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Thema: Geschichtszitate/daten posten und diskutieren

  1. #441
    Dissident Benutzerbild von wittgenstein
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    Standard AW: Geschichtszitate/daten posten und diskutieren

    "Nach dem Krieg wurde Lazlo Bardossy von einem Volksgericht als Kriegsverbrecher zum Tode verurteilt. Seine patriotische Haltung , die im Kontrast zum Auftreten seiner Richter stand, verschuf ihm kurzfristig Sympathien im Volk. Er lehnte ein Gnadengesuch ab. Bevor er erschossen wurde, sagte er: "Gott befreie Ungarn von diesen Banditen!" Dieser Ausspruch wurde zu einem geflügelten Wort in Budapest."

    Seidler, Franz W., Die Kollaboration 1939 - 1945, Herbig 1995, S.68)

    Vielfach waren die Sympathisanten des Nationalsozialismus im Ausland angesichts des Todes heldenhafter als manche Nationalsozialisten selber.
    Geändert von wittgenstein (18.01.2018 um 17:36 Uhr)
    Ich begegnete einem Menschen mit abweichender Meinung - siehe da, ich selber war es und ich verstieß mich nicht...

  2. #442
    Klimaschurke Benutzerbild von mabac
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    «Auf der Buchmesse werden wir Euren Stand zusammenschlagen, dass die Fetzen fliegen und nichts mehr übrig bleibt! (…) Es bleibt kein Auge trocken. Auch in Reinbek räumen wir auf. Am Tage X! Kauft Euch jetzt schon eine Prothese beim Zahnarzt, damit Ihr dann weiterkauen könnt. Wir boykottieren Eure ganze Scheißliteratur. Wir machen Euch *fertig!»

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    Früher waren Dick und Doof zwei Personen.
    Till Backhaus

  3. #443
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    [QUOTE=mabac;9334947]«Auf der Buchmesse werden wir Euren Stand zusammenschlagen, dass die Fetzen fliegen und nichts mehr übrig bleibt! (…) Es bleibt kein Auge trocken. Auch in Reinbek räumen wir auf. Am Tage X! Kauft Euch jetzt schon eine Prothese beim Zahnarzt, damit Ihr dann weiterkauen könnt. Wir boykottieren Eure ganze Scheißliteratur. Wir machen Euch *fertig!»

    In dieser Zeit der "Studentenrevolte", mabac, sind mir viele Merkwürdigkeiten begegnet, aber eingestandenermaßen die Ballon - Affäre nicht. Dafür bin ich während der Studienzeit noch William S. Schlamm und anderen "Radio Free Europe" - Typen begegnet, habe Anwerbeversuche des Verfassungsschutzes im Kampf gegen den SDS und führende Köpfe der Studentenbewegung sowie der linken Professorenschaft kennengelernt. Ich bin auf all das nie hereingefallen, hatte immer die Unabhängigkeit Deutschlands von den Blöcken und die innere geistige Freiheit im Kopf. Meine Kumpels und ich haben nichts erreicht, es sei denn, daß kleine Zirkel in den jüngeren Generationen durch uns beeinflußt und zum Weitermachen bewegt wurden. Den immerwährenden Krieg gegen alles Deutsche verlieren wir j e t z t. 1945/46 wurde das Urteil verkündet, jetzt erfolgt der Schritt zum Galgen.
    Ich begegnete einem Menschen mit abweichender Meinung - siehe da, ich selber war es und ich verstieß mich nicht...

  4. #444
    Mitglied Benutzerbild von herberger
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    Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!

  5. #445
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    Eine andere Zeit, eine andere Welt, ein letztes Aufbäumen mit der Folge, daß ein nochmaliges Aufbäumen wohl ausgeschlossen ist, herberger.
    Ich begegnete einem Menschen mit abweichender Meinung - siehe da, ich selber war es und ich verstieß mich nicht...

  6. #446
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    30. Januar 1933:

    Adolf Hitler wird nach den Gesetzen der Weimarer Republik Reichskanzler. Diese wurde nie aufgelöst und besteht staatsrechtlich bis heute fort. Hitler hat keinen neuen Staat und kein neues Reich gegründet, sondern das bestehende Reich in autoritärem Stil weitergeführt. Der Parlamentarismus hatte versagt, was aber auch in vielen anderen Staaten der Fall war. Pilsudski regierte Polen als Diktator, Mussolini in Italien, Dollfuß in Österreich. Diktatoren herrschen in Rumänien, Ungarn, Finnland oder kommen in Spanien, Portugal, Argentinien zur Macht, selbst in Frankreich wird mit Ermächtigungsgesetzen regiert, von den vielen kleinen Diktatoren rund um die Welt abgesehen. Hitlers Weg zur Macht war in der damaligen Zeit ganz und gar nichts Besonderes. Der Abscheu gegen den Parlamentarismus bestand in weiten Teilen der Welt. Es ist albern, Hitler nach heutigen Maßstäben zu beurteilen und aufgrund dieser zu verurteilen. Die NSDAP war seit einem Jahr die stärkste Partei, die es je in der Weimarer Republik gegeben hat. Sie mußte den Kanzler stellen. Hitler bezeichnete sein Kabinett als Regierung des “nationalen Zusammenschlusses”. Ihm gehörten nur zwei ( ! ) Mitglieder seiner Partei an. Ein Großteil der Deutschen stand Hitlers Regierungsübernahme mit Zuversicht und bald auch mit Begeisterung gegenüber.

