Fazit – Angebot und Nachfrage, Spekulationsgeschäfte, oder der ganz normale Wahnsinn des Welthandelssytems.
Das Prinzip von Angebot und Nachfrage, dem Fetisch des Marktsystems, muss als universales Funktionsprinzip für alles Herhalten. Auch wenn dieses fundamentale Verhältnis in einzelnen Märkten – wie bei Weizen und Soja gezeigt – einigermaßen im Gleichgewicht ist, steigen die Preise trotzdem, eben weil es in Zukunft ein Ungleichgewicht geben könnte.
Spekulationsgeschäfte werden in dieser Logik zynisch als Instrumente betrachtet, die solche Marktentwicklungen vorweg nehmen und die Beteiligten vor schwankenden Preisen schützen sollen. Man will den Markt, aber nicht seine Risiken, eine absurde Dialektik. In die passt, dass der Umsatz an den Börsen für Derivate (Futures und Optionen) von 95 Mrd. im Jahr 2000 auf 516,4 Mrd. Dollar im ersten Halbjahr 2007 gestiegen ist.
So regelt dass System reale oder spekulative Ungleichgewichte von selbst, auch wenn zwischenzeitlich tausende Menschen in den Hungerregionen der Welt dabei draufgehen. Schließlich macht das Welthandelssystem, vertreten durch IWF und Weltbank, den Entwicklungsländern zur Auflage, ihre eigenen Agrarmärkte für hoch subventionierte Agrarprodukte aus Europa und den USA zu öffnen. Dass Menschen am Ende dieser Verwertungskette nicht mal mehr diese Preise für Nahrungsmittel zahlen können, zeigt das Beispiel Haiti, wo die Ärmsten sich inzwischen von Lehmbisquits ernähren.