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Thema: Extrabiologische Phylogenese: Die Generator-Theorie

  1. #11
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard AW: Extrabiologische Phylogenese: Die Generator-Theorie

    Zitat Zitat von Chanan Beitrag anzeigen
    Gibts dazu Links oder eine Beschreibung in 1-2 Sätzen?
    Über Rupert Sheldrake gibt es einiges im Internet.

    In seiner Neuauflage "Das schöpferische Universum" (2008) beschreibt er die Theorie der morphogenetischen Felder, die zur Formgebung von Lebewesen und sozialen Systemen führen. Diese Theorie entsprang vor allem der Unfähigkeit der klassisch-materialistischen Theorie, zu erklären, wie sich aus einem Satz von Chromosomen, Genen und DNS-Strängen charakteristische Lebewesen entwickeln. Alternative Erklärungsansätze vor Sheldrake lieferte z.B. C.H. Waddington mit seinem Begriff der Chreode (auf den sich Sheldrake auch oft beruft), und welcher einen gewissermaßen transzendenten Entwicklungsweg ausdrückt, den ein Lebewesen beschreiten kann, um eine Endform herauszubilden. Dieser Entwicklungsweg ist eine Art Landschaft, auf der eine Kugel zu einem stabilen Tal herabrollt.

    Die morphische Resonanz beschreibt die Ausbildung dieser Landschaft.

    Er gibt dazu auch experimentelle Untersuchungen an, z.B. mehrfach durchgeführte Experimente mit Ratten, die Verhaltensweisen (unabhängig von Genen) vererben.

    Ein morphogenetisches Feld ist ein raum- und zeitloses Feld, das durch Wiederholung von Eigenschaften und Verhaltensweisen entsteht, sich verfestigt und auf ähnliche Formen der Zukunft einen Einfluss ausübt. So erklärt er die Stabilisierung und Beschleunigung von Kristallisationsprozessen bis zur Entstehung stabiler Arten und kultureller Verhaltensweisen.

    Das Feld ist energielos im physikalischen Sinne, übt aber trotztem eine Wirkung auf physikalische Systeme aus. Einen Erklärungsansatz liefert der Quantenphysiker David Bohm in einem Gespräch im Anhang, mit seiner Theorie der Impliziten Ordnung. Da alle Lebewesen aus molekularen Vorgängen hervorgehen, nimmt er an, daß die Kraft, die zur Entstehung der biologischen Formen führt, zunächst auf Quantenebene wirkt und die Wahrscheinlichkeitsfunktionen beeinflusst.

    Gern gebraucht er auch das Bild des Radioempfängers, wonach Lebewesen nur die Empfänger eines Programmes sind, das Programm aber nicht im Radio (Lebewesen) selbst zu suchen ist sondern von aussen in dieses hineinkommt. Man gewinnt also durch Auseinanderbauen des Radios keinen Einblick in die Entstehung des Programmes.

    Ein paar Zitate aus dem Buch ("Das schöpferische Universum", Nymphenburger, München, 2008), die ich mal zusammengekramt habe:


    Bei der morphischen Resonanz werden die Formen aller ähnlichen vergangenen Systeme für ein folgendes System vergleichbarerer Form vergegenwärtig.


    (S. 145)

    In den frühen Stadien der Geschichte einer Form wird das morphogenetische Feld relativ undeutlich sein und vergleichsweise stark von individuellen Merkmalen geprägt sein. Mit fortschreitender Zeit aber wird der sich verstärkende Einfluss zahlloser früherer Systeme dem Feld eine stetig wachsende Stabilität zutragen. Je wahrscheinlicher der Durchschnittstypus wird, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass er sich in Zukunft wiederholen wird.

    [Er erklärt hiermit u.a. dominante und rezessive Vererbung.]

    (S. 148)

    In der Tat können Chemiker, die neue Stoffe synthetisiert haben, die Kristallisation dieser Stoffe häufig nur unter großen Schwierigkeiten in Gang setzen. Mit zunehmender Zeit kristallisieren diese Stoffe dann aber immer müheloser. Manchmal können Jahre vergehen, bevor sich erstmals die kristalline Form einer Substanz zeigt. Turanose zum Beispiel, eine (u.a. in Honig vorkommende) Zuckerart, hat man jahrzehntelang für eine Flüssigkeit gehalten. Doch nachdem man sie zwischen 1920 und 1930 erstmals kristallisiert hatte, begann sie überall auf der Welt Kristalle zu bilden.

    [Er hat eine Vielzahl von Chemikalien statistisch untersucht, die immer schneller kristallisieren, Chemiker erklären dieses Phänomen jedoch mit äusseren Bedingungen.]

