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Thema: Die nächste Sau wird durchs Dorf getrieben

  1. #21
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    Standard AW: Die nächste Sau wird durchs Dorf getrieben

    Zitat Zitat von Der Gelehrte Beitrag anzeigen
    So unstrittig unter Historikern die Tatsache ist, daß Preußen einer der friedlichsten Staaten der europäischen Geschichte gewesen ist, so gilt dasselbe auch für die Erkenntnis, daß Bismarck in Verfolg der deutschen Einigung auf das prägende Einheitserlebnis aus war, das er, dem Charakter der Zei entsprechend, in einem Krieg erblickte. Die Geschichte um die geschickt frisierte "Emser Depesche" zeigt das überdeutlich.

    Aus Napoleon III einen expliziten Deutschenfreund zu machen, dürfte allerdings an den Tatsachen wirklich ein wenig vorbeigehen.

    Es war ein preußischer König, der Engländern, Franzosen und Amerikanern in punkto individueller Freiheit weit voraus war.
    Das will man nicht mehr wissen. Es gibt nur noch die bösen Preußen!
    Während man in Frankreich und England noch Jagd machte auf unerwünschte christliche Glaubensbekenntnisse, blühte in Preußen schon die religiöse Freizügigkeit.
    In diesem Lande durfte jeder nach seiner Fasson selig werden. Wo kannte man schon in anderen europäischen Monarchien zu der Zeit eine solche religiöse Freiheit?


    Napoleon III. war ein Schnorrer und Betrüger. Das hatte er schon ausgiebigst bei den italienischen Einigungskriegen bewiesen. Er ließ sich für seine Dienste und das Aushecken von Kriegen mit Savoyen belohnen. Gemäß seiner Völkerrechtsdoktrin war es unabänderlich, dass Frankreich Elsaß und Lothringen abgeben musste. Wer solche Vorlagen gibt, darf sich im Nachhinein nicht beschweren, wenn andere damit Tore erzielen. Und wer immer noch nicht wissen will, wie das Elsaß und Lothringen nach 1648 so peu á ,peu an Frankreich kamen, der sollte besser schweigen, wenn es um die ganz dunklen Kapitel deutsch-franz. Geschichte geht. Diebstahl ist und bleibt Diebstahl, auch wenn er von der Grande Nation ausgeführt wird. Und so bekam Napoleon III. 1870 die Quittung für seine Kriegstreibereien zwecks Länderklau. Da war einer, der ihn aufs Kreuz gelegt hat. Er hätte ja in Anbetracht der Gesamtsituation seinen Schwanz einziehen dürfen. Das war ihm nicht verwehrt worden. Wer den Krieg erklärte, war nach landläufiger Meinung auch der Schuldige ( Nachzulesen in der Biographie des Grafen Cavour, Chefminister von Sardinien-Piemont). Selbiges behaupten Franzosen und Briten bis heute im Falle des 1. und des 2. Weltkrieges. Bleiben wir also bei dieser Definition von Kriegsschuld.
    Geändert von Dubidomo (26.04.2008 um 19:30 Uhr)

  2. #22
    Mitglied Benutzerbild von Fuchs
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    Standard AW: Die nächste Sau wird durchs Dorf getrieben

    ein guter grund in der schule besser
    aufzupassen und den bildungsauftrag
    der öffentlich-rechtlichen nicht allzu
    ernst zu nehmen.
    "Man darf niemals 'zu spät' sagen. Auch in der Politik ist es niemals zu spät. Es ist immer Zeit für einen neuen Anfang."

    Konrad Adenauer

  3. #23
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Standard AW: Die nächste Sau wird durchs Dorf getrieben

    Zitat Zitat von Kaiser Beitrag anzeigen
    Da muss ich doch widersprechen. Die Konzeption der Doppelmonarchie erfolgte erst 1867 als Folge der Niederlage Österreichs im Krieg 1866 gegen Preußen, seines politischen Rauswurfs aus Deutschland und dem endgültigen Scheitern der großdeutschen Lösung.

    Eine großdeutsche Lösung wäre vor 1867 durchaus denkbar gewesen. Eine großdeutsche Lösung hätte auch eine Doppelmonachie unnötig gemacht, da die Deutschen dann solch eine Mehrheit besessen hätten, die keines Ausgleichs mit den Ungarn zur Machtsicherung bedurft hätte. Insbesondere dann wenn Österreich den Krieg gegen Preußen gewonnen hätte.
    Und wo war der ungarische Reichsteil vor 1867? Daß der seit 1526 habsburgisch war, bilde ich mir also nur ein? Von den Tschechen, Slowaken, Polen, Ruthenen usw mal ganz zu schweigen. Ich beharre: Österreich-Ungarn war von seiner Eigenart eines Vielvölkerstaates ein Gegenentwurf zum reinen Nationalstaat.
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

  4. #24
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    Standard AW: Die nächste Sau wird durchs Dorf getrieben

    Zitat Zitat von Mcp Beitrag anzeigen
    Krieg hätte es auch ohne die Fälschung dieser Depesche gegeben.
    Mit hoher Wahrscheinlichkeit. Die ganze Affäre war jedoch keine Nebensächlihkeit, wie du hier tust, sondern einer der genialsten Schachzüge von Bismarck.