    Zur Gesamtbeurteilung des “Dritten Reiches” empfehle ich Dr. Hans – Dietrich Sanders “X Thesen zum Dritten Reich” in seinem Buch “Die Auflösung aller Dinge”, Castel del Monte, München o.Jahr, S. 161 ff. zu lesen. Dort werden Positives und Negatives in m.E. überzeugender Form gegeneinander abgewogen

    A n f a n g und E n d e

    Ein Kämpfer war ich,

    voll Hoffnung zu siegen;

    doch lähmten am Ende

    der Feinde Kraft ,

    Natur und Schicksal

    der Seele Bemüh´n,

    des Geistes Kraft.

    Doch immerhin ist es

    kein Geringes,

    auch nur in die Schranken

    getreten zu sein…
    Ich begegnete einem Menschen mit abweichender Meinung - siehe da, ich selber war es und ich verstieß mich nicht...

  7. #447
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    "Wären sie ein Mann dann würde ich sie die Treppe runterschmeißen"

    Dr, Joseph Goebbels zu Leni Riefenstahl

    Hintergrund war der Film Triumpf des Willens, weil Riefenstahl den Auftrag zum Film von Hitler oder der NSDAP bekam über den Kopf hinweg von Joseph Goebbels.
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  8. #448
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    Zitat Zitat von wittgenstein Beitrag anzeigen
    "Nach dem Krieg wurde Lazlo Bardossy von einem Volksgericht als Kriegsverbrecher zum Tode verurteilt. Seine patriotische Haltung , die im Kontrast zum Auftreten seiner Richter stand, verschuf ihm kurzfristig Sympathien im Volk. Er lehnte ein Gnadengesuch ab. Bevor er erschossen wurde, sagte er: "Gott befreie Ungarn von diesen Banditen!" Dieser Ausspruch wurde zu einem geflügelten Wort in Budapest."

    Seidler, Franz W., Die Kollaboration 1939 - 1945, Herbig 1995, S.68)

    Vielfach waren die Sympathisanten des Nationalsozialismus im Ausland angesichts des Todes heldenhafter als manche Nationalsozialisten selber.
    Von den NS im Ausland wollte man nur den Tod, zum Unterschied zu deutschen NS, die hatten eine Doppelrolle Angeklagter und Zeuge. spielen.
    Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!

  9. #449
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    In brauner Uniform, aufrecht im Wagen stehend, grüßend und mit einem bezaubernd guten Lächeln. Bildfesch!! – Das nun schon in Wien andauernde, gewohnte und gut trainierte Gebrüll hob an, trotz aller Heiserkeit ins Unendliche verstärkt. – Der Wagen des Führers fuhr ganz schön langsam an uns vorbei, der Führer sah herauf, und da wir gerade ober einer der Fahnen in der Sonne standen und meine Löwenmähne wahrscheinlich vom Wind scheußlich zerzaust war und ich wie am Spieß schrie, so sah er mich gerade an und lächelte noch mehr. – Rudi knipste wie toll drauf los (…). - derstandard.at/2000075776312/Ein-Brief-ueber-den-Anschluss-1938-Und-dann-kam-ER



