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Thema: Helmut Schmidt- Ein Kandidat für die NPD?

  1. #1
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
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    Helmut Schmidt- Ein Kandidat für die NPD?

    Empörung über Schmidts Multikulti-Schelte

    Altkanzler Helmut Schmidt hat mit seiner harschen Kritik an der deutschen Einwanderungspolitik in den sechziger Jahren eine breite Debatte entfacht. Vor allem Politiker von SPD und Grünen reagieren empört auf die Äußerungen.



    DPA
    Alt-Bundeskanzler Schmidt: Zuwanderung war ein Fehler
    Berlin/Hamburg - Für die türkischstämmige SPD-Bundestagsabgeordnete Lale Akgün sind die Äußerungen des 85-Jährigen ein Schlag ins Gesicht. "Die Botschaft, die Schmidt sendet, lautet: Ihr gehört nicht zu uns, wir wollen euch nicht", sagte sie heute der "Berliner Zeitung". Dabei stehe gerade die SPD für Integration und Solidarität in der Gesellschaft.

    Auch der grüne Europa-Abgeordnete Cem Özdemir kritisiert den ehemaligen Kanzler und SPD-Politiker scharf: "Schmidt muss sich fragen lassen, was er denn persönlich zur Integration beigetragen hat, als er Bundeskanzler war", sagte Özdemir. "Die Politik war damals sehr kurzsichtig." Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Ekin Deligöz hält Schmidts Zuwanderungskritik sogar für eine Beleidigung der Generation ihrer Eltern. "Schmidt verkennt, welche Integrationsleistung sie erbracht haben", sagte sie der "Bild"-Zeitung.

    Protest aus der Wirtschaft

    Auch aus der Wirtschaft bekam Schmidt Widerspruch. In den sechziger Jahren habe es zum Zuzug von Ausländern keine Alternative gegeben, sagte Ex-BDI-Chef Olaf Henkel dem Sender n-tv: "Ohne sie hätte es kein deutsches Wirtschaftswunder gegeben." Allerdings sei versäumt worden, die ausländischen Arbeiter und ihre Nachkommen vernünftig zu integrieren.

    Auch der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, Ludwig Braun, bezeichnete es in der "Bild"-Zeitung als Fehler, "zu glauben, dies seien alles nur Gäste". Auch in Zukunft müsse es die Möglichkeit geben, Fachkräfte aus dem Ausland anzuwerben.

    Ähnlich äußert sich Marieluise Beck, die Ausländerbeauftragte der Bundesregierung. Sie sagte dem Blatt: "Die Gastarbeiter haben nach dem Krieg mitgeholfen, unser Land wieder aufzubauen, und die Arbeiten erledigt, die die Deutschen nicht mehr machen wollten."



    DDP
    Kardinal Lehmann: Integration zu lange vernachlässigt
    Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, widersprach Schmidt: Ausländische Arbeitskräfte hätten viel zum Wohlstand der Deutschen beigetragen. Allerdings wies Lehmann in der "Bild"-Zeitung zugleich auf Fehler in der Einwanderungspolitik hin: "Viel zu lange wurde die Integration der so genannten Gastarbeiter vernachlässigt."

    Auch der SPD-Politiker Peter Glotz sieht die Zuwanderung kritisch: "Wir wären besser gefahren, wenn wir die Einwanderung gesteuert hätten." Glotz kritisierte vor allem den Zustrom von Ausländern aus muslimischen Ländern.

    Ähnlich äußert sich der bayerische Innenminister Günther Beckstein (CSU). Er stellte in der "Bild"-Zeitung die Frage, "ob es nicht besser wäre, die Fabriken zu den Menschen zu bringen, anstatt Menschen in andere Kulturkreise zu verpflanzen".

    Schmidt: Multikulti nicht vereinbar mit der Demokratie

    Schmidt hatte in einem Interview mit dem "Hamburger Abendblatt" behauptet, eine multikulturelle Gesellschaft sei mit der Demokratie nur schwer zu vereinbaren. Multikulturelle Gesellschaften könnten nur friedlich in einem starken Obrigkeitsstaat funktionieren, wie etwa in Singapur. Hinzu komme, dass sich viele Ausländer gar nicht integrieren wollten. "Insofern war es ein Fehler, dass wir zu Beginn der sechziger Jahre Gastarbeiter aus fremden Kulturen ins Land holten."

    Darüber hinaus hatte Schmidt empfohlen, die Ghettos in den Großstädten aufzulösen, "die zum Teil ja von den Behörden noch gefördert wurden. Nach dem Motto: Da leben sowieso schon so viele Türken, dort ist der Wohnraum billig. Also können noch mehr Türken dazukommen".

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    Was soll man dazu sagen? Ist es nicht das was NPD, DVU, REP etc. schon seit Jahrzehnten predigen? Wieder einmal zeigt sich, das die deutschen Nationalen den Etablierten Jahrzehnte voraus sind, wenn selbst Helmut Schmidt (den ich für den besten alten BRD-Bundeskanzler halte) fast 30 Jahre für diese Erkenntnis brauchte.

