Impf-Pflicht für Kinder gefordert
Eine Impf-Pflicht für alle Kinder in Deutschland hat der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte gefordert. Immer weniger Kinder seien hier zu Lande durch Impfungen gegen Krankheiten wie Masern oder Röteln geschützt, warnte Verbandspräsident Wolfram Hartmann in der „Bild am Sonntag". „In den USA darf kein Kind einen Kindergarten oder eine Schule besuchen, ohne dass die Eltern einen vollständigen Impfstatus ihrer Sprösslinge vorlegen", sagte Hartmann.
„Wir fordern eine derartige Regelung auch für Deutschland, denn wenn wir die Tendenz zu weniger Impfungen nicht schnell ändern, werden wir wieder größere Epidemien von potenziell tödlichen Krankheiten sehen." Hartmann zufolge ist die Zahl der in Deutschland von Januar bis September 2004 verkauften Impfstoffe für Masern, Mumps und Röteln im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19 Prozent gesunken. Auch seien weniger Impfstoffe gegen Wundstarrkrampf (Tetanus) und Kinderlähmung (Polio) verkauft worden. Nur etwa 50 Prozent der Kinder erhielten derzeit die für einen sicheren Schutz vor Masern nötige zweite Impfung, bestätigte Gernot Rasch von der Ständigen Impfkommission.[Links nur für registrierte Nutzer]
Quelle: Kölnische Rundschau