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Thema: "Warum ich kein hirntoter Linker mehr bin"

  1. #11
    nicht ganz menschlich! Benutzerbild von Aldebaran
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    Standard AW: "Warum ich kein hirntoter Linker mehr bin"

    Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
    Das, was die Rechte von der Linken unterscheidet, ist tatsächlich nur ein einziger Aspekt: die Vorstellung hier von der zu erhaltenden und naturgegebenen, dort von der zu beseitigenden, weil nur durch die Verhältnisse bedingten, Ungleichheit der Menschen. ... Die Vorstellung von der natürlichen und daher endlich zu verwirklichenden Gleichheit ist eine Menschheitsidee geworden, gegen die keine völkischen, rassischen und ständischen Vorstellungen mehr durchzusetzen sind. Wir stehen mitten im Aufstand eines Zeitalters, eindeutig linker Fanatismen ... Gegenüber dieser weltweiten Bewegung einer radikalen, die Macht im Namen der Gleichheit und Brüderlichkeit anstrebenden Linken sind alle Noch- oder Nur-Konservatismen und -Faschismen Sekten abseits der Geschichte.


    (Gerhard Szczesny: Das sogenannte Gute. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1973, S. 20f.)


    ----

    Noch eine linke Fehleinschätzung, und zwar nicht nur in inhaltlicher Hinsicht, sondern auch im Hinblick auf den prognostischen Wert.

    Aber wie kommt man auf so etwas? Die biologische bedingte Ungleichheit zumindest der Individuen ist doch völlig offensichtlich.

    Für mich bedeutet das, dass der Linke sich entweder in einem Zustand der dauernden Regression befindet, also nicht erwachsen werden will, oder in seinem Denken religiös strukturiert ist.

  2. #12
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard AW: "Warum ich kein hirntoter Linker mehr bin"

    Zitat Zitat von Aldebaran Beitrag anzeigen
    Für mich bedeutet das, dass der Linke sich entweder in einem Zustand der dauernden Regression befindet, also nicht erwachsen werden will, oder in seinem Denken religiös strukturiert ist.
    Linke sind ja auch naive Optimisten, welche die Welt durch eine rosarote Brille betrachten, gepaart mit einem religiösen Verheissungsdenken einer paradiesischen Endzeit des Menschengeschlechts.

    Ich weiss schon, warum ich Schopenhauerianer bin.

    ---
    Geändert von Klopperhorst (22.04.2008 um 22:50 Uhr)
    "Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)

  3. #13
    Selberdenker Benutzerbild von FranzKonz
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    Standard AW: "Warum ich kein hirntoter Linker mehr bin"

    Zitat Zitat von Aldebaran Beitrag anzeigen
    Noch eine linke Fehleinschätzung, und zwar nicht nur in inhaltlicher Hinsicht, sondern auch im Hinblick auf den prognostischen Wert.

    Aber wie kommt man auf so etwas? Die biologische bedingte Ungleichheit zumindest der Individuen ist doch völlig offensichtlich.

    Für mich bedeutet das, dass der Linke sich entweder in einem Zustand der dauernden Regression befindet, also nicht erwachsen werden will, oder in seinem Denken religiös strukturiert ist.
    Ich glaube eher, daß die Linke einen erheblichen Teil ihres Gedankenguts bereits als allgemeine Grundwahrheiten etabliert hat. Seit einiger Zeit gehen linke Ideen über ein vernünftiges Maß hinaus.

    Beim Feminismus nicht anders, erst wollten die Damen gleich sein, jetzt wollen sie schon gleicher sein.
    „Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)

  4. #14
    nicht ganz menschlich! Benutzerbild von Aldebaran
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    Standard AW: "Warum ich kein hirntoter Linker mehr bin"

    Zitat Zitat von FranzKonz Beitrag anzeigen
    Ich glaube eher, daß die Linke einen erheblichen Teil ihres Gedankenguts bereits als allgemeine Grundwahrheiten etabliert hat. Seit einiger Zeit gehen linke Ideen über ein vernünftiges Maß hinaus.
    Eben nicht "-wahrheiten", sondern eher "-annahmen".

