Eine Kampagne der rechtsextremen NPD während der Fußball-Weltmeisterschaft bringt die Parteispitze in Bedrängnis: Die Berliner Staatsanwaltschaft hat Parteichef Voigt und zwei weitere Funktionäre wegen Volksverhetzung angeklagt. Ihnen wird Diskriminierung eines Fußballprofis vorgeworfen.
Berlin - Den Spitzenfunktionären werde vorgeworfen, in einem "WM-Planer" zur Fußballweltmeisterschaft 2006 den dunkelhäutigen Nationalspieler Patrick Owomoyela rassistisch diskriminiert zu haben.
In dem auf Flugblättern und im Internet verbreiteten Planer wurde demnach unter der Überschrift "Weiß! Nicht nur eine Trikotfarbe! Für eine echte National-Mannschaft" ein Trikot mit der Nummer 25 gezeigt. Mit dieser Nummer lief Owomoyela für das deutsche Team auf.
Der bei Werder Bremen spielende Fußballer erwirkte dem Bericht zufolge eine Einstweilige Verfügung gegen das NPD-Papier, die Polizei beschlagnahmte 70.000 Exemplare. Owomoyela und der Deutsche Fußball-Bund stellten außerdem Strafanzeige. Die NPD brachte trotzdem eine zweite Variante des WM-Planers heraus, in der nach Ansicht der Ermittler ebenfalls gegen dunkelhäutige Nationalspieler gehetzt werde.
ffr/AP
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