In Ariel: Anschlag auf messianische Juden
In der Siedlerstadt Ariel nahe Nablus im Westjordanland wurde ein Anschlag auf eine Familie messianischer Juden verübt. Ein 15-jähriger Junge wurde schwer verletzt, als er einen Korb öffnete - der dabei explodierte.
Der 15 Jahre alte Amiel Ortiz bemerkte auf dem Esstisch einen Korb mit Gaben, wie er aus Anlass des jüdischen Purimfestes an Freunde und Nachbarn verteilt wird.
Die Putzfrau hatte am Donnerstagnachmittag die Gabe vor der Haustür entdeckt und in die Wohnung getragen. Der Korb explodierte, als Ortiz ihn öffnete. Der Junge wurde lebensgefährlich durch Splitter verletzt, während die Wohnung verwüstet wurde. Wie der israelische Rundfunk am Freitag meldete, sei der Zustand des Jungen weiterhin „ernst“.
Die Polizei vermutet, dass der Anschlag gegen die Eltern des Jungen gerichtet war, die sich zu den „messianischen Juden“ zählen und in ihrer Wohnung auch eine kleine Kirche für ihre Glaubensgenossen eingerichtet haben. Nicht ausgeschlossen wird auch, dass Mitglieder einer radikalen „Satanssekte“ für den Anschlag verantwortlich seien, wie die Zeitung Jedijot Achronot am Freitag meldete.
Messianische Juden glauben sowohl an das Alte wie das Neue Testament und halten Jesus für den Messias und den Sohn Gottes.
Sie betrachten sich als Juden, halten sich jedoch nicht an die Religionsgesetze. Obwohl sie nicht die christlichen Sitten und Feste angenommen haben, werden sie von ihrer jüdischen Umgebung als Christen betrachtet und wegen missionarischer Tätigkeit zum Teil scharf bekämpft. Vor einigen Monaten wurde in Jerusalem eine Kirche gebrandschatzt, wo sich regelmäßig auch solche jesusgläubige Juden treffen.