen führt.Es muss von uns immer wieder deutlich gemacht werden, dass der Konflikt, dem am Ende auch Salih zum Opfer fiel, kein Konflikt zwischen "deutsch" und "migrantisch", oder "christlich" und "muslimisch", sondern ursächlich eine Auseinandersetzung zwischen "reich" und "arm" - also zwischen "oben" und "unten" - ist!!!
Ich habe die grosse Befürchtung, dass sich bei vielen Beteiligten eine ethnisierende Sichtweise des Konfliktes herauszubilden beginnt. Meine eigenen geschilderten Erfahrungen verstärken diese Befürchtungen. Dass ich zur Mahnwache gekommen war, um gemeinsam mit den Trauernden und an ihrer Seite zu demonstrieren, war scheinbar irrelevant - ich wurde auf meine ethnische Herkunft reduziert und allein wegen dieser Herkunft beleidigt und angegriffen.
Wenn sich diese Entwicklung vertieft, dann hätten die Nazis einen wichtigen Erfolg zu verbuchen. In ihrer Ideologie verlaufen ja die Fronten nicht entlang der sozialen Bruchlinien, sondern zwischen Nationalitäten und dem was sie "Rassen" nennen. Eine (wenn auch nur oberflächliche) Ethnisierung des Konfliktes, wäre dann fast sowas wie eine Bestätigung dieser abartigen Theorien! Auch Linke und AntifaschistInnen mit "deutschem Herkunftshintergrund müssten dann befürchten, von vielen MigrantInnen nur noch auf ihr (angebliches) "deutsch sein" reduziert zu werden.
Andererseits sind diese Sätze eines wahren, vom Deutschen Steuerzahler alimentierten Antifanten ein interessanter Einblick in die verschrobene Denkweise dieser Irren.