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Thema: Karl Popper - Philosoph der Moderne?

  1. #1
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard Karl Popper - Philosoph der Moderne?

    Gedanken wie diese, daß es der Sinn einer Demokratie ist, die Regierung notfalls wieder abwählen zu können oder daß es keine absolute Wahrheit gibt, stattdessen in jedem wissenschaftlichen System nach Unwahrheiten gesucht werden muss, die Falsifikation, - scheinen mir sehr realistisch zu sein. Auch die Stückwerktheorie, daß Veränderungen in einem System in kleinen Schritten erfolgen sollten, findet meine Unterstützung.

    Man könnte Popper vorwerfen, aus Angst vor Revolutionen und Tolalitarismen, in eine Seichtigkeit abgedriftet zu sein. Aber selbst die Kritik an Hegel und dem deutschen Idealismus, lasse ich als Anhänger zu.

    Die Grundfrage ist aber: Kann eine Gesellschaft nach Poppers Vorbild auch revolutionär sein, und ist es nicht die Revolution, welche letztendlich alle Veränderung bewirkt?

    Hier gibt es übrigens eine Dokumentation über Popper.

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    ----
    "Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)

  2. #2
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    Standard AW: Karl Popper - Philosoph der Moderne?

    Das ist nicht die Grundfrage.Wie Popper in seinem Essayband "Alles Leben ist Problemlösen" ganz klar herausstreicht, ist ihm die Demokratie als Möglichkeit ohne Blutvergießen die Regierung loszuwerden, lieb und teuer.Aber in Anerkennung der Mängel dieser Gesellschaftsform ,nicht weil Demokratie so eine wunderbare Sache wäre.

    Um "revolutionäre" Gesellschaften ging es bei Popper nie- auch in seinem Standardwerk "Die offene Gesellschaft und ihre Feinde" nicht.

    Was willst Du also?

  3. #3
    Antimodernist vom Dienst Benutzerbild von Sauerländer
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    Standard AW: Karl Popper - Philosoph der Moderne?

    Für mich ist Popper der Philosoph des Banalen.
    Damit mag er als DER geistige Kopf der Moderne sogar treffend benannt sein.

    Revolutionär jedoch kann die "Offene Gesellschaft" in meinen Augen nicht wirken.
    SOLL sie ja auch gar nicht.
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    "Der Prinz fürchtet lediglich, nun habe er eine Revolution am Hals. Lasst uns ihm zeigen, wie furchtbar er uns unterschätzt..."
    -Harald, Brujah Primogen von New York City, zu Beginn der Zweiten Feuernacht

  4. #4
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    Standard AW: Karl Popper - Philosoph der Moderne?

    Wenn etwas streng logisch ist, ist es noch lange nicht banal.
    Du vermeinst Popper verstanden zu haben, Dein Posting zeigt
    das Gegenteil,tut mir leid für Dich, bleiben Dir doch so Welten der Erkenntnis
    verschlossen.
    Geändert von kotzfisch (24.04.2008 um 15:36 Uhr)

  5. #5
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    Standard AW: Karl Popper - Philosoph der Moderne?

    Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
    Die Grundfrage ist aber: Kann eine Gesellschaft nach Poppers Vorbild auch revolutionär sein, und ist es nicht die Revolution, welche letztendlich alle Veränderung bewirkt
    Ich schätze die Ideen von Herrn Popper sehr, auch wenn ich ihm nicht in allen Detailfragen zustimme, wobei dies im Sinne der Kritik statt findet, wie sie in den diskursiven Wissenschaften üblich ist.

    Wie auch immer man genau zu seinen verschiedenen Theoriesträngen steht, wobei es hier weniger um wissenschaftliche Metatheorien geht, so sind sie doch ineinander verflochten und bauen aufeinander auf.

    "Revolutionär" ist hierbei aber genau jener Begriff der in seiner Gesellschaftstheorie keinen Platz findet. Im Gegenteil propagierte er einen Weg der kleinen Schritte und stetigen minimalen Adaptionen mit der pragmatischen Begründung somit Wandlungen langsam zu adaptieren, und trotzdem sie stetig zu adaptieren, um damit genau den Effekt von schnellen radikalen Wechseln wie revolutionären Bewegungen gar nicht erst entstehen zu lassen, da sie in seinem Sinne gegen den Gesamtnutzen der Gesellschaft sprechen.

  6. #6
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    Standard AW: Karl Popper - Philosoph der Moderne?

    Will K. Popper, daß wir uns die Naturgesetze immer umfassender instrumentalisieren, statt die Einen Anderen?
    Was sagt er dazu, daß 1 % 60 % eignen, während die halbe Menschheit von unter 1 $ tgl. dahin vegetiert, daß 77 % der Inder hungern?
    Wieviel saubere el. Energie billigt er der Menschheit zu?
    Was meint er zur Arbeitsgesetzgebung, die Betriebslose a priori zum von Inhabern marginalisierbaren Kostenfaktor marginalisiert?
    Wie steht er zur Krümmung der Eink./Verm.-Verteilung und dazu, daß sie in keinster Weise mit der mentalen Verteilung übereinstimmt?
    Welchen Realitätsbezug hat er? Beschreibt er die eben angedeutete Realität?
    Wer die Fakten nicht kennt bzw. nicht nennt, der kann total weggetreten herumphilosophieren wie die alten griechischen Philosophen, die Günstlinge von Adeligen in einer Sklavenhaltergesellschaft waren.