    (S. 153)

    Alle Aktivitätsmuster, die für eine bestimmte Kultur charakteristisch sind, können als morphische Felder angesehen werden. Je öfter sie wiederholt werden, umso stärker werden sie stabilisiert. Aufgrund der verwirrenden Vielzahl von kulturspezifischen morphischen Feldern, von denen jedes die Bewegung eines Menschen kanalisieren könnte, kann jedoch die morphische Resonanz allein ein Individuum nicht bevorzugt in den einen statt in einen anderen Satz von morphischen Feldern führen. Keines dieser Verhaltensmuster drückt sich also spontan aus: Alle müssen erlernt werden. Ein Individuum wird durch andere Mitglieder der Gesellschaft zu bestimmten Handlungsmustern intiiert [Anmerkung: Er gebraucht hier öfters den Begriff des morphogenetischen Keims]. Dann bringt mit dem Beginn des Lernprozesses, der gewöhnlich durch Immitation gekennzeichnet ist, die Durchführung charakteristischer Verhaltensmuster das Individuum in morphische Resonanz mit all denen, die eben diese Bewegung von in der Vergangenheit ausgeführt haben. [Was nach der Theorie impliziert, daß ein ähnliches Individuum einer Abstammungsgemeinschaft auch mit deren Kultur besser klar kommt.]

    (S. 266)


    ----
    Geändert von Klopperhorst (02.07.2008 um 08:23 Uhr)
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  2. #12
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    Standard AW: Extrabiologische Phylogenese: Die Generator-Theorie

    Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
    Über Rupert Sheldrake gibt es einiges im Internet. ...

    ----
    Zunächst mal Danke für die Textstellen.

    Grundsätzlich hört es sich für mich wie eine ad hoc-Theorie ähnlich dem früher in der Physik verbreiteten Gedanken des "Äthers" an. Es ist nicht physikalisch nachzuweisen, soll aber in Lücken einspringen, die man mit den herkömmlichen Erkenntnissen nicht vollständig erklären kann.

    Aber es ist auch ganz interessant, erinnert mich an einen sozialpsychologischen Ansatz, über den ich kürzlich las. Dieser besagt, dass Einstellungen und Verhaltensweisen sozial "ansteckend" sind, und zwar auch über Ecken, ohne direkte Übertragung. Beispiel: Ich weise ein bestimmtes Einstellungs- und Verhaltensmuster auf, bin z.B. von heute an Punk. Meine Freundin, obwohl kein Punk, hat eine Arbeitskollegin, die, obwohl mich nie gesehen, ihre Einstellung gegenüber Punks zum positiven ändert, obwohl nie darüber gesprochen wurde.

  3. #13
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    Standard AW: Extrabiologische Phylogenese: Die Generator-Theorie

    Zitat Zitat von Chanan Beitrag anzeigen
    Ich möchte hiermit eine Theorie vorstellen, die sich mit nichts geringerem als der Entstehung des Lebens beschäftigt.

    Kernthese der Theorie ist: Fortpflanzung ist nicht der einzige Weg für Lebewesen, zu entstehen.

    Induziert wurde diese These durch folgende Beobachtungen: Lege ich hier, im dritten Stock bei geschlossenen Fenstern und Türen, ein paar schöne Himbeeren aus dem Garten mal eben kurz auf den Tisch, so sind innerhalb kürzester Zeit Fruchtfliegen und anderes Kleinstgeviech zugange, ohne dass sie vorher da waren.

    Ich schließe daraus, dass es einen suprabiologischen Generator geben muss, der nach Bedarf an der entsprechenden Raum-Zeit-Stelle Insekten u.ä. generiert. Das erklärt, wieso genannte Viecher im 100. Stock eines Hochhauses plötzlich erscheinen, sobald man im ansonsten höchststerilen Raum mal kurz etwas zu essen liegen lässt.

    Diese Theorie hat natürlich erhebliche Folgen für unsere gemeine Weltanschauung: Bis heute gingen wir ja davon aus, dass Tiere irreversiblerweise aussterben können. Das ist hiermit widerlegt. Denn selbst, wenn wir mit erheblichem Aufwand den insektoziden Holocaust veranstalten würden, so würde der Generator doch schon Minuten danach wieder die ersten Drecksviecher in meinen Obstsalat generieren.
    Vermutlich sind die Fruchtfliegen schon im Raum und sie fallen dir nur nicht auf, aber sobald sie sich um etwas häufen - voila.

  4. #14
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    Standard AW: Extrabiologische Phylogenese: Die Generator-Theorie

    Zitat Zitat von MorganLeFay Beitrag anzeigen
    In meiner letzten Wohnung waren es Fliegen.
    Ich unterlag fast einmal einer Invasion von Mehlmotten. Die sind zwar langsam und leicht zu erlegen, aber es kamen ständig neue nach.
    Ich brauchte glaube ich 2 Wochen bis ich herausfand, daß sie einer NICHT angebrochenen Tüte gemahlener Mandeln entfleuchten, die praktisch nur noch aus Maden bestand was man aber aufgrund der Bedruckung nur schwer erkennen konnte.

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