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Thema: Steinbrück: Größte Krise der letzten Jahrzehnte

  1. #101
    Tragödie Benutzerbild von Pandulf
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    Standard AW: Steinbrück: Größte Krise der letzten Jahrzehnte

    Zitat Zitat von Aldebaran Beitrag anzeigen
    Aber wer ist "die IKB"? Hier wird nicht den Aktionären geholfen und auch nicht den Managern - die sind bereits oder werden bald gefeuert-, sondern den Gläubigern dieser Banken. Das sind direkt oder indirekt wir alle, wenn wir Sparer und Anleger sind.
    Genau! Die IKB sind im Prinzip wir alle. Wir können nicht zulassen, daß eine größere Bank pleite geht. Und genau deswegen funktioniert der Markt hier nicht. Wir haben in diesem Bereich keinen Markt, da die Spieler darin nicht kaputt gehen dürfen.

    Wir sollten in Europa der Wahrheit in die Augen schauen und akzeptieren, daß nicht alle Branchen privatisiert werden können. Die redline ist dort, wo Unternehmen wegen Interessen des Gemeinwohls nicht in den Bankrott gelassen werden dürfen. Sprich Banken, Atomkraftwerke, bzw. alles was die "Infrastruktur" betrifft kann nicht privatisiert werden, da hier kein Markt besteht. Ein Scheinmarkt führt nur zur Privatisierung von Gewinnen und Nationaliserung von Verlusten.
    Pulver ist schwarz
    Blut ist rot
    Golden flackert die Flamme

  2. #102
    nicht ganz menschlich! Benutzerbild von Aldebaran
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    Standard AW: Steinbrück: Größte Krise der letzten Jahrzehnte

    Zitat Zitat von Pandulf Beitrag anzeigen
    Genau! Die IKB sind im Prinzip wir alle. Wir können nicht zulassen, daß eine größere Bank pleite geht. Und genau deswegen funktioniert der Markt hier nicht. Wir haben in diesem Bereich keinen Markt, da die Spieler darin nicht kaputt gehen dürfen.

    Wir sollten in Europa der Wahrheit in die Augen schauen und akzeptieren, daß nicht alle Branchen privatisiert werden können. Die redline ist dort, wo Unternehmen wegen Interessen des Gemeinwohls nicht in den Bankrott gelassen werden dürfen. Sprich Banken, Atomkraftwerke, bzw. alles was die "Infrastruktur" betrifft kann nicht privatisiert werden, da hier kein Markt besteht. Ein Scheinmarkt führt nur zur Privatisierung von Gewinnen und Nationaliserung von Verlusten.

    Noch einmal: Bear Stearns und die IKB sind weg vom Fenster! Sie existieren nicht mehr bzw. werden bald nicht mehr existieren. Wenn Northern Rock verstaatlicht wird, wird von dieser Bank vielleicht noch der Name übrig bleiben, mehr nicht. Die Eigentümer sind die Aktionäre und die haben den Verlust.

    Die Pleite eines Energieunternehmens wäre ebenfalls kein Problem. Das hieße ja nicht, dass die Kraftwerke verschwänden. Sie gehörten zur Konkursmasse und würden verkauft.

    Sowohl die Eisenbahn als auch die Elektrizitätswirtschaft haben privatwirtschaftlich begonnen und sind auf diese Weise groß geworden. Ich sehe auch nicht, wo Verluste sozialsiert werden. Fest steht allerdings, dass der Staat der schlechteste Unternehmer ist. Das ist nun einmal eine empirisch belegte Tatsache.

  3. #103
    Gnadenloser Darwinist Benutzerbild von The_Darwinist
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    Standard AW: Steinbrück: Größte Krise der letzten Jahrzehnte

    Zitat Zitat von Aldebaran Beitrag anzeigen
    Bei den Osmanen hat es nicht funktioniert: Reihenweise Feldherren erdrosselt und trotzdem Kriege verloren.
    Ja, erdrosseln ist auch blöd!
    Ein gelber Schal und Sense ist Unfug!
    Jeden Tag 10 Gang Bang und ne Neger-Horde anal!
    Das reicht als Drohung!
    Ich bin Darwinist, und das ist gut so.
    Religionen sind für den Mülleimer, aber Wissenschaft ist immer korrekt.
    Wenigstens bemüht sie sich so korrekt wie möglich zu sein.
    "Ich habe einen schlechten Geschmack im Mund, das muß die Wahrheit sein"

  4. #104
    nicht ganz menschlich! Benutzerbild von Aldebaran
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    Standard AW: Steinbrück: Größte Krise der letzten Jahrzehnte

    Zitat Zitat von The_Darwinist Beitrag anzeigen
    Ja, erdrosseln ist auch blöd!
    Ein gelber Schal und Sense ist Unfug!
    Jeden Tag 10 Gang Bang und ne Neger-Horde anal!
    Das reicht als Drohung!
    Dann will keiner mehr den Job machen.

