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Thema: warum verschwand unsere Deutsche Schrift?

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  1. #39
    bernhard44
    Gast

    Standard AW: warum verschwand unsere Deutsche Schrift?

    Zitat Zitat von Ausonius Beitrag anzeigen
    Ich kann alle neuzeitlichen deutschen Schriften lesen, die des Mittelalters zum Teil (da gibt es einige knifflige Angelegenheiten wie die merowingische Schrift). Wegen einer ziemlichen "Apotheker-Klaue" vermeide ich das Handschriftliche im Allgemeinen, wenn, dann verwende ich lateinische Druckbuchstaben.




    Die deutsche Schrift war eine eigenständige Angelegenheit, die sich allerdings ursprünglich mal aus der lateinischen Schrift entwickelte. In der Mehrheit des Buchstabenbestands ähnelten sich deutsche und lateinische Schriftzeichen. Die lateinische Schrift war auch nie völlig verbannt - sie wurde zum Beispiel für Fremdwörter benutzt (eigentlich eine recht clevere Sache). Zum Rest gleich mehr.



    Bitte nicht sofort wieder in konservative Allgemeinplätze verfallen. Die lateinische Schrift muss schon irgendwelche Vorteile haben - mir fällt keine aktuell bedeutsame europäische Schrift ein, die nicht auf einer lateinischen oder griechischen Schrift beruht. Handschriften führen allgemein nur noch ein Schattendasein, wobei ich zugeben muss, dass ich die alten Schriften wesentlich besser kenne als jene, die heutige ABC-Schützen "gelahrt" bekommen. Da habe ich die letzten Reformen verpasst. Aber dass die nationale Handschrift verschwand, ist m.E. nicht nur ein deutsches Phänomen, sondern auch in Frankreich so.
    ein sofort ins Auge fallender Vorteil der deutschen Schreibschrift war, die eindeutige Identifizierung bestimmter Wörter die - lateinisch geschrieben- zu Missverständnissen und Fehlinterpretationen führen können!
    Die S-Regelung war da vortreffliches Beispiel:

    Langes und rundes "s"...

    In der deutschen Schrift wird zwischen einem "langen" und einem "runden" s unterschieden. Das lange s steht immer am Anfang oder inmitten eines Wortes und bei zusammengesetzten Wörtern am Anfang oder inmitten der einzelnen Wortbestandteile. Das runde s steht demnach am Wortende oder am Ende von Wortteilen bei zusammengesetzten Wörtern (auch beim Binde-s).
    Die Trennung zwischen langem und rundem s wird vorgenommen, um semantisch (Bedeutung, Sinn) unterschiedliche Wörter auch graphisch (d.h. das geschriebene wort) unterschiedlich darzustellen. Als Beispiel wäre das Wort "Wachstube" zu nennen. Ist es nun eine "Tube für Wachs" oder eine "Stube für Wachpersonal"? Mit der heutigen Schrift ist der Unterschied nur im Kontext, also im Zusammenhang mit dem umgebenden Text, erkennbar. Im Gegensatz dazu erhalten in der deutschen Schrift diese Worte ein unterschiedliches Aussehen
    und
    Wach-stube (Stube für Wachpersonal) oder auch Wachs-tube (Tube für/mit Wachs)

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    Geändert von bernhard44 (16.04.2008 um 18:43 Uhr)

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