Was die Aufklärung betrifft, so bedeutet sie für den Einzelnen, seinen Verstand zu benutzen und sich da keine Vorschriften machen oder Denkverbote auferlegen zu lassen. Für die Gesellschaft bedeutet sie, Ressourcen für Wissenschaft und Technik, für die Reflexion über Natur und Gesellschaft bereit zu stellen. Damit haben Linke eigentlich kein Problem, im Gegenteil
und auch keinen Grund, da für das Christentum den Rächer abzugeben.
Es ist nur so, dass sowohl das Christentum als auch die Linken einen Diskurs über den Platz des Menschen in der Welt und den Sinn menschlicher Existenz pflegen. Die Ergebnissen mögen da unvereinbar sein - Cortes gegen Bakunin - oder es mag - wie es Hegel versucht hat - sogar eine Synthese geben. Nur habe ich oft den Verdacht, dass die Liberalen bei solchen Fragen da stehen wie der Ochs vor dem Tor. Das mag nicht einmal verwerflich sein - irgendwer muss ja den Nihilisten geben :rolleyes:
Nur ist das Geblöke von "Realität" so geistlos geworden und seine realen Folgen in Gestalt eines nie enden wollenden sinnlosen Überlebenskampfes so verheerend, das da mal Schluss sein muss. Schon allein, weil der alle hehren Ziele und ideologische Bindungen hinterfragende und verwerfende Liberalismus auf dem "besten" Wege ist, ganz ideologiefrei ein System zu schaffen, dass die Menschen ebenso drangsaliert und knebelt wie die roten und braunen Autoritarismen.