Krieg hätte es auch ohne die Fälschung dieser Depesche gegeben.
Absurditäten ist das, was uns als Geschichte gelehrt wird. Mein Vergleich ist nicht absurder, als das, was uns sonst zugemutet wird.
Jede lichte Zukunft wird durch unsere Gegenwart so beschmutzt, dass sie sich augenblicklich in finstere Vergangenheit verwandelt.
Geändert von Mcp (26.04.2008 um 12:45 Uhr)
Mein Reden. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich mich gar nicht erst angemeldet habe.
Hab die Doku zwar nicht gesehen, so ist mir dennoch aufgefallen, dass eine gehörige Geschichtsverfälschung mittlerweile zum festen Repertoire der meisten Geschichtsdokus geworden ist. Die Privaten unterscheiden sich in dieser Hinsichtübrigens auch nicht wirklich von den öffentlich rechtlichen Sendern.
Sklaven des Mainstreams halt....
Grüße
Bierbaron
Ich bringe überhgaupt nichts "gegen Deutschland" in Stellung, und von "historischer Erbschuld" faselt außer dir auch niemand, Pappdrachenjäger.
Ich halte die Depeschengeschichte im Gegenteil für einen Beweis für Bismarcks Klugheit und psychologischer Beschlagenheit, in Verfolg seiner langfristigen Ziele sich auch unkonventioneller Mittel zu bedienen und die Gunst der Stunde zu nutzen.
Das ist selbst für deine Verhältnisse wirklich törichter Unsinn. Bei aller berechtigten Kritik an Napoleon, er hat uns die historische Zivilisationsleistung des Code Civil geschenkt, der Gröfaz dagegen nur die Nürnberger Rassegesetze, die schnurstracks nach Auschwitz führten.die französische Variante eines Adolf Hitler
Geändert von Gärtner (26.04.2008 um 15:11 Uhr)
"Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."
Umberto Eco
Wohl die Grundthesen des neuen deutsch-französischen Geschichtsbuch.
Doch das etablierte Geschichtsverständnis ist immer wieder erfrischend. Merke:
Gibt ein deutscher Staatsmann auf die unverschämte Forderung eines frz. Blaublüters eine unhöfliche Antwort, dann ist das ein legitimer Grund die deutschen Nachbarn mit Krieg zu überziehen und auf Eroberungtour zu gehen. Ist der frz. Angreifer schuld? Natürlich nicht.
Wird dagegen der Thronfolger eines deutschen Verbündeten ermordet und steht man dem Verbündeten bei, dann trägt Deutschland natürlich die volle Schuld.
Wird die deutsche Minderheit in einer repressiven Militärdiktatur unter Augen der Weltöffentlichkeit jahrzehntelang unterdrückt und Bestimmungen wie Verträge des Völkerbundes mit Füssen getreten, dann ist militärische Abhilfe natürlich für Deutschland auch nicht erlaubt.
Merke. Egal aus welchen Gründen sich Deutsche verteidigen oder angreifen mögen, Schuld am Krieg sind sie nach etablierter Geschichtsklitterung stets.
Siegen heißt Leben
Ebenso wie man wissen sollte, das dem die unverschämte Forderung Napoleons III. vorausging, dass die Hohenzollern für alle Zeit auf den spanischen Thron verzichten sollten, Napoleon III. den traditionellen frz. Expansionskurs Richtung Rheingrenze fuhr und die Emser Depesche als dankbare Gelegenheit aufnahm seine Expansionsziele umzusetzen.
Das er den Krieg in den Sand setzte, tut dem keinen Abbruch.
Wenn die "gekränkte Eitelkeit" eines Monarchen als legitimer Kriegsgrund für "seriöse" Historiker ausreicht, weiß ich wirklich nicht, was man Deutschland moralisch in seiner Geschichte überhaupt ankreiden möchte.
Siegen heißt Leben
Immerhin beweisen Sie im Umgang mit Andersdenkenden, die von SPON neuerdings propagiere Etikette: nämlich gar keine.
