Mitglied der Linksfraktion
Die Situation in Pearl Harbor entsprach nicht dem Bombardement ueber Europa. Warum ist das so schwer zu verstehen? Mit den damaligen Methoden brauchte man einen langen gradlinigen Anflug (Norden Bombsight). Aus den Hoehen, die von den Briten und Amerikanern ueber Deutschland geflogen wurde, war dies praktisch nur bei Tag, bester Sicht, gutem Wetter, fehlender Luftabwehr und Abwesenheit von Abfangjaegern moeglich.
Das waren mehr oder weniger Ausnahmesituationen, besonders wenn einer der Grossangriffe bereits am laufen war.
Spaetere Analysen der Amerikaner bezueglich der Effizienz der Bombardements bestaetigten genau dies. Die Deutschen haben es unter aehnlichen Bedingungen in England genausowenig hinbekommen.
Geändert von Haspelbein (05.08.2008 um 15:23 Uhr)
Vieles wurde rekonstruiert, die Dresdener Altstadt und auch Lübeck sind inzwischen wieder wunderschön anzusehen, leider hat man das meiste nicht wieder aufgebaut sonder durch hässlich modere Glas- und Betonarchitektur ersetzt.
Falsch!
Nicht Praezision sondern das Gesetz des Durchschnitts machten sich japanische Piloten zu eigen : jeh niedriger sie flogen, desto dichter dem Ziel , desto besser die Chance eines Treffers – egal wo am Schiff.
Demzufolge wurden bei den ersten Angriffen Bomben und Torpedos im Sturz- und Schraegflug aus ~ 100 -150 Meter Hoehe gegen die gebuendelten und dicht beieinanderliegenden Hauptziele ausgeklinkt. (Ditto fuer die geparkten amer. Flugzeuge) Bordkanonen schossen aus 20 bis 40 meter Hoehe gegen Schiffsbesatzungen.
Die ueberwiegende Mehrheit der ersten von 180 Fugzeugen abgeworfenen hunderte von Bomben und Torpedos platschten in’s Wasser.
Das widerum bedeutet dass es hunderte von Bomben bedurfte hatte um ~ 15 grosse Kriegsshiffsschiffe und dutzende kleiner Schiffe und Boote voruebergehend seeuntuechtig zu machen (alle bis auf eines wurden schnell repariert und wieder in Dienst gestellt)
Getroffenen Schiffe huellten sich und ihre Umgebung sofort in dichte , schwarze Qualmwolken ein - Praezisionsbombardierung war nun aus niedriger sowohl als auch grosser Hoehe unmoeglich. Bomber konnten aus grosser Hoehe die Kriegsschiffe sowieso nicht bombardieren , sie haetten ja sonst ihre eigenen Flugzeuge im Flug bombardiert ...
Falsch
Ausser einer Gruppe jap. Bomber die in 3,300 Meter Hoehe uber Ford Isld. flog und ihre Bomben auf die Waipio Halbinsel abwurf, hatte es keine Bombenabwurfe auf ankernde Schiffe von hochfliegenden jap. Bombern gegeben.
Selbst der Anflug der ersten Welle auf Oahu war nicht in ‘grosser Hoehe’ , was immer das bedeuten soll : ~ 2,500 – 3.000 Meter Hoehe , ca, 10 Minuten vor dem Ziel gingen die angreifenden Fluggruppen bis auf ~200 Meter runter.
Da es ein Ueberraschungsangriff , an einem schlaefrigem Sonntag Morgen war , rechnete man nicht mit Flak – und so war’s dann auch.
Ein weiterer Grund fuer die niedrige Angriffshoehe war , dass mit Bordkanonen auf alles was sich bewegte oder andere interessante Ziele , geschossen werden sollte und wurde.
Nichts dergleichen – aus dem Grund hatte man Kamikaze Flieger die sich mitsamt ihres Flugzeugs auf das Zielschiff stuerzen sollten – doch selbst das klappte nicht immer , auch war der Schaden oft nur geringfuegig.
Stimmt nicht , allein schon wegen dichten oder zerfetzten Wolkendecken und Rauchqualmzielverdeckung .
Von japanischer Praezisionsbombardierung aus 'grossen Hoehen' waehrend des 2.WK ist nichts bekannt. (Weder Zeit noch Geld hatte Japan fuer das noetige Training gehabt)
Europa :
Ausserdem , Vollmondlicht macht von vornherein ‘Präzisionsschläge’ unmoeglich.
Piloten orientierten sich an den Silberbaendern von Flusslaeufen.
Treffungenauigkeit war bei den Alliierten chronisch. (Viel Uebung diesbezueglich hatten sie uebrigens auch nicht gehabt.
Lediglich gegen Ende des Krieges, als die Alliierten quasi ungehinderte Luftraumbeherrschung genossen, hatte es Mustangs auf dem Rueckflug gegeben , die mit Bordkanonen aus sehr niedriger Hoehe, oft Baumwipfelhoehe , taktische Ziele angegriffen hatten .
Die chronische Treffungenauigkeit war genau der Grund warum amerikanische Bomberangriffe gegen Ploesti Raffinerien auch nur in ~ 100 Meter Hoehe ihre Bomben ausgeklinkt hatten - genauso wie japanischen Piloten in Pearl Harbour.
Soso. Also die Einschußlöcher im Haus meiner Großeltern (die bisweilen noch unter dem neuen Putz zu erkennen sind) sprechen da aber eine andere Sprache. Die stammten zwar nicht von einer Mustang - die waren von einer Lightning, die am 3.3.45 nix besseres zu tun hatte, fast 10 Minuten lang den Viehbestand eines kleinen rheinischen Dorfes auf 0 zu dezimieren und dabei auch mal in die Bauernhäuser reinzuhalten. Die Projektile stecken sogar noch heute im Dachgebälk unserer Scheune. Die ANWEISUNG mag zwar gewesen sein, "taktische Ziele" anzugreifen. Tatsächlich aber haben viele alliierte Piloten aber eher Langeweile gehabt und lieber Kühe und Pferde auf der Weide abgeschossen.
Allerdings wurde nur einen Tag später von einer Flakbatterie an der Auffahrt zur heutigen A3 eine B24 abgeschossen und landete ganz in der Nähe auf einem Feld. 3 Überlebende. Die hatten bestimmt nichts zu lachen.
Houndstooth hat hier weitgehend geantwortet.
Sie waren nur unter Idealbedingungen moeglich, die aber so einfach nicht gegeben waren. Und hier ist auch der Haken: Unter solchen Idealbedingungen brauchte man ebenfalls diese hochfliegenden Bomberflotten nicht.
Die Bomberkriege der damaligen Zeit konnten unter den taktischen Gegebenheiten in Europa nicht als Praezisionsschlaege durchgefuehrt werden, selbst wenn man es wollte. (Die Briten haben hingegen bewusst das Flaechenbombardement gewaehlt.)
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