In letzter Zeit häufen sich die Meldungen über Internetsucht, Selbsthilfe- und Therapie- und Forschungsgruppen werden gegründet, eine neue psychische Erkrankung wurde geboren..
Mir ist aufgefallen, dass auch hier einige rund um die Uhr im Forum hängen, ohne die Foren, Chaträume oder andere Seiten, die noch besucht werden. Mich würde deshalb mal interessieren, wie sich euer Internetverhalten auf euer reales Sozialleben auswirkt. Wie viel Zeit verbringt ihr online und habt ihr euch schon mal gefragt, warum das so ist oder was damit kompensiert werden soll? Wie wirkt sich dieses Verhalten auf eure Familien, Partner, Freunde oder Bekannte aus? Wie oft und von wem werdet ihr auf dieses Verhalten hingewiesen? Sind dadurch schon Beziehungen in die Brüche gegangen? Seid ihr sozial überhaupt noch im realen Leben anwesend?
Der anhängende Test kann jedem Aufschluss darüber geben wie gefährdet er ist, wer möchte kann sich zu seinem Ergebnis auch im Strang äussern.
[Links nur für registrierte Nutzer]
Egal ob Kind oder Erwachsener: Bedenklich ist die exzessive Netznutzung der Leiterin der Interdisziplinären Suchtforschungsgruppe an der Charité in Berlin zufolge dann, wenn sie zur „einzig wirksamen Stressverarbeitungsstrategie“ geworden ist.
Immer mehr Deutsche vernachlässigen Frau, Kinder, Beruf oder Schule, während sie bis zu 20 Stunden am Tag vor dem Bildschirm verwahrlosen. Nach einer Studie der Interdisziplinären Suchtforschungsgruppe der Berliner Charité (ISFB) ist mehr als jeder zehnte Computerspieler süchtig - das sind deutschlandweit etwa 1,5 Millionen.
Die Sucht betrifft nicht mehr nur Jugendliche, sondern hat längst den Siegeszug in die Erwachsenenwelt angetreten. "Bei uns melden sich Rechtsanwälte, die wegen Internetsucht ihre Praxis aufgegeben haben, und verzweifelte Ehefrauen, die mit den Kindern dastehen, während der Mann nur noch am Computer zockt und nicht mehr zur Arbeit geht".
Insgesamt zeigten sieben Prozent der deutschen Onlinenutzer Suchtsymptome. Dazu gehören der Verlust des Zeitgefühls beim Surfen, Unruhe, unkontrollierter Drang zur Internetnutzung und Beeinträchtigung der Arbeitsfähigkeit. "Wer ungefähr fünf Stunden pro Tag im Netz verbringt, ist süchtig".
Vernachlässigen Sie häusliche Pflichten, Ihre Kinder, Ihren Partner und suchen Sie nach Ausreden, um länger im Netz zu bleiben? Fühlen Sie sich unwohl, wenn Sie nicht im Fünf-Minuten-Takt Ihre Emails kontrollieren? Reagieren Sie gereizt oder geheimnistuerisch, lügen Sie notorisch, wenn Sie nach Ihrem Online-Konsum gefragt werden? Wie oft fürchten Sie, daß ein Leben ohne die Internet-Welt einsam wäre, leer und freudlos? Sollte auch nur der Funke eines "Ja", "Manchmal" oder des Wiedererkennens beim Lesen dieser Fragen in Ihnen aufgeblitzt sein, sind Sie für Ihre außergewöhnliche Ehrlichkeit zu loben. Und die Chancen stehen gut, daß es für Sie noch Rettung, Heilung, Erlösung gibt von einer Suchtkrankheit, die von manchen Psychiatern "Internet Addiction Disorder" (IAD) genannt wird.
Wenn man Euphorie (nur) am Computer empfindet; wenn Leistungen in Schule und Beruf nachlassen; wenn Gefühle von Schuld, Scham, Angst, Depression zurückbleiben und ein Rückzug aus der realen sozialen Welt beginnt, während der Cyberspace als Ort größerer Befriedigung und Selbstverwirklichung empfunden wird. Eine Faustformel, die auf Zigaretten paßt wie auf das Internet, definiert Sucht mit dem Eingeständnis: "Ich kontrolliere es nicht mehr, es kontrolliert mich."