    Freudige AufregungIm Herrenhaus im Ybbstal herrscht in diesen Stunden freudige Aufregung. Die junge Wienerin ist nicht mehr zu halten, noch in der Nacht beschließt sie ihre Abreise – Gita will dabei sein, wenn der "Führer" nach Wien kommt. Mit einem der ersten Züge fährt sie am 12. März von Waidhofen nach Amstetten und von dort weiter mit dem Schnellzug. Schon die Bahnfahrt durchs Ybbstal steht ganz im Zeichen der Anschlussseligkeit.Zwei Tage später beginnt Gita, wie den Gastgebern versprochen, die Ereignisse in Wien zu schildern. "Es folgt der ‚Tatsachenbericht‘, den Ihr Euch gewünscht habt", beginnt sie am 14. März einen langen Brief, der ganz unter dem Eindruck der Ereignisse steht, eine emotionale Chronik, getippt auf Schreibmaschine, wozu sie das Firmenbriefpapier ihres Mannes verwendet, der im vierten Bezirk ein Geschäft für grafische Artikel betreibt. Am 15. setzt sie den Brief fort – am Ende sind es sechs engzeilig geschriebene Seiten, die vor allem von einem berichten: der Jubelstimmung in Wien, dem "Feiertag" auf den Straßen. Dass zur selben Zeit die ersten jüdischen Geschäfte geplündert werden, geht in dieser Schilderung – "vor lauter Weltgeschichte" – fast unter. Die Stimmung ist so überschwänglich, dass nicht nur die Briefschreiberin vor Glück heulen möchte …Samstag, 12. März, VormittagDer Zug, in den wir einstiegen, war auf der Lokomotive mit einem riesigen Hackenkreuz (sic!) und grünen Kranzl geschmückt. Aus den Waggons hingen Fahnen und jubelnde Menschen. – Wo immer wir fuhren, standen auf der ganzen Strecke grüßende und brüllende Menschen, die Fahnen schwenkten. – Im D-Zug war’s dann schon etwas anders. Da gab es so viel schweigende Juden, wie ich in meinem Leben noch nicht gesehen habe. Alle trotz der Ski-Sonnenbräune blass bis auf die Beinhaut! – In Wien am Bahnhof hatten sich Magdi, ein Bekannter der Mädeln, und Rudi eingefunden, alle bereits mit Hackenkreuzabzeichen (sic!), und ein Spalier von jubelnden, grüßenden Menschen. – Die ganze Stadt ist beflaggt, wie ich es noch nie gesehen habe.Rudi und die Elterlein waren in etwas aufgelöstem Zustand, da sie die Nacht von Freitag auf Samstag bis 4 Uhr früh beim Radio und auf der Straße waren. (…) Rudi war Samstag überhaupt vom Radio nicht wegzubringen. (…) Ich ergatterte mit vieler Mühe – da alles ausverkauft war – ein Abzeichen und ein Fahnerl, ohne dem man ja nicht leben kann momentan. foto: önb / privatarchiv martin pollack14. März 1938, Wien: "In brauner Uniform, aufrecht im Wagen stehend", schreibt Gita. "Bildfesch!! – Das nun in Wien andauernde, gewohnte und gut trainierte Gebrüll hob an."12. März, abendsUm 8 Uhr gingen wir dann mit Freundin Vera Jakesch auf die Ringstraße zum Fackelzug. Das war wohl eine der grandiosesten Kundgebungen, die man sich nur vorstellen kann. – Dass wir vorher – heulend wie die kleinen Kinder – die Rede des Führers in Linz mit anhörten, ist ja selbstverständlich!Am Ring also eine viel, viel zehntausendköpfige Menge, ein großes Geschrei und eine Begeisterung! Da sah man Momentbilder, die ja wohl wert gewesen wären, fotografiert zu werden: In den Blumenkörben oben auf den Lampenmasten, hingegossen wie in Klubsesseln, saßen die jungen Leute. Auf den Abfallkörben standen sie, auf einer Telefonzelle pickten gleich vier am Dach wie die Schwalben, einige ganz Schlaue hatten sich Leitern mitgebracht, die gründlichst besetzt waren. – Am Dach und aus den winzigen Gitterfenstern des Ringstraßenhäusls jubelte, brüllte und fahnenschwenkte es wie toll. – Einige ganz Unvorsichtige hatten drei Autos vor dem Heinrichshof stehen gelassen. Diese Wagen waren vollkommen besetzt. Auf eine große Limousine wurden auch Vera und ich hinaufbugsiert. Trotz unserer Pelzmäntel und Veras Brillantboutons gab es keinen Misston, sondern nur ein Gefühl der Gleichheit und Begeisterung: zwei Männer in armseligster Arbeiterkleidung rutschten von ihren Sitzen herab, und unter viel Beifall und Geschrei wurden Vera und ich gezogen und am Allerwertesten nachgeschoben ebenfalls auf das Wagendach gehisst!So konnten wir also ganz gut sehen, und es war auch sehenswert! Um 7 Uhr hatte der Fackelzug begonnen, um 11 Uhr gingen wir erschöpft nachhause, und um 12 Uhr zog immer noch, endlos und ein Flammenmeer die Menge über den Ring, und man hörte sie bis in unsere stille Wohnung brüllen und jubeln. Sprechchöre tönten auf, die so richtig Wiener Hamur sind:"Schuschnigg war unser Führer, das Volk war immer dürrer, die Juden immer fetter, Heil Hitler unserm Retter!"Und der zweite, der mir besonders gut gefallen hat:"Der Kurt ist furt, jetzt geht’s uns gurt!!"Besonders kluge Leute hatten sich Stehleitern mitgebracht, auf denen natürlich ganze Trauben standen und hockten. - derstandard.at/2000075776312/Ein-Brief-ueber-den-Anschluss-1938-Und-dann-kam-ER
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  10. #450
    Mitglied Benutzerbild von herberger
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    1938 war Österreich wirtschaftlich genau so im Arsch wie Deutschland 1933, und was dacht sich jeder kluge Österreicher der 1+1 zusammen zählen konnte?
    Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!

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