    Dabei wird die Realität zur Not zurechtgebogen oder einfach ignoriert. Das erfolgreichste Schulsystem in Deutschland ist nachweislich das bayerische - fast so gut wie das (in Wirklichkeit sehr differenzierte) finnische. Gesamtschulen sind dagegen nachweislich Murks. Was folgern Linke daraus?

    Zitat Zitat von FranzKonz Beitrag anzeigen
    Beim Feminismus nicht anders, erst wollten die Damen gleich sein, jetzt wollen sie schon gleicher sein.
    In dem Punkt sind wir wohl einer Meinung.

  5. #15
    Selberdenker Benutzerbild von FranzKonz
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    Standard AW: "Warum ich kein hirntoter Linker mehr bin"

    Zitat Zitat von Aldebaran Beitrag anzeigen
    Eben nicht "-wahrheiten", sondern eher "-annahmen".

    Dabei wird die Realität zur Not zurechtgebogen oder einfach ignoriert. Das erfolgreichste Schulsystem in Deutschland ist nachweislich das bayerische - fast so gut wie das (in Wirklichkeit sehr differenzierte) finnische. Gesamtschulen sind dagegen nachweislich Murks. Was folgern Linke daraus?



    In dem Punkt sind wir wohl einer Meinung.
    Eben doch Wahrheiten, denn Du denkst schon nicht mehr darüber nach. Das fängt mit ganz einfachen Dingen an, wie z.B. den Gleichheitsgrundsatz im Grundgesetz.

    Was vernünftig ist, ist weitestgehend umgesetzt. Was noch gefordert wird, ist in den meisten Fällen überzogen. Vollkommene Gleichheit kann es nicht geben, und sie ist auch nicht wünschenswert.

    Um aber noch mal auf's Thema zurückzukommen: Hirntot sind die bedingungslosen Anhänger einer jeden Ideologie, und dabei ist es völlig gleichgültig ob sie der Bibel, dem Koran, dem Kalachakra, der "Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations" oder dem Kapital anhängen.
    „Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)

  6. #16
    Anarchokapitalist Benutzerbild von phi1
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    Standard AW: "Warum ich kein hirntoter Linker mehr bin"

    Vollkommene Gleichheit ist wenn jeder sich selbst gehört.
    www.zivildienst-stellen.net - Die Zivildienst Stellenbörse

  7. #17
    Kenshin-Himura
    Gast

    Standard AW: "Warum ich kein hirntoter Linker mehr bin"

    Weitgehend stimme ich dem Artikel in der FAZ zu, jedoch wieder einmal mit einer Einschränkung:

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    Statt davon auszugehen, dass die Menschen ein untadeliges Leben führen, haben die Verfassungsväter nämlich erkannt, dass die Menschen Schweine sind und bei jeder sich bietenden Gelegenheit alle Vereinbarungen ignorieren, wenn das ihrem eigenen Interesse dient
    Genau das sehe ich anders, der Kapitalismus bzw. das rechte, elitäre Weltbild ist moralisch überlegen. Deswegen überlebt er ja sogar ohne ordnende Macht.

    Zitat Zitat von Aldebaran
    Der Linke wird ja normalerweise als Jugendlicher in diese Ecke hineinsozialisiert. Nun ja, mit 15 oder 16 ist man noch etwas wirr im Kopf und empfänglich für ein simples Weltbild mit knalligen Aussagen und Forderungen.

    Wie kann es aber sein, dass es erwachsene Linke gibt? Wie kann man in einem Alter noch links sein, in dem man aus Erfahrung wissen müsste, wie der Mensch an sich "tickt"?
    Verschiedene Erklärungs-Varianten für solche Fälle:
    - die Person ist vollkommen Panne im Kopf
    - HartzIV -> irgendwann Motivation völlig eingeknickt -> im HartzIV eingelebt -> weiterhin Sozialisierung durch von Hartzern konsumierten Medien und Einflüssen
    - Studium Lehramt, Sozialpädagogik oder Psychologie
    - durch unglückliche Zufälle sehr schlechte Erfahrungen mit Menschen und daraus resultierender Hass auf bestimmte Bevölkerungs-Gruppen, der dann natürlich auch nicht für rationale Argumente empfänglich ist.

