Ich kann hier gar nicht in Worte fassen, wie sehr ich mich ueber Bush's Wahlsieg freue.
Ich lebe nun schon seit einigen Jahren in den USA. In den vergangenen drei Jahren bin ich immer wieder nach Deutschland gereist, und ich war erstaunt ueber die Haltung der deutschen gegenueber Bush. Mir schien es fast, als haetten alle vergessen was damals am 11. September geschehen ist. Ja, mir schien es fast, als sei der einzig existierende Boesewicht auf dieser Welt George W. Bush.
Noch erstaunter war ich darueber, wie John Kerry in Deutschland dargestellt wird. Die Medien versuchten tatsaechlich, John Kerry als neue Hoffnung fuer den Rest der Welt zu verkaufen.
Nun, ich denke, es ist immer gut zu hoffen, aber doch bitte nicht auf John Kerry! Wie kann es sein, dass man in Deutschland nie die Wahrheit ueber Kerry hoert? Waehrend des gesamten Wahlkampfes wurde Kerry immer in ein gutes Licht gestellt. Alles was er zu verkuenden hatte, wurde in Deutschland gepriesen, und alles was er behauptete, wurde weder angezweifelt, noch in irgendeiner Weise auf den Wahrheitsgehalt ueberprueft.
Im Gegenteil, alles was Bush zu verkuenden hatte, wurde bis ins kleinste Detail seziert und von vornherein aus einem negativen Winkel begutachtet. Deutschlands Message war eindeutig: Alles und jeder, nur bitte nicht Bush!
Bis zum heutigen Tag kann ich diese Einstellung intellektuell nicht nachvollziehen. Hier in Amerika dominieren die liberalen Medien bis zu etwa 80%. Waere die Berichterstattung konsequent objektiv, so haette Bush -der nun schon mehr Stimmen bekam, als jeder andere Praesident vor ihm- die Wahl mit mindestens 15% mehr Stimmen bekommen (dies laut Schaetzungen von Leuten, die weitaus mehr Ahnung haben als ich).
Damit will ich sagen, hier kann ich verstehen, warum Kerry in ein gutes Licht gestellt wird; hier kann ich verstehen, warum Bush einen Wahlkampf der Demokraten ertragen musste, wie er noch nie zuvor stattgefunden hat. Wenn die Mehrheit der Medien gegen dich ist, dann hast du halt nicht viel Positives zu erwarten. Die Medien wollten Bush vom Thron stossen, und darum interessierte es sie nicht, dass Kerry sein eigenes Land und den Rest der Welt nach Strich und Faden belog. Nie und nimmer ging es um Kerry. Kein Mensch hier in Amerika koennte spontan sagen, wofuer Kerry eigentlich steht, ausser dass er gegen Bush antritt. Und genau das ist der Knackpunkt. Niemand hier ist wirklich fuer Kerry, aber viele sind gegen Bush. Fragt man die Kerry-Waehler, warum sie Kerry gewaehlt haben, so kommt keine Aussage, die fuer Kerry, sondern gegen Bush spricht. Dieses Verhalten war waehrend des gesamten Wahlkampfes zu beobachten.
Jedoch konnte niemand wirklich sagen, was genau Kerry's Position war. Zu jedem Thema hatte er mal diese Meinung, mal jene, je nachdem vor welchem Publikum er gerade sprach. Es gibt unzaehlige Beispiele. An einem Tag sprach er sich gegen den privaten Besitz von Waffen aus; einen Monat spaeter laeest er sich von der Presse in einem Camouflage-Anzug bei einer Gaensejagd fotografieren, um das Interesse der Jaeger bzw. Waffenbesitzer fuer die Wahl auf sich zu ziehen.
1971 kehrt Kerry aus dem Vietnam-Krieg zurueck, und wird vortan ein eifriger Gegner des Krieges. Vor einem Untersuchungsausschuss bezeugt er, dass sich seine Kameraden mehrerer Kriegsverbrechen schuldig gemacht haben. Er berichtet von Doerfern, die man aus Jux in Brand gesteckt hatte, und von Menschen, denen man Gliedmassen abgeschnitten hatte. Die Pallette reichte von Vieh, welches man aus Langeweile erschoss, bis hin zu Vergewaltigungen und willkuerlichem Mord. Zum Schluss gab Kerry bekannt, dass auch er an diesen Kriegsverbrechen teilgenommen hat.
