Zitat von
Klopperhorst
1. Weil ich keine Lust habe, in ein verschissenes Land oder einer verschissene Zeit geboren zu werden und vielleicht als Steinigungsopfer zu enden. Milliarden, die bisher lebten, in kärglicher Existenz, Spielball von anderen, sie kamen und sie gingen wie die Eintagsfliegen, in unendlichem Leid ... die Wahrscheinkeit einer von ihnen zu werden ist größer, als die Sucht nach Leben.
2. Weil die Welt eine Güllegrube ist, die man sich mittels des Optimismus tagtäglich angenehm machen muss. Alles ist nur da, weil es sich durch Energiezufuhr von etwas anderem eine kurze Zeit erhalten kann und mittels der Generationenfolge versucht, diese Zeit ins Unendliche zu schieben. Die Physik weiss aber, daß dieses Sonnensystem und das ganze Universum endlich ist, daß alles Streben des Menschengeschlechts, eine unendliche Zeit zu existieren, zwecklos ist, daß somit auch alle Ideen, Güter und der ganze Wille zum Dasein zwecklos ist - reine Selbstbeschäftigung.
3. Weil die Welt langweiliger Kram ist, eine Vexiertform ihrer Veränderung. Als Kind ist jeder Tag neu, jedes Ding mit einer Faszination ausgestattet, je älter man wird, umso mehr erkennt man das immer Gleiche in allen Dingen. Nichts kann einen schließlich mehr beeindrucken, keine Verheissung veranlassen, ihr nachzurennen. Es kommt nichts mehr hinzu, ausser etwas Kurzweil und die Verbringung der Tage, mit Leuten, denen es letztendlich genauso geht. Die Natur hat zum Glück das Alter des Menschen beschränkt, es wäre eine öde Langeweile, wenn es länger dauern würde.
Wer nun denkt, ich sei selbstmordgefährdet, dem entgegne ich, daß ich hier lachend sitze und auf das Treiben der Leute schaue, die mit einem großen Ernst dieses im Kern elende Leben betreiben, als ob sie ewig leben würde und irgendetwas hier einen Wert besäße. Selbstmörder wollen im Grunde genommen leben, aber ich will nur nicht mehr wiedergeboren werden.
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