    Zitat Zitat von Mcp Beitrag anzeigen
    Absurditäten ist das, was uns als Geschichte gelehrt wird. Mein Vergleich ist nicht absurder, als das, was uns sonst zugemutet wird.
    Ich weiss nicht, was dir so alles gelehrt wurde, aber ich erkenne historischen Unfug, wenn ich ihn sehe. Napoleon=Französicher Hitler? Was kommt als nächstes - Dschingis Khan als mongolischer Hitler?
    Also wirklich.

    Zitat Zitat von Mcp Beitrag anzeigen
    Jede lichte Zukunft wird durch unsere Gegenwart so beschmutzt, dass sie sich augenblicklich in finstere Vergangenheit verwandelt.
    Das siehst du zu schwarz, so schlecht ist dieses Forum auch nicht.
    We are bringing you all the evidence, based only on the secret testimony, of the miserable souls, who survived this terrifying ordeal. The incidents, the places. My friend, we cannot keep this a secret any longer. Let us punish the guilty. Let us reward the innocent. My friend, can your heart stand the shocking facts of grave robbers from outer space?
    Criswell, Plan 9 from outer Space

  5. #25
    GOTT MIT UNS Benutzerbild von McDuff
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    Standard AW: Die nächste Sau wird durchs Dorf getrieben

    Mal gespannt wann die Deutschenhasser in der Steinzeit angekommen sind.
    "Bund der Kaisertreuen"

  6. #26
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
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    Standard AW: Die nächste Sau wird durchs Dorf getrieben

    Zitat Zitat von Der Gelehrte Beitrag anzeigen
    Und wo war der ungarische Reichsteil vor 1867? Daß der seit 1526 habsburgisch war, bilde ich mir also nur ein? Von den Tschechen, Slowaken, Polen, Ruthenen usw mal ganz zu schweigen.
    Nein, du bist kein Opfer einer Einbildung. Du schätzt nur deren rechtlichen Status falsch ein.

    Siehe:

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    Vor 1867 gab es nur das Kaiserreich Österreich und die Ungarn hatten wenig zu melden.

    Zitat Zitat von Der Gelehrte Beitrag anzeigen
    Ich beharre: Österreich-Ungarn war von seiner Eigenart eines Vielvölkerstaates ein Gegenentwurf zum reinen Nationalstaat.
    Ja, Österreich-Ungarn war ein Vielvölkerstaat, doch dieser Umstand hinderte die österreichische Politik nicht daran, die Einigung Deutschlands unter ihrer Vorherrschaft zum Ziel zu haben.

    Die Großdeutsche Lösung der Habsburger

    Unter der Regierung des Kaisers Franz Joseph I. unternahm u.a. Felix Fürst zu Schwarzenberg für Österreich einige Versuche, den Deutschen Bund bundesstaatlicher zu machen. Der bekannteste davon war der Frankfurter Fürstentag 1863. Die bundesstaatlichere Verfassung hätte Österreichs Führung über den Deutschen Bund bestätigt und bestärkt und Österreich zum Führungsstaat eines großdeutschen, monarchischen, föderalen Staatenbunds in Mitteleuropa gemacht. Daneben gab es auch eine so genannte Großösterreichische Lösung, die u.a. von Felix Fürst zu Schwarzenberg vertreten wurde. In dieser hätte das Reich alle Gebiete Österreichs umfasst, also auch die außerhalb des Deutschen Bundes wie z.B. Galizien. Hätte Österreich mit seinen Verbündeten Sachsen, Bayern, Baden, Württemberg, Hannover, Hessen-Darmstadt, Kurhessen und Nassau im Preußisch-Österreichischen Krieg gesiegt, wäre eine solche Lösung wahrscheinlich möglich geworden.
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    Und nein, ich bin nicht der Autor des Textes.
    Siegen heißt Leben

  7. #27
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    Standard AW: Die nächste Sau wird durchs Dorf getrieben

    Zitat Zitat von Der Gelehrte Beitrag anzeigen
    Und wo war der ungarische Reichsteil vor 1867? Daß der seit 1526 habsburgisch war, bilde ich mir also nur ein?
    Nur ein Teil Ungarns gehörte seitt 1526 dazu. Der größere Teil fiel erst infolge der Türkenkriege ende des 17 Jahrhunderts an die Habsburger.

    Von den Tschechen, Slowaken, Polen, Ruthenen usw mal ganz zu schweigen. Ich beharre: Österreich-Ungarn war von seiner Eigenart eines Vielvölkerstaates ein Gegenentwurf zum reinen Nationalstaat.
    Gegenentwurf eher weniger. Viel eher ein Kompromiss, um die Ungarn zufrieden zu stellen und aquf der eigenen Seite zu halten.

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