    Was sagt denn nun K. Popper zu den Fakten der weltweiten Verteilung von Einkommen und Vermögen, zu den Verteilungsursachen und auch dazu, daß ja 99.99 % der techn.-wiss. Entwicklung von Betriebslosen stammt, die über Jahrtausende noch weit massiver als heute von der Umsetzung ihrer mentalen Dispositionen abgeschottet wurden, weswegen wir binnen 8 000 Jahren 10 000 Jahre weiter sein könnten?
    "Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen. Dafür müsste die weltweite Gesellschaft allerdings zur Vernunft kommen." Joseph Weizenbaum
    GmbHler sind RufmordGift, Arbeitsverträge sind Pest, Arbeitsrichter verhöhnen SozialstaatsOpfer.

  7. #7
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    Standard AW: Karl Popper - Philosoph der Moderne?

    Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
    Die Grundfrage ist aber: Kann eine Gesellschaft nach Poppers Vorbild auch revolutionär sein, und ist es nicht die Revolution, welche letztendlich alle Veränderung bewirkt?

    Hier gibt es übrigens eine Dokumentation über Popper.

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    Popper gings nie um irgendwelche Revolutionen und es sind eben nicht nur die Revolutionen, die Veränderungen schaffen, sondern häufiger (und auch besser) sind graduelle Veränderungen.

    Aber Popper ist toll.
    Es kennzeichnet die Deutschen, dass bei ihnen die Frage »was ist deutsch?« niemals ausstirbt.
    Friedrich Nietzsche

  8. #8
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    Standard AW: Karl Popper - Philosoph der Moderne?

    Zitat Zitat von politisch Verfolgter Beitrag anzeigen
    Will K. Popper, daß wir uns die Naturgesetze immer umfassender instrumentalisieren, statt die Einen Anderen?
    Was sagt er dazu, daß 1 % 60 % eignen, während die halbe Menschheit von unter 1 $ tgl. dahin vegetiert, daß 77 % der Inder hungern?
    Wieviel saubere el. Energie billigt er der Menschheit zu?
    Was meint er zur Arbeitsgesetzgebung, die Betriebslose a priori zum von Inhabern marginalisierbaren Kostenfaktor marginalisiert?
    Wie steht er zur Krümmung der Eink./Verm.-Verteilung und dazu, daß sie in keinster Weise mit der mentalen Verteilung übereinstimmt?
    Welchen Realitätsbezug hat er?
    Die Antwort auf diese taxative Aufzählung deiner eigenen Vorstellungswelt, der scheinbar nicht einmal hier die Benutzer eine sonderliche Wichtigkeit zurechnen, außerhalb des Punktes, dass du ein witziger Troll bist, und scheinbar so etwas wie ein Haustier der Forenleitung, lässt deine Frage nach seinem Realitätsbezug absolut lächerlich wirken, denn viel mehr musstest du dich selbst fragen, welchen Realitätsbezug du hast, und warum du von der absurden Annahme ausgehst, dass sich auch nur irgendeine Person außerhalb von dir selbst über das begeistern kann, was du in endlosen Widerholungen zu jedem noch so unpassenden Thema von dir gibst. Zur Klärung der Frage ob Poppers Sicht eine revolutionäre Bewegung gut heißen kann, trägt keine Zeile bei, die du von dir gegeben hast.

  9. #9
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard AW: Karl Popper - Philosoph der Moderne?

    Zitat Zitat von ¿Why-So-Serious? Beitrag anzeigen
    ...

    "Revolutionär" ist hierbei aber genau jener Begriff der in seiner Gesellschaftstheorie keinen Platz findet. Im Gegenteil propagierte er einen Weg der kleinen Schritte und stetigen minimalen Adaptionen mit der pragmatischen Begründung somit Wandlungen langsam zu adaptieren, und trotzdem sie stetig zu adaptieren, um damit genau den Effekt von schnellen radikalen Wechseln wie revolutionären Bewegungen gar nicht erst entstehen zu lassen, da sie in seinem Sinne gegen den Gesamtnutzen der Gesellschaft sprechen.
    Aber die Natur zeigt doch, daß die meisten Veränderungen nur durch Revolution vor sich gehen.

    Z.B. das Aussterben der Dinosaurier, zunächst ein schlimmer Aspekt, zu dem Popper gesagt hätte, nein! das wäre zu viel Veränderung auf einmal. Aber gerade durch diese Naturkatastrophe konnten neue Arten (Säugetiere) den Lebensraum besiedeln und die Fortentwicklung ermöglichen.

    Genauso mit allen Arten von Kriegen in der menschlichen Gesellschaft. Popper kritisiert Hegel, daß dieser den Krieg als Naturnotwendigkeit deklarierte. Aber, ich vermute Popper hatte noch kein Verständnis für die Erkenntnisse der modernen Komplexitätsforschung, daß sich ein System nur durch Zufallsschwankungen aus einem lokalen Maxima befreien kann.

    Ganz Weise nennen dies "das reinigende Feuer".

    Vielleicht hätte Popper Heraklit verinnerlichen sollen?

    ----
    Geändert von Klopperhorst (24.04.2008 um 21:50 Uhr)
    "Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)

  10. #10
    Mitglied Benutzerbild von dr-esperanto
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    Standard AW: Karl Popper - Philosoph der Moderne?

    Karl Popper war bei der ersten Sitzung von Hayeks Mont Pèlerin Society (Habsburger) dabei und unterstützte demnach die neoliberale (damals noch soziale) Marktwirtschaft. Er ist der Philosoph der Postmoderne, der Nachkriegszeit, der diese Lebensweise absegnen soll.
    VIGILIA PRETIUM LIBERTATIS "Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit"
    Gregor der Große: "Die Vernunft kann sich mit größerer Wucht dem Bösen entgegenstellen, wenn der Zorn ihr dienstbar zur Hand geht"
    Dostojewski: "Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um die Idioten nicht zu beleidigen."

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