Warum man ihn damals fuer dieses Gestaendnis nicht zur Verantwortung gezogen hat, weiss ich nicht. Jedoch weiss ich, dass Kerry in all seinen Reden waehrend seiner Wahlkampagne dem amerikanischen Volk weismachen wollte, dass er der richtige Mann fuer den Krieg im Irak sei, weil er schliesslich in Vietnam gedient hat.
Kerry hat in jeder einzelnen Abstimmung fuer die Kuerzung von Militaerzuschuessen gestimmt. Heute regt er sich darueber auf, dass die amerikanischen Truppen nicht gut genug ausgeruestet sind!
In einem Interview gab Kerry eine lustige Antwort auf die Frage, ob er genauso wie Bush gehandelt haette und in den Irak einmaschiert waere. Seine Antwort: "Das kommt darauf an, wie der Irak-Krieg ausgeht." Wie bitte????
In einem anderen Interview erklaert er, niemals haette er gegen den Willen der UN gehandelt. In einem anderen Interview sagt er aus, er haette alles so gemacht, wie Bush, was den Irak-Krieg betrifft. Kurz darauf sagt er wieder, der Krieg sei eine Katastrophe, und man braeuchte um Gottes Willen mehr Truppen. Nicht viel spaeter verspricht er dem amerikanischen Volk, dass er als Praesident innerhalb eines jahres saemtlich Truppen aus dem Irak abziehen wuerde. Nicht viel Zeit war vergangen, als er verkuendete, er haette einen genialen Plan, der es ermoeglichte alle Truppen binnen 4 Jahre nach hause zu bringen. Ich koennte noch dutzende Beispiele geben, aber das will ich den Lesern ersparen.
Wie schon oben erwaehnt, ich habe verstanden, warum man in den US von allen Seiten gegen Bush wettert. Aber warum ist das so in Deutschland? Ich begreife es einfach nicht. Ich will gar nicht erst versuchen, die positiven Seiten von Bush aufzuzaehlen. Es haette in diesem Forum auch eh keinen Zweck.
Ich musste schon ein wenig schmunzeln, als ich vom grossen Schock der deutschen gelesen habe, als Bush doch so voellig unerwartet wiedergewaehlt wurde. Hier in Amerika war es ueberhaupt nicht unerwartet. Man musste sich nur darueber klar sein, dass man den breiten Medien nicht mehr trauen konnte, wenn es um eine objektive Berichterstattung ging. Die Mehrheit der Medien wollte Bush nicht mehr im Amt des Praesidenten sehen, und sie gaben ihr Bestes, seinem Untergang beizutragen.
Nun, inzwischen ist bekannt, dass die Mehrheit der Amerikaner sich nicht von den Medien hat taeuschen lassen. Amerika will ein Staatsoberhaupt, welches nicht wie ein Faehnchen im Winde weht, sondern ganz klar eine Richtung angibt. Bush hat von Anfang an seine Richtung angegeben. Nicht einmal hat er sich von seinem Kurs abbringen lassen, noch hat er, um der Waehlergunst Willen, in Dingen, die ihm wichtig sind, nachgegeben. Seine Aussage war von Anfang an klar: Hier bin ich. Das will ich erreichen. Wer ist auf meiner Seite?
Heute wissen wir, die Mehrheit der Amerikaner ist auf seiner Seite; mit Rekordzahlen. Aber Deutschland ist im Schockzustand. Das ist sehr bedauerlich. Aber je mehr ich darueber nachdenke, desto weniger wundert es mich. In den letzten Jahren habe ich sage und schreibe zwei Menschen kennen gelernt, die meiner Meinung sind. Ein Paerchen aus Muelheim, welches ganz besorgt darueber ist, dass Deutschland einfach nicht erkennen will, in was fuer einem gefaehrlichen Zeitalter wir leben.
Hier sehe ich das Problem. Wie kann es sein, dass in einem demokratischen Land, die gesamte Bevoelkerung ein und derselben Meinung ist? Das kann einfach nicht sein. Es gibt so gut wie kein zu diskutierendes Thema, wo sich die Meinungen nicht spalten. Egal welches Thema ich anspreche, es gibt immer eine pro und eine contra Meinung. Sobald aber das Thema Bush aufkommt, ist sich die Bevoelkerung einig.
Das finde ich mehr als seltsam. Es macht einfach keinen Sinn. Wie kommt es zu solch einer einheitlichen Meinung? Wuerde gerne eure Meinung hoeren/lesen.