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Thema: Platon : Ideenlehre und Erkenntnis

  1. #1
    Katholik Benutzerbild von -25Grad
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    großes Grinsen Platon : Ideenlehre und Erkenntnis

    Hallo Leute,

    ich bemühe mich derzeit im eng gefassten Rahmen der mir vom Herrgott zur Verfügung gestellten Möglichkeiten, dem Werk Platons ein wenig nachzuspüren und scheitere derzeit an der Ideenlehre. Und zwar behauptet Platon, es gäbe Meinungen und es gäbe Erkenntnis : wie kann das gerechtfertigt werden? , frage ich mich, wie kann ich wissen, was Meinung und was Erkenntnis ist? Was ist das uns zur Verfügung stehende Kriterium hierfür?

    Vielen Dank.

    EDIT : Die Frage, die sich mir aufzwingt, ist die, ob die Ideenlehre nicht nur ein weiteres Glaubenssystem ist, das letztlich keine hinreichende Begründung besitzt?
    Geändert von -25Grad (03.06.2008 um 21:30 Uhr)
    ,,Glauben Sie nicht , daß ich in Tröstungen schwimme. O nein : mein Trost hienieden ist, keinen Trost auf Erden zu haben. " - Therese von Lisieux

  2. #2
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard AW: Platon : Ideenlehre und Erkenntnis

    Meinung ist etwas, was nicht durch die Methoden der Wissenschaft abgesichert ist.

    Und die Methoden der Wissenschaft sind induktiver Methode, d.h. aus Erfahrungen werden allgemeine Sätze formuliert, welche auf eine Vielzahl von Erfahrungen eines Typs anwendbar sind und der Reproduzierbarkeit gehorchen müssen (z.B. durch Experimente).

    Das sind synthetische Urteil a posteriori.

    Daneben existieren die Sätze der Mathematik, die in sich evident sind, also keiner Erfahrung in der Naur bedürfen, ausser dem eigenen Verstand, welcher sich jedoch auf die Anschauungen von Raum/Zeit/Kausalität berufen muss.

    Das sind synthetische Urteile a priori.


    ----
    Geändert von Klopperhorst (03.06.2008 um 22:21 Uhr)
    "Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)

  3. #3
    Gegen Ausbeuterei Benutzerbild von Frei-denker
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    Standard AW: Platon : Ideenlehre und Erkenntnis

    Zunächst mal meinen Glückwunsch, dass du dich mit Platons Schriften beschäftigst.

    Ich hatte vor ein paar Jahren schonmal das Vergnügen, die frühen Dialoge Platons zu lesen und sie haben mein Denken beträchtlich verändert.

    Deine Frage hat Klopperhorst ja schon ganz gut beantwortet. Dem wüßte ich jetzt nichts hinzuzufügen.

    Viel Spaß noch beim Lesen!
    US-Hegemonie, Zionismus und international operierende Konzerne

    - der Faschismus unserer Zeit.

  4. #4
    עם ישראל חי Benutzerbild von uzi
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    Standard AW: Platon : Ideenlehre und Erkenntnis

    Hi -25Grad

    "Ein Tyrann kann klug oder ein Narr sein, tugendhaft oder verbrecherisch,
    ein Segen für seine Untertanen oder ein Fluch.

    Alles ist möglich, sogar die Vollkommenheit.

    Die Demokratie jedoch ist immer und notwendigerweise eine Katastrophe.
    Athen ist so geworden wie die Leute, die es beherrschen,

    und unsere Politik hat den Charakter einer Pförtnersfrau angenommen,
    habgierig, streitsüchtig, kleinlich und widersprüchlich.

    Unsere Verbündeten wie unsere Feinde sind vereint im Hass auf uns.

    Und das alles haben wir der Demokratie zu verdanken."

    (Aus Platons „Politeia“)

    Das würde ich als Erkenntnis Platons bezeichnen, die er Kraft der Vergangenheit gewonnenn hat.

    So wie wenn man sich die Finger verbrannt hat. Da ist Schmerz eine Erkenntnis und steht einer Interpretation via Meinung nicht zu.

  5. #5
    Katholik Benutzerbild von -25Grad
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    großes Grinsen AW: Platon : Ideenlehre und Erkenntnis

    Ich danke nochmal für diese Antworten, und möchte meine Frage vielleicht ein wenig erneuern; könnte mir vielleicht jemand ( Klopperhorst? ) ein Beispiel dafür nennen, wie man ganz konkret zu einer Erkenntnis im platonischen Sinne gelangt.
    ,,Glauben Sie nicht , daß ich in Tröstungen schwimme. O nein : mein Trost hienieden ist, keinen Trost auf Erden zu haben. " - Therese von Lisieux

  6. #6
    Preuße aus Vernunft Benutzerbild von Stechlin
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    Mark Brandenburg
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    Standard AW: Platon : Ideenlehre und Erkenntnis

    Zitat Zitat von uzi Beitrag anzeigen
    Hi -25Grad

    "Ein Tyrann kann klug oder ein Narr sein, tugendhaft oder verbrecherisch,
    ein Segen für seine Untertanen oder ein Fluch.

    Alles ist möglich, sogar die Vollkommenheit.

    Die Demokratie jedoch ist immer und notwendigerweise eine Katastrophe.
    Athen ist so geworden wie die Leute, die es beherrschen,

    und unsere Politik hat den Charakter einer Pförtnersfrau angenommen,
    habgierig, streitsüchtig, kleinlich und widersprüchlich.

    Unsere Verbündeten wie unsere Feinde sind vereint im Hass auf uns.

    Und das alles haben wir der Demokratie zu verdanken."

    (Aus Platons „Politeia“)

    Das würde ich als Erkenntnis Platons bezeichnen, die er Kraft der Vergangenheit gewonnenn hat.

    So wie wenn man sich die Finger verbrannt hat. Da ist Schmerz eine Erkenntnis und steht einer Interpretation via Meinung nicht zu.
    Das zitierst Du hier mit Herrn Scharon im Ava, und wirst dabei wahrscheinlich noch nicht einmal Rot im Gesicht.

    Denn Recht hatte er, der gute Platon. Und diese Erkenntnis Platons gewann nicht nur "Kraft der Vergangenheit" (übrigens wohl formuliert), sondern gewinnt stets auch Kraft der Gegenwart.
    "Wir sind nicht in die Welt gekommen, um glücklich zu sein,
    sondern um unsere Pflicht zu tun."

    Otto von Bismarck. Schmied des Deutschen Reiches

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