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Thema: Globale Versorgungskrise - Gründe und Ursachsen

  1. #1
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    Standard Globale Versorgungskrise - Gründe und Ursachen

    Quelle: Readers Edition

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    Dabei ist die weltweite Nachfrage nach Weizen 2007/08 sogar um 1,8 Millionen Tonnen im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Tatsächlich übersteigt die Nachfrage das Angebot (weltweite Produktion: 605 Mio. Tonnen) in diesem Erntejahr nur um ca. 16 Mio. Tonnen bzw. 0,26%
    Entsprechend verringerten sich die weltweiten Lagerbestände um etwa diese Menge (14,7 Mio. Tonnen). Auch der zusätzliche Bedarf an Weizen zur Herstellung von Biosprit ist weltweit eher gering, da in den großen Erzeugerländern USA und Brasilien vor allem Mais und Zuckerrohr zu Ethanol verarbeitet wird.(3% der weltweiten Anbaufläche werden zur Ethanolproduktion genutzt. Diese Differenz ist weitaus geringer als durch Wetterbedingungen verminderte Ernteerträge )




    Der weltweiten Produktion von Soja 2007/08 von 237,55 Mill. Tonnen steht eine Nachfrage von 239,66 Mill. Tonnen gegenüber. Ein seit vier Jahren erstmaliger Nachfrageüberhang von 0,01%





    Besonders dramatisch ist die Entwicklung beim Reis, der für mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung das einzige Grundnahrungsmittel ist. Der Preis für Reis lag im April dieses Jahres um 127% über dem des Vorjahres. “Reis ist außer Kontrolle”,



    Diese Zahlen zeigen deutlich, das die Preise erst durch den Handel mit Rohstoffzertifikate auf Weizen, Mais, Reis so angestiegen sind, diese
    Zertifikate gibt es erst seit 18 Monaten.



    Fazit – Angebot und Nachfrage, Spekulationsgeschäfte, oder der ganz normale Wahnsinn des Welthandelssytems.

    Das Prinzip von Angebot und Nachfrage, dem Fetisch des Marktsystems, muss als universales Funktionsprinzip für alles Herhalten. Auch wenn dieses fundamentale Verhältnis in einzelnen Märkten – wie bei Weizen und Soja gezeigt – einigermaßen im Gleichgewicht ist, steigen die Preise trotzdem, eben weil es in Zukunft ein Ungleichgewicht geben könnte.

    Spekulationsgeschäfte werden in dieser Logik zynisch als Instrumente betrachtet, die solche Marktentwicklungen vorweg nehmen und die Beteiligten vor schwankenden Preisen schützen sollen. Man will den Markt, aber nicht seine Risiken, eine absurde Dialektik. In die passt, dass der Umsatz an den Börsen für Derivate (Futures und Optionen) von 95 Mrd. im Jahr 2000 auf 516,4 Mrd. Dollar im ersten Halbjahr 2007 gestiegen ist.

    So regelt dass System reale oder spekulative Ungleichgewichte von selbst, auch wenn zwischenzeitlich tausende Menschen in den Hungerregionen der Welt dabei draufgehen. Schließlich macht das Welthandelssystem, vertreten durch IWF und Weltbank, den Entwicklungsländern zur Auflage, ihre eigenen Agrarmärkte für hoch subventionierte Agrarprodukte aus Europa und den USA zu öffnen. Dass Menschen am Ende dieser Verwertungskette nicht mal mehr diese Preise für Nahrungsmittel zahlen können, zeigt das Beispiel Haiti, wo die Ärmsten sich inzwischen von Lehmbisquits ernähren.
    Geändert von Michel (06.07.2008 um 17:31 Uhr)

  2. #2
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    Standard AW: Globale Versorgungskrise - Gründe und Ursachsen

    Lösung für alles: die erdnahe Solarenergie erschließen - als value der user ihres Solarsystems und der Naturgesetze.
    "Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen. Dafür müsste die weltweite Gesellschaft allerdings zur Vernunft kommen." Joseph Weizenbaum
    GmbHler sind RufmordGift, Arbeitsverträge sind Pest, Arbeitsrichter verhöhnen SozialstaatsOpfer.

  3. #3
    Mitglied Benutzerbild von jochen53
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    Standard AW: Globale Versorgungskrise - Gründe und Ursachsen

    Vor einigen Tagen war ein Bericht im TV, wonach dieses Jahr die Getreideernte in der EU über 10% höher ausfallen soll als vergangenes Jahr. Das sind 15-20 Millionen Tonnen. Der Grund dafür ist u.a. dass bislang stillgelegte Flächen wieder bewirtschaftet werden.

    In weiten Teilen Südostasiens hat es in der gerade beendeten Trockenzeit überdurchschnittlich viel geregnet und es ist deshalb mit einer ausserplanmäßigen Reis - Rekordernte zu rechnen.

    Bleibt zu hoffen dass dies in anderen Weltgegenden auch so ist und die Spekulanten mächtig auf die Schnautze fallen.

    PS: Wir selber haben z.Z. knapp 3 Hektar Reis gepflanzt. Ernte in 2 Wochen. Wenn da kein Taifun dazwischen kommt gibt es hier wegen der hohen Preise viele strahlende Gesichter... Denn damit ist genug Kapital vorhanden, um für die nächste Pflanzung teures Hochleistungs-Saatgut zu kaufen und so die Ernte um 50-100% zu erhöhen.
    Auf jedem Schiff das schwimmt und schwabbelt,
    ist einer drauf, der dämlich sabbelt!

  4. #4
    Mitglied
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    Standard AW: Globale Versorgungskrise - Gründe und Ursachsen

    Nur sich bitte keine TerminatorGene einhandeln, die in Indien vermutl. zu massenhaften Bauernsuiziden mit Pflanzenschutzmitteln führen.
    Die haben kein reproduktionsfähiges Saatgut, können nix zurücklegen, sind auf immer neue Käufe angewiesen.
    "Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen. Dafür müsste die weltweite Gesellschaft allerdings zur Vernunft kommen." Joseph Weizenbaum
    GmbHler sind RufmordGift, Arbeitsverträge sind Pest, Arbeitsrichter verhöhnen SozialstaatsOpfer.

  5. #5
    Mitglied Benutzerbild von jochen53
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    Standard AW: Globale Versorgungskrise - Gründe und Ursachsen

    Hybrid-Saatgut ist normalerweise eine "normale" Züchtung und kann nicht zur Wiederaussaat verwendet werden. Hat nichts mit Genmanipulation zu tun.

    Eigenes Saatgut verwenden ist in der Regel Schwachsinn, weil die Erträge viel zu niedrig sind. Um Hybrid-Saatgut herzustellen ist ein enormer Aufwand nötig, darum ist es auch ca. 10 mal so teuer.
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