Die Helfer zieht es in die Trockengebiete: dorthin, wo die Bedürftigen sind, wo die Hilfe dringend benötigt wird. Normalerweise hungern in solchen Gegenden nicht viele Menschen, da sie dünn besiedelt sind. Hungersnöte in der Sahara sind vergleichsweise unbedeutend. Aber in Nordkenia, überhaupt in den Randgebieten der Wüsten wie dem Sahel, kommen sie natürlich vor. Darum graben die Helfer dort Brunnen, damit die Menschen sauberes Trinkwasser erhalten.
Um so einen Brunnen kommt es aber bald zu einem regelrechten Gedränge. Immer mehr Viehhirten ziehen zu den Brunnen, Nomaden mit ihren Herden. Diese Herden, besonders die Ziegen, fressen schnell alles kahl. Wo früher allenfalls ab und zu jemand vorbeikam, entsteht schnell ein staubiges Dorf, dann eine kleine Stadt. Immer mehr Helfer sind nun vonnöten, die Menschen zu ernähren, die sich um den Brunnen und um die Verteilstationen angesiedelt haben. Bald schon geht nichts mehr ohne Hilfe. Die Gegend ist hoffnungslos überbevölkert. Und ein Ausweg aus dem Dilemma scheint nicht in Sicht.