Ich frage mich, wie sieht man die DDR im Jahr 2008? Nicht so sehr politisch, als eher von der Alltagsseite betrachtet. Mir scheint es, als gäbe es immer mehr Menschen, die sich nach ihr zurücksehnen. Nicht nur "die Alten", auch viele junge Menschen wünschen sich nocheinmal zurückversetzt in die DDR. Sie sagen, wenn es die DDR heute noch geben würde, dann wären ca. 90% der ehem. Republikflüchtlinge im Jahr 2008, in die DDR zurückgekehrt und zwar freiwillig.
Scheinbar verblasst der ach so schöne Schein vom ewigen Reichtum, den Tellerwäscher-Millionären, Mallorca etc. Es ist erstaunlich, dass die Menschen im Jahr 2008 zu großen Teilen die alte demokratische Republik zurück wollen.
Einige Zitate:
In der DDR wurde Tag und Nacht gearbeitet und alles was wir herstellten hat der Westen billig aufgekauft und teuer wieder verkauft.Von den Steuern wurden dann die Arbeitslosen bezahlt.Wir packten sogar das meiste wie Strumpfhosen schon un die Originalverpackung.Auch zum Wochenende mussten wir ran 4 Schicht.Rytmus,denn wir konnten garnicht soviel machen wie das Ausland brauchte und die DDR suchte ständig Leute.Urlaub gab es nur 18 Tage aber verheiratete Frauen bekamen 1 Haushalttag im Monat. Auf der Arbeit waren wir in Brigaden heute (Team) eingeteilt was sich auch privat auswirkte wie Brigadefeier und Kegelabende natürlich mit Partner auch half die Brigade schnell mal mit im Garten beim Tapezieren oder Kinder zu betreuen wenn Not am Mann war.Auch gingen wir nach der Arbeit mal geschlossen ins Lokal.Die DDR war eine große Familie nur wir wussten es nicht und dachten der Westen ist besser.Mit vielen waren die meisten nicht eiverstanden und es hätte besser gemacht werden müssen.Zum Beispiel brauchten wir keinen Stasi und die Schnüffellei bei den Mieten müsste geändert werden usw., aber die Kinder und Jugend-arbeit war gut.Es gab nicht soviel Kriminalität wie hier.
Der Spruch: Erst wenn Du in der Fremde bist ,weist Du wie schön die Heimat ist.
- Millionen einst in der DDR Vollbeschäftigte, die heute langzeitarbeitslos sind
- einst in der DDR Studierte, die heute ihren Kindern Studien helfen zu zahlen
- einst in der DDR zu Haus und Hof Gekommene, denen alles genommen wurde
- einst in der DDR zu bezahlbarer Wohnung Gekommene, die heute obdachlos
geworden sind, was ihnen in der DDR nie hätte passieren können
- einst in der DDR gut Versorgte, die heute hochverschuldet dahinvegetieren
- Frauen, die einst in verantwortlichen Funktionen arbeiteten und heute
auf dem Arbeitsmarkt nur noch umsonst herumbetteln
- Teilzeit- und Zeitarbeiter, die sich heute durchschlagen und einst in der DDR
auskömmlich arbeiten und leben konnten
- Zwangsprostituierte aus Osteuropa, denen ihr heutiges hartes Los unter
DDR-Bedingungen erspart geblieben wäre durch seriöse Arbeitsmöglichkeiten
- Kinder, die in eine ungewisse Zukunft hier schlittern und in der DDR eine
gesicherte soziale Perspektive stets hatten und dies von den Eltern wissen
In der DDR wurde jeder Mensch mitgenommen und gebraucht.Dafür ging die Entwicklung langsamer voran.Wir hätten sicher noch nicht alle Computer oder digitales Fernsehen und bestimmt heute nur drei Programme.Das war es was die Leute verrückt gemacht hat.Wir sahen ja den anderen Teil nicht und wenn die Wessis zu Besuch kamen mit all den bunten Sachen,dann noch erzählten das sie alle sehr reich sein und das schnelle Geld machten. Auserdem redeten sie von der großen Meinungfreiheit und belogen uns das die Balken bogen. Wir mussten es ja glauben,durch die Mauer konnte sich niemand ein Bild machen.Hätte man uns in der DDR rausgelassen und wir hätten den Preis für den Schnulli von Aldi gesehen und das unsichere Leben,na dann wären doch 90% wieder da gewesen. Viele wären nicht in der BRD geblieben. Der Spatz in der Hand ist besser als die Taube auf dem Dach
zwischen 1986 und 1988 besuchten rund 8 Mio DDR-Bürger die Bundesrepublik im Rahmen der geltenden Besuchsregelungen, mehr von Ost nach West als umgekehrt, man konnte ja reisen, nur halt zu bestimmten Bedingungen etc.
Wie seht ihr das Ganze? Angenommen es gäbe die DDR heute noch, würdet ihr zurückgehen bzw. übersiedeln? Gehen wir davon aus, jeder bekommt eine Wohnung, eine Arbeitsstelle und einen Wartburg. Außerdem gibt es noch alle 2-3 Jahre einen fast kostenlosen Urlaub vom FDGB, ansonsten kann man den gesamten Ostblock bereisen. Odessa und die Krim sind ja auch schön.
Ach ja, ganz wichtig: Niemand müßte mehr finanziell am Abgrund wandern, keine Geldprobleme mehr!
Der Deal: Politisch hat man die Schnautze zu halten, Luxus wird abgeschafft!
Na wie seht ihr die Sache im Jahr 2008? Wer kennt mehr solcher Beispiele, von wegen "die gute alte DDR", vielleicht aus dem Familienkreis?