Bismark war ein Säufer und Fresser. Und er hat das große Reich aller Deutschen für das kleine Preußische aufgegeben. Ein Katholik sollte zumindest diese Geschichte kennen.
Ja, ja. Beabsichtigter "Unsinn" und die Zahl empörender Äußerungen rechtfertigt allein diese Zeilen. Historiker schätzen dass die Revoluzzer knapp ein 1/3 der französischen Bevölkerung abgeschlachtet haben. Hauptsächlich Christen. Kein Völkermord, kein Genozid? Die Moderne meldet das Blut als notwendiges Opfer der Zivilisation.
Was bist du denn für ein Waschweib? Du saugst dir törichten Dummfug aus den Fingern, da mußt du auch auf die entsprechende Replik gefaßt sein. Niemand glaubt so leidenschaftlich an die deutsche Erb- und Kollektivschuld wie Nationaldilettanten. Verständlich, wo sollten sie sonst auch hin mit ihrem Erregunspotential?
Jaja, und als nächstes wird uns wieder die Schmonzette von Luther als "Zerstörer des Reiches" aufgetischt. Das "große Reich" war schon seit 1806 dahin, die großdeutsche Lösung hätte mit Habsburg nie funktioniert, dafür war die Konzeption der Doppelmonarchie mit der eines deutschen Nationalstaats gar nicht kompatibel. Ein gebildeter Mensch sollte zumindest diese Aspekte bedenken.Bismark war ein Säufer und Fresser. Und er hat das große Reich aller Deutschen für das kleine Preußische aufgegeben. Ein Katholik sollte zumindest diese Geschichte kennen.
Im übrigen sagen die Eßgewohnheiten eines Menschen nun wirklich nichts über seine politischen Begabungen aus, oder ist bei dir nur ein hagerer Asket politikfähig? Mir ist ein barocker katholischer, sinnenfroher Wüstling allemal lieber als ein vertockneter Calvinist, der sein Glaubensbekenntnis auf der Registrierkasse tippt. Von schnurrbärtigen, wassertrinkenden Vegetariern aus Österreich ganz zu schweigen.
Ein Drittel der Bevölkerung? Greifst du nicht ein bißchen hoch? Ich sagte ja, Napoleon ist sicher kein Waisenknabe gewesen (von welchem Eroberer läßt sich das schon behaupten?). Aber daß die Quintessenz seines Handelns auch in einem unleugbaren zivilisatorischen Fortschritt zu finden ist, bleibt genauso als Tatsache bestehen wie jene, daß die "Leistung" des großen Völkerverderbers Hitler in der reinen Annihilation von Menschlichkeit, Kultur, Zivilisation und letztlich der Menschen selber liegt.Ja, ja. Beabsichtigter "Unsinn" und die Zahl empörender Äußerungen rechtfertigt allein diese Zeilen. Historiker schätzen dass die Revoluzzer knapp ein 1/3 der französischen Bevölkerung abgeschlachtet haben. Hauptsächlich Christen. Kein Völkermord, kein Genozid? Die Moderne meldet das Blut als notwendiges Opfer der Zivilisation.
Die Gleichsetzung beider kann also nur aufgrund ideologischer Verbohrtheit erfolgen, wenn nicht Unwissen eine unzureichende Entschuldigung liefert.
"Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."
Umberto Eco
Da muss ich doch widersprechen. Die Konzeption der Doppelmonarchie erfolgte erst 1867 als Folge der Niederlage Österreichs im Krieg 1866 gegen Preußen, seines politischen Rauswurfs aus Deutschland und dem endgültigen Scheitern der großdeutschen Lösung.
Eine großdeutsche Lösung wäre vor 1867 durchaus denkbar gewesen. Eine großdeutsche Lösung hätte auch eine Doppelmonachie unnötig gemacht, da die Deutschen dann solch eine Mehrheit besessen hätten, die keines Ausgleichs mit den Ungarn zur Machtsicherung bedurft hätte. Insbesondere dann wenn Österreich den Krieg gegen Preußen gewonnen hätte.
Siegen heißt Leben
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