  5. #105
    in memoriam Benutzerbild von Rheinlaender
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    Standard AW: Steinbrück: Größte Krise der letzten Jahrzehnte

    Zitat Zitat von Pandulf Beitrag anzeigen
    Genau! Die IKB sind im Prinzip wir alle. Wir können nicht zulassen, daß eine größere Bank pleite geht.
    Warum koennen wir das nicht? Ich bin der Ueberzeugung, dass wenn morgen die Deutsche Bank oder die RBS bankrott anmelden sollte, dass die noch nicht mal eine Pressemitteilung oder 1 Min. Debatte im Bundestag/House of Commons nach sich ziehen sollte.

  6. #106
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    Standard AW: Steinbrück: Größte Krise der letzten Jahrzehnte

    Zitat Zitat von Rheinlaender Beitrag anzeigen
    Warum koennen wir das nicht? Ich bin der Ueberzeugung, dass wenn morgen die Deutsche Bank oder die RBS bankrott anmelden sollte, dass die noch nicht mal eine Pressemitteilung oder 1 Min. Debatte im Bundestag/House of Commons nach sich ziehen sollte.
    Da bin ich anderer Ansicht.
    Eine Pleite der Hunnenbank würde wohl amusement auslösen, während bei einer Pleite der RBS vermutlich einige Mitglieder Deines hohen Hauses um Teile ihrer Einkünfte fürchten würden.

  7. #107
    Mitglied Benutzerbild von Misteredd
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    Standard AW: Steinbrück: Größte Krise der letzten Jahrzehnte

    Zitat Zitat von Rheinlaender Beitrag anzeigen
    Warum koennen wir das nicht? Ich bin der Ueberzeugung, dass wenn morgen die Deutsche Bank oder die RBS bankrott anmelden sollte, dass die noch nicht mal eine Pressemitteilung oder 1 Min. Debatte im Bundestag/House of Commons nach sich ziehen sollte.
    Hat der britische Staat nicht gerade einen maroden Baufinanzierer übernommen ?
    Hunde sind gut fürs Selbstbewußsein, weil sie sich immer freuen, dich zu sehen.
    Wilfred P. Lampton

  8. #108
    in memoriam Benutzerbild von Rheinlaender
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    Standard AW: Steinbrück: Größte Krise der letzten Jahrzehnte

    Zitat Zitat von Misteredd Beitrag anzeigen
    Hat der britische Staat nicht gerade einen maroden Baufinanzierer übernommen ?
    Ja - und das sehe ich als klaren Fehler. Die Treasury und die Bank of England haetten die Bude einfach pleite gehen lassen sollen. Wenn ich mich verspekuliere sehe ich die Krone auch nicht in der Form der Treasury, die mich raushaut, sondern in der Form des Bailiff, der mein Eigenthum zur Auktion bringt.

    Was nur gerade passiert ist, ist genau das Gegenteil. Offensichtlich hat die Bank of England den fuenf Grossbanken hier weiteres "emergency funding" in Aussicht gestellt.

  9. #109
    Mitglied Benutzerbild von Bärwolf
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    Standard Die große Finanzkrise fängt jetzt langsam an...

    ...Sie lesen richtig:
    Die Krise fängt langsam an. Was die gemeldeten Verluste oder die Zahl der Insolvenzen im Finanzsektor angeht, haben wir noch nicht einmal zehn Prozent der Krise gesehen - und was die Folgen für die Gesamtwirtschaft betrifft, noch nicht einmal fünf Prozent.

    Es kommt dicke
    von Wolfgang MünchauFTD

    "In den USA wird es die längste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg geben. Der Harvard-Ökonom Kenneth Rogoff hat recht, wenn er warnt: zunächst Rezession, dann Inflation. Die Geldpolitik nach dem Crash wird extrem restriktiv.

