Ich habe den Ausdruck "des Friedensnobelpreises würdig" bewußt in Anführungsstriche gesetzt. Denn Träger des Titels ist der Dalai Lama und nicht die Religion. Nun gut, beim Thema Islam wird ja seit längerem erhitzt diskutiert - nicht zuletzt aufgrund der regelmäßigen Kontakte zu den Moslems (Muslimen) vor Ort. Wenn ich mir als schon seit einigen Jahren in China lebender Deutscher mit noch längerjährigen familiären, allgemein privaten und beruflichen Kontakten tagtäglich die Kommentare zum Thema Tibet in Presse und Foren in Deutschland anschaue bzw. anhöre, kommt mir, gelinde ausgedrückt, die Galle hoch ob der Unwissenheit und Ignoranz der Beteiligten. Und dies schließt auch unsere führenden Politiker mit ein. Ich möchte hier an dieser Stelle beginnen, über das Thema Tibet und den Dalai Lama mit seiner verkündeten und praktizierten Form des Buddhismus zu diskutieren, ganz speziell auch in Bezug auf das Kalachakra-Tantra. Letztendlich geht es mir auch um die Souveränität von Staaten und die Frage, wer denn heute so alles über Grenzverläufe bzw. deren Veränderung (mit-)bestimmen soll.
Aus meiner Einleitung geht deutlich hervor, daß ich den Dalai Lama nebst seiner Gefolgsleute und der praktizierten Religion äußerst kritisch beurteile und mich in dieser Frage klar auf die Seite Chinas stelle. Stabilität in Ost- und Südostasien wird maßgeblich durch China und Japan sichergestellt. Die Atommächte Indien und Pakistan sind ein nahezu unberechenbarer Faktor. Der Dalai Lama ist ein hervorragend taktierender Politiker: Er nutzt die augenblickliche Situation geplant (!) aus, sät Unfrieden zum Zwecke des Erzeugens politischer Instabilität. Und er erzielt damit offensichtlich großen Erfolg. Ich sage das auch hier in diesem Forum noch einmal: In Tibet wird kein Tibeter, schon gar kein Kloster, ohne Einwilligung des Dalai Lamas aktiv, welcher ein ausgefeiltes Kommunikationsnetzwerk dorthin unterhält. Hierzu gibt/gab es Quellen im Internet. Ich wäre für Hilfe bei der Suche danach dankbar. Hier in China sind die Internetfilter im Bezug auf dieses Thema äußerst scharf, ich denke, daß ich das nicht weiter erklären muß. Meiner Ansicht nach springen westliche Politiker nur aus dem Grund auf diesen Zug auf, um China, dessen Wachstum ihnen Angst macht, politisch "in Schach" zu halten. Diese Rechnung wird nicht aufgehen, da diese Taktik allenfalls als "Maschendrahtzaun-Praxis" irgendwo in Deutschland taugt, sie ist auf Asien nicht anwendbar. Die Chinesen werden dies zu Recht nicht verstehen und Ihre Souveränität zu waren wissen.