    Braucht es vielleicht weitere 30 Jahre bis die Etablierten erkennen, das nur die geordnete Rückführung der wirtschaftlich unnützen Migranten die beste Lösung für alle Integrationsprobleme sind? Haben die Etablierten nicht lange genug herumgestümpert?

    In der politischen Rhetorik beobachten wir zumindest einen Dammbruch nach den anderen bei den Etablierten.
    Siegen heißt Leben

  2. #2
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    Helmut Schmidt- Ein Kandidat für die NPD?
    ist die Personaldecke der NPD so dünn ?

  3. #3
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
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    Zitat Zitat von Beverly
    ist die Personaldecke der NPD so dünn ?
    Wieso? Als ehemaliger Leutnant der Wehrmacht hat er gute Referenzen.
    Siegen heißt Leben

  4. #4
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Helmut Schmidt- Ein Kandidat für die NPD?
    Kaiser - bei allem schuldigen Respekt - aber dieser Gedanke ist nun wirklich absurd. Wer dergleichen auch nur versuchsweise ventiliert, zeigt lediglich, daß er den Altkanzler überhaupt nicht kennt und seine Äußerungen nicht einzuordnen vermag.


    O-Ton Helmut Schmidt (während eines Zeit-Interviews im Oktober 2003):
    ZEIT: Herr Schmidt, ... sind Sie eigentlich noch Sozialdemokrat?

    Schmidt: Ja. Ich bin Sozi geworden im Kriegsgefangenenlager, unter dem Einfluss einiger Kameraden, insbesondere eines etwa anderthalb Jahrzehnte älteren Kameraden, ein wunderbarer Kerl. Ich war immer ein Sozialdemokrat, aber ich hatte immer meine eigene Meinung. Es hat auf Seiten der CDU oder der CSU ja bisweilen Leute gegeben, die gesagt haben: "Der Schmidt ist ja ganz in Ordnung, aber der ist in der falschen Partei, der müsste eigentlich bei uns sein." Die haben sich geirrt, ich war schon in der richtigen Partei. Nur meine Partei hat sich manchmal gewaltig geirrt.

    ZEIT: Was bedeutet es heute noch, Sozialdemokrat zu sein? Was heißt das für Sie?

    Schmidt: Das ist doch so: Da sind Sie als Zwölfjähriger in Eimsbüttel oder in Barmbek auf den Fußballplatz gegangen sind und haben zugeguckt, wenn die Leute in der dritten oder vierten Klasse Fußball gespielt haben. Dann sind Sie irgendwann in die Jugendabteilung des HSV eingetreten, haben dort Handball oder Fußball gespielt und sind mit dem HSV groß geworden. Und jetzt sind Sie 84 Jahre alt und immer noch Anhänger des HSV. Uwe Seeler ist das typische Beispiel dafür. Der wird im Leben nicht nach Bochum oder nach Dortmund gehen. Der bleibt ein HSVer - und ich ein Sozi.
    [Links nur für registrierte Nutzer] der gesamte Text des auch sonst äußerst lesenswerten Gesprächs.
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

  5. #5
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
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    Zitat Zitat von Der Gelehrte
    Kaiser - bei allem schuldigen Respekt - aber dieser Gedanke ist nun wirklich absurd. Wer dergleichen auch nur versuchsweise ventiliert, zeigt lediglich, daß er den Altkanzler überhaupt nicht kennt und seine Äußerungen nicht einzuordnen vermag.
    Eine zugegebnener Maßen provokante Frage. Doch die Aussage, das das Anwerben von Gastarbeitern ein Fehler, Multi-Kulti und Demokratie unvereinbar sind bzw. einen "Obrigkeitsstaat" erfordere sind eigentlich Aussagen die man sonst nur von Parteien rechts von der CDU zu hören bekommt.

    Aussagen wie jene Schmidts: "Die haben sich geirrt, ich war schon in der richtigen Partei. Nur meine Partei hat sich manchmal gewaltig geirrt."

    Kann man eher als Sarkasmus und nicht Realität auffassen.
    Siegen heißt Leben

  6. #6
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    Zitat Zitat von Kaiser
    Eine zugegebnener Maßen provokante Frage. Doch die Aussage, das das Anwerben von Gastarbeitern ein Fehler, Multi-Kulti und Demokratie unvereinbar sind bzw. einen "Obrigkeitsstaat" erfordere sind eigentlich Aussagen die man sonst nur von Parteien rechts von der CDU zu hören bekommt.
    Aussagen wie jene Schmidts: "Die haben sich geirrt, ich war schon in der richtigen Partei. Nur meine Partei hat sich manchmal gewaltig geirrt."

    Kann man eher als Sarkasmus und nicht Realität auffassen.
    Das wuerde aber im Umkehrschluss fuer mich bedeuten, dass Du allen Menschen links von der NPD jeglichen verstand absprichst.