    Mittlerweile besteht kein Zweifel mehr daran, dass dem Staat die Aufgabe zufallen wird, den Dreck im Finanzsektor aufzukehren. Nur sollten sich Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann und seine Kollegen nicht allzu sehr freuen, wenn ihr Ruf nach staatlicher Hilfe erhört wird. Für die Rettung des globalen Finanzsystems wird der Staat seine Aufwendungen in Rechnung stellen. Je größer der Bail-out, desto größer die Rechnung. Diese gibt es in Form einer stärkeren Regulierung und höherer Steuern.

    Ich erwarte, dass die Rache der Öffentlichkeit nach den Jahren moderater Lohnentwicklungen besonders brutal ausfallen wird. Dass im Finanzsektor in den kommenden Jahren viel Geld zu verdienen ist, ist eher unwahrscheinlich. Wer auch nur etwas Grips im Kopf hat, wird um diesen Sektor einen großen Bogen machen - sowohl als Investor als auch als jemand, der Karriere machen will.

    Von der Über- zur Unterbewertung
    Eine weitere wichtige Konsequenz dieser Krise ist ein säkularer, also jahrelanger Bärenmarkt. Börsenindizes werden sich über lange Phasen nicht vom Fleck rühren und nach kurzen Rallys wieder auf ihre alten Werte einpendeln. Wer glaubt, man könne mit Aktien langfristig kein Geld verlieren, wird in den kommenden zehn Jahren eines Besseren belehrt. In Europa zumindest wird es lukrativer sein, das Geld unter dem Bett zu verstecken und durch einen Wachdienst rund um die Uhr bewachen zu lassen, als in den Aktienmarkt zu investieren.

    Nach meinen Rechnungen liegt eine faire Bewertung des Dax bei einer Größenordnung von etwas über 5000 Punkten, basierend auf Konzepten wie dem Tobins-Quotienten, der das Verhältnis zwischen dem Marktwert eines Unternehmens und den Wiederbeschaffungskosten aller Vermögensgegenstände angibt, oder den zyklisch bereinigten Firmengewinnen. Da Aktienmärkte volatil sind, ist damit zu rechnen, dass eine Phase der chronischen Überbewertung wie in den vergangenen Jahren in eine Phase der chronischen Unterbewertung mündet, also in einen Dax weit unter 5000 Punkten.

    So langsam kommen wir an den Aktienmärkten also in eine Größenordnung, die von der richtigen Bewertung nicht mehr Lichtjahre entfernt ist. Aber jetzt ist sicherlich nicht die richtige Zeit einzusteigen. Es lohnt sich, einmal kurz über die Ökonomie der Finanzmärkte nachzudenken. Ich weiß, makroökonomische Analysen sind in Jubelzeiten verpönt. Blasen sind schließlich irrational, und volkswirtschaftliches Denken ist zwar oft nicht richtig, aber zumeist rational. Man muss sich als Investor, der von einem Dax bei 7000, 8000 oder 9000 Punkten träumt, eine Frage stellen: Wie kann es sein, dass ein Aktienindex jährliche Wachstumsraten von über zehn Prozent aufweisen soll, wenn es die Volkswirtschaft nur in den wenigsten Jahren schafft, um nominal fünf Prozent zu wachsen?

    Nehmen Sie einmal Ihren Taschenrechner und rechnen fünf Prozent von 5000, dann wieder fünf Prozent vom Ergebnis der letzten Rechnung und so weiter. Sie werden sehen, wie lange es dauert, bis man auf diese Weise einen Sprung von 1000 schafft. Natürlich funktionieren Märkte nicht so statisch wie gerade beschrieben, aber unter dem Strich stimmt diese Rechnung. In diesem Jahrzehnt sind wir bei einem Dax von etwas über 2000 auf 8000 Punkte gestiegen. Selbst wenn der Dax auf 5000 Zähler fällt und sich der Einstieg langsam wieder lohnen wird, sollte man sich keiner Illusion hingeben. Die Gewinnaussichten sind selbst dann nicht sehr groß, denn die Volkswirtschaft wird die vergangenen zwei Jahrzehnte der Übertreibung noch lange verdauen müssen.



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    George Orwell

  10. #110
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard AW: Die große Finanzkrise fängt jetzt langsam an...

    Irrationale Überbewertung erfolgte in allen möglichen Werten, nicht nur in US-Immobilien.

    Der höchste Goldpreis aller Zeiten ist ja schon deutliches Indiz, daß sich die Mehrheit für die Rezession absichert.



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