Albern ist einzig und allein dein offenbar zwanghaftes Verlangen, Ländern die Schuld in die Schuhe zu schieben. In jedem Land gab es jene, die auf den Krieg hinarbeiteten, andere wollten ihn verhindern. Deine Pauschalisierungen gehen ungemein auf den Sack, denn aus ihnen gehen nur Unkenntnis und Unwissenheit hervor. Hättest du auch nur den Hauch einer Ahnung von der Materie würdest du nicht so einen Blödsinn schreiben.
Solange wir das Volk mit dem schwächsten Nationalgefühl sind, das jeden Länderraub oder sonstige Schmach, die uns angetan wird, mit Versöhnungsreden erwidert, damit straflos macht und zu neuem Raub einlädt, solange wir ohne den erforderlichen Nationalstolz den Sitten und Formen anderer Völker nachlaufen und solange uns das Bekämpfen anderer Deutscher wichtiger ist als das Zusammenhalten gegen außen, solange kann Deutschland nur sinken, nicht gesunden. - Großadmiral Alfred v. Tirpitz, 1919
...Hast du Ideen, oder haben Ideen dich?...
Linksfraktion und Feminist
Solange wir das Volk mit dem schwächsten Nationalgefühl sind, das jeden Länderraub oder sonstige Schmach, die uns angetan wird, mit Versöhnungsreden erwidert, damit straflos macht und zu neuem Raub einlädt, solange wir ohne den erforderlichen Nationalstolz den Sitten und Formen anderer Völker nachlaufen und solange uns das Bekämpfen anderer Deutscher wichtiger ist als das Zusammenhalten gegen außen, solange kann Deutschland nur sinken, nicht gesunden. - Großadmiral Alfred v. Tirpitz, 1919
Was mich (nicht nur) bei Sebastian Haffner stört: Vor lauter eifriger "Beweisführung" übersieht er das Wesentliche. Was heute so verächtlich unter "die Deutschen" abgehandelt wird, das waren Menschen. Menschen, die nach der WK-I-Niederlage in keiner angenehmen Situation lebten. Von den Siegermächten zur Fronarbeit (zur Erfüllung bewußt unfairster Reparationen) gezwungen, ständig bedroht von" Strafaktionen". Die dann ja auch prompt erfolgten. Die Bewohner des Rheinlandes mussten unter der Knute der wegen ein paar lumpiger Kohlen einmarschierten Franzosen leben (und deren Regentschaft durften ja schon die Ahnen unter Ludwig dem XIV und Napoleam erdulden, in unserer Gegend kennt man das).
In die Situation versetzen heißt z. B. mal nachfühlen, was es heißt, wenn Dir auf dem Weg über die Straße der Hut vom Kopf geschlagen wird, weil Du den Franzosen auf dem Gehsteig nicht untertänigst gegrüßt hast, dass Dein Magen knurrt, weil Du "nicht genug geleistet" hast, um die Herren satt zu kriegen). Wenn DAS kein perfekter Nährboden für das danach Geschehene war ...
Ja, HEUTE sind wir natürlich viel schlauer. WIR sind ja nicht so doof wie die Altvorderen! WIR haben aus der Geschichte gelernt. Wirklich? Ich verweise nur mal auf das vernehmliche Murren, wenn ein paar Ausländer einen Münchner Rentner halb tot schlagen oder schlicht die Benzinpreise steigen (sic!). Für mich hat Duckmäusertum eben nichts mit "klug geworden" zu tun.
„Dieses Jahr erforschten wir das Scheitern der Demokratie, wie die Sozialwissenschaftler unsere Welt an den Rand des Chaos brachten. Wir sprachen über die Veteranen, wie sie die Kontrolle übernahmen und die Stabilität erzwangen, die mittlerweile seit Generationen anhält.“
Robert A. Heinlein „Starship Troopers“
Ich koennte Haffner zustimmen, wenn er sich nicht nur auf die Deutschen bezoege, denn die Grundprobleme, die zum 1. Weltkrieg gefuehrt haben, existieren meiner Meinung nach weiterhin. Durch die EU werden sie zu einem grossen Teil verdeckt, aber der Nationalismus ist beileibe nicht tot, und der erste Weltkrieg folgte auf eine lange Friedensphase, waehrend der Normalbuerger nie an einen bevorstehenden Krieg dieses Ausmasses dachte. Die Machtbalance vor dem 1. Weltkrieg war extrem filigran. Die Robustheit des derzeitigen Europa wartet groesstenteils noch auf ihre Pruefung.
In dem Buch von Haffner geht es um den Ausbruch des Ersten Weltkriegs und um das Ende, nicht aber um die Zeit danach.
Haffner hat - anders als du - diese Zeit selbst miterlebt. Und - erstaunlich aber wahr - von bösen Franzosen erzählt er nichts. :]
Die Bezinpreise lassen sich schwerlich durch Murren beeinflussen.
Ich stehe hier, ein Herkules mit Fackeln! Sie sollen lodern, leuchten, knistern und auch knackeln!Mitglied der FDL
1. Haffners Thema habe ich nicht bestritten, lediglich seine Art der "Analyse" und "Beweisführung" kritisiert.
2. Mein Großvater mütterlicherseits wurde im WK I schwer verwundet (und hat später die französische Besatzung des Rheinlands miterlebt. Ein strammer SPDler und ein "Mann der Straße wie Du und ich". DEN hättest Du mal zum Thema "Froschfresser" fragen und von seinen Erlebnissen was hören sollen! Aber der musste ja auch keinem politisch korrekt einkaufenden Verleger oder Karriere-Entscheider in den Allerwertesten kriechen.
3. Da bin ich aber mal gespannt, was Du erst sagen wirst, wenn Dir aufgrund Deiner Herkunft die Nahrung abgeknapst wird - ganz zu schweigen davon, wenn Dir in Köln (ich weiß, ich weiß, Du wohnst nicht dort) von der nächsten Besatzungsmacht in den Gutmenschen-Hintern getreten wird.
Verstehen wir uns nicht falsch: Ich bin für Verständigung, für Menschlichkeit, für ein friedliches Miteinander. Aber ich bin nicht blind für die menschliche Natur. Aus einem Wolf macht selbst das größte Bisschen "Zivilistion" kein Lamm mit Hirn.
Wie war deren innenpolitische Stellung? Hatten die eine Hausmacht, oder waren sie Protegees relevanter Persoenlichkeiten in der russischen Struktur? Ich frage, weil mir entscheidenden Konstellationen bis auf den Aussenminister ein Raetsel sind.
Grey erklaerte bis kurz vor dem Krieg, dass er mit seinen Verbindungen nach Russland alles von denselben haben koenne, was er politisch als noetig befand. Ist mir bisher noch nicht gelungen herauszufinden, um welche Gruppierungen es sich hier handelte.
Geändert von Romeo (24.06.2008 um 21:23 Uhr)
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