Sollte Arafat sterben, dann wird man sehen, wie viel Macht er eigentlich noch wirklich hatte.
Als Verhandlungspartner haben ihn Israel und die USA längst nicht mehr akzeptiert, in seiner eigenen Bewegung hört man immer wieder von Machtkämpfen (was sich an den unsäglichen Possen um neue Ministerpräsidenten zeigt) und in den Palästinensergebieten hat gerade die Hamas an Einfluß gewonnen (was sich jetzt eher verstärken wird).
Gespannt bin ich darauf, wie Sharon reagiert. Im eigenen Lager hat auch er genug um die Ohren, vielleicht nutzt er das Vakuum in der palästinensischen Führung, um weiter Tatsachen zu schaffen, die in späteren Verhandlungen nicht mehr geändert werden würden.
Auf Palätinenserseite hoffe ich auf das Beste (ein Nachfolger mit Visionen), erwarte aber nicht viel. Diejenigen, die sich in den letzten Monaten und Jahren in gute Positionen gebracht haben, sind auch in Korruption und Vetternwirtschaft verstrickt, und die bei der Bevölkerung akzeptierten Gruppen haben bisher nur wenig Interesse gezeigt, sich politisch zu engagieren und auf Gewalt zu verzichten.
"Im Nahen Osten nichts Neues", könnte man also fast sagen.
Traurig, daß die 'besten' Nachrichten z.Z. aus dem Munde Sharons kommen.