  7. #7
    Realist Benutzerbild von Chester
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    Zitat Zitat von Kaiser
    Eine zugegebnener Maßen provokante Frage. Doch die Aussage, das das Anwerben von Gastarbeitern ein Fehler, Multi-Kulti und Demokratie unvereinbar sind bzw. einen "Obrigkeitsstaat" erfordere sind eigentlich Aussagen die man sonst nur von Parteien rechts von der CDU zu hören bekommt.
    Im NPD-Programm steht was von Naturschutz.
    Ich bin durchaus ein Freund von Naturschutz.
    Wäre ich jetzt ein gutes NPD-Mitglied??

    Ich schätze an Helmut Schmidt insbesondere, daß er sich selten darum kümmert, ob seine Ansichten mal gerade mit einer spezifischen Parteilinie zusammenfallen oder kollidieren. Ihm das jetzt gleich als Nähe zu einer bestimmten Partei anzurechnen, halte ich für falsch.

    Und außerdem - wer sich das Interview mal durchliest, wird schnell feststellen, wie absurd es ist, Helmut Schmidt in die Nähe der NPD zu rücken.

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    mfg,

    Chester :-:
    "Common sense and a sense of humor are the same thing, moving at different speeds. A sense of humor is just common sense, dancing." -- Clive James

    "You can have your theories, because you never had the clearance to know the facts."

  8. #8
    Last Line Of Defense Benutzerbild von sunbeam
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    Helmut Schmidt`s Worte erklingen wie Donnerhall, ein Rufer aus der Vergangenheit kritisiert seine eigene Politik ! Nichts desto Trozt lese ich seine Veröffentlichungen immer mit großem Interesse und sehe in ihm einen der wenigen dt. Politiker der Nachkriegszeit, der sowohl Makro-Ökonomischen Sachverstand als auch die Geo-Politischen Aspekt in seine Politik miteinzubeziehen versucht hat! Wer hat es ihm aber immer wieder schwer gemacht? Die eigenen Genossen!

    Zum Thema Einwanderung nur soviel: Wer hätte uns denn nach dem 2. WK helfen sollen? JETZT, nach 40 Jahren zu sagen, es sei ein Fehler gewesen, halte ich für falsch! Ein Fehler war lediglich die ungezügelte Immigration ohne Qualitätsberücksichtigung der Neuankömmlinge!!!

  9. #9
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
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    Zitat Zitat von Chester
    Im NPD-Programm steht was von Naturschutz.
    Ich bin durchaus ein Freund von Naturschutz.
    Wäre ich jetzt ein gutes NPD-Mitglied??
    Umweltschutz ist ein Thema was sich jede Partei auf die Fahnen schreibt. Also ein schlechtes Beispiel. Oder ist die Erkenntnis das Demokratie und Mutli-Kulti miteinander auf Dauer unvereinbar sind mittlerweile politisches Allgemeingut wie das Bekenntnis zur Umwelt? :rolleyes:

    Zitat Zitat von Chester
    Ich schätze an Helmut Schmidt insbesondere, daß er sich selten darum kümmert, ob seine Ansichten mal gerade mit einer spezifischen Parteilinie zusammenfallen oder kollidieren. Ihm das jetzt gleich als Nähe zu einer bestimmten Partei anzurechnen, halte ich für falsch.

    Und außerdem - wer sich das Interview mal durchliest, wird schnell feststellen, wie absurd es ist, Helmut Schmidt in die Nähe der NPD zu rücken.

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    mfg,

    Chester :-:
    Das mag ich auch an ihm. Nur wenn man dann Aussagen wie obige in ein Parteien-Raster einordnen will, wirst du wohl im etablierten und linken Spektrum lange suchen müssen. Wer dagegen rechts sucht, wird schnell fündig werden.
    Siegen heißt Leben

  10. #10
    Realist Benutzerbild von Chester
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    Zitat Zitat von Kaiser
    Umweltschutz ist ein Thema was sich jede Partei auf die Fahnen schreibt.
    Also laut mggelheimer ist der Naturschutz sogar eine Kernaussage unserer Freunde von NPD und DVU, und nur mit diesen verwirklichbar. :2faces:
    Also ein schlechtes Beispiel.
    Also ein gutes Beispiel. :2faces:
    Das mag ich auch an ihm. Nur wenn man dann Aussagen wie obige in ein Parteien-Raster einordnen will, wirst du wohl im etablierten und linken Spektrum lange suchen müssen. Wer dagegen rechts sucht, wird schnell fündig werden.
    Wie gesagt, lies das Interview.
    Denn er sagt dort keinesfalls, Demokratie und Multikulti wären auf Dauer miteinander unvereinbar, er sagt etwas anderes.

    "Mit einer demokratischen Gesellschaft ist das Konzept von Multikulti schwer vereinbar. Vielleicht auf ganz lange Sicht."

    Derartige Aussagen findet man allenthalben von einzelnen Politikern, nur weil die NPD sich jetzt vielleicht freudig darauf stürzen möchte, gehen ihre Wunschträume von einem fähigen und intelligenten Politiker in ihren Reihen noch lange nicht in Erfüllung.

    Und ich bin ja schon fast bestürzt, daß auch Du Dich der völlig verkürzten Darstellung des SPIEGELs unterworfen hast. :P

    mfg,

    Chester :-:
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