    Gruß,

    Daniel.

  8. #18
    Mitglied
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    Standard AW: "Warum ich kein hirntoter Linker mehr bin"

    Tur mir Leid, aber das Schlimmste an der Linken sind die Ex-Linken. Die haben alle irgendwie eine softe Variante des Mussolini-Syndroms. Der Duce kam auch aus der Arbeiterbewegung und der Linken und wandte sich nach rechts. Ohne das ich in seinem Rechtsruck einen Vorteil, geschweige denn eine Weiterentwicklung erkennen kann. Aber viele Nachteile und viel Leid, dass er mit seiner Kriegstreiberei über Italien selbst und andere Länder gebracht hat.

    Die Mini-Mussolinis unserer Tage bringen es zwar nicht zum "Duce" und machen anstatt auf "rechts" lieber auf "liberal" oder "Mainstream". Aber ich kann keinem von denen den Vorwurf ersparen, dass sie - wie Mussolini selbst - ihre Drehungen und Wendungen dazu benutzten, um mit den wirklich Mächtigen ins Geschäft zu kommen oder im politischen resp. publizistischem Geschäft zu bleiben.

    Im übrigen erinnern mich deren Bezichtigungen gegen die Linken und Selbstbezichtigungen wegen ihrer linken Vergangenheit an die in stalinistischen Ländern übliche "Kritik und Selbstkritik". Ist unser System so durch und durch korrupt, so subtil wie wirkungsvoll totalitär, dass es jene Verhaltensmuster, zu denen harte Diktaturen die Menschen zwingen mussten, unter dem Schein der Freiwilligkeit hervorbringt?

  9. #19
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    Standard AW: "Warum ich kein hirntoter Linker mehr bin"

    Zitat Zitat von Aldebaran Beitrag anzeigen
    Ein Sinneswandel: Der amerikanische Dramatiker David Mamet beschreibt seinen Abfall vom linken Weltbild. Das Hauptargument:

    Es hat nichts mit der alltäglichen Realität zu tun. Die Menschen verhalten sich einfach nicht so, wie Linke sich das vorstellen.

    Und es ist eben nicht alles schlecht:




    Interessant auch sein - mehr für amerikanische Leser gedachte - Vergleich des Monsters Bush mit der linksliberalen Ikone Kennedy:



    [Links nur für registrierte Nutzer]


    Das kann man verallgemeinern: Der Faschist/Kapitalist/Weiße/Amerikaner/Zionist/Deutsche ist immer Täter und grundsätzlich schlecht und böse, egal was er tut. Der Kommunist/Sozialist/Nichtweiße/Palästinenser/Migrant ist grundsätzlich gut und immer Opfer der Umstände, egal was er tut.


    Der Linke wird ja normalerweise als Jugendlicher in diese Ecke hineinsozialisiert. Nun ja, mit 15 oder 16 ist man noch etwas wirr im Kopf und empfänglich für ein simples Weltbild mit knalligen Aussagen und Forderungen.

    Wie kann es aber sein, dass es erwachsene Linke gibt? Wie kann man in einem Alter noch links sein, in dem man aus Erfahrung wissen müsste, wie der Mensch an sich "tickt"?
    Wenn sich jemand von den Linken abwenden würde, weil es da keinen gescheiten Sex mehr gibt, könnte ich das noch verstehen. Aber sowas ist nur blablabla und wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen schmeißen :rolleyes:

  10. #20
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    Standard AW: "Warum ich kein hirntoter Linker mehr bin"

    Zitat Zitat von Aldebaran Beitrag anzeigen
    Für die Gesellschaft ohne Arbeit hatte auch Marx kein Rezept.
    der heutige Kapitalismus ist da weiter

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