Zu attraktiv ist die Beschäftigung der
Hispanics in einfachen Arbeitsverhältnissen.
Die Problematik der sozialen Lage dieser Gruppe ist bloß mit der der Schwarzen
zu vergleichen, die allerdings in vielem noch bedrohlicher erscheint. Zwar
hat affirmative action zur Entstehung einer sehr schmalen schwarzen Ober- und
einer etwas breiteren Mittelschicht geführt, aber die große Masse der Schwarzen
lebt nach wie vor in erbärmlichen Verhältnissen.
Das Einkommen einer schwarzen
Familie lag im Jahr 2003 durchschnittlich bei 33.525 US-Dollar, das einer
weißen bei 54.633. Die Wahrscheinlichkeit von Arbeitslosigkeit ist für Schwarze
ungleich höher als für Weiße, ihr Anteil an Bildungsabschlüssen ungleich geringer.
Hinzu kommen alle Anzeichen sozialer Zerrüttung:
die Wahrscheinlichkeit
einer Abtreibung liegt bei einer schwarzen Frau doppelt so hoch wie bei einer
weißen, zwei Drittel aller schwarzen Kinder werden unehelich geboren,8 fast die
Hälfte der Jugendlichen wächst ohne Vater auf. Die Kindersterblichkeit ist fast
doppelt so hoch wie in weißen Familien. Bei einem Bevölkerungsanteil von 13
Prozent stellen die Schwarzen mehr als 40 Prozent aller Häftlinge, 45,7 Prozent
der im Jahr 2001 wegen Mordes Einsitzenden waren schwarz, 9 Prozent weiß.
Die Sonderstellung der Schwarzen im ethnischen Aufbau der Vereinigten Staaten
erklärt auch, warum die früher selbstverständlich geübte Solidarität – etwa im
Rahmen der die Demokratische Partei unterstützenden »Regenbogenkoalition«
– längst zerstört ist.
Dazu hat nicht zuletzt die aggressive Wendung der Schwarzen
gegen andere Minoritäten beigetragen. Schon früh richtete sich ein auch, aber
nicht nur mit dem Einfluß der Black Muslims in Verbindung stehender Affekt
gegen die jüdische Gemeinde. Eine wichtigere Rolle spielt außerdem die Feindseligkeitgegenüber den asiatischen Einwanderern.
Deren Verhalten entspricht in keiner Weise der Vorstellung, die man sich von einer unterprivilegierten und am
Aufstieg gehinderten Minderheit macht. Ähnlich der kollektiven Karriere des amerikanischen Judentums ist seit den sechziger Jahren ein Prozeß zu beobachten, beidem vor allem die aus Japan, China, Vietnam, Korea und Indien stammenden Migranten den sozialen Abstand zu den Weißen nicht nur aufholen, sondern in vielen Fällen – etwa beim Anteil der Collegeabsolventen – sogar überbieten.
[Links nur für registrierte Nutzer]