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Thema: Polen in der Teilungszeit von 1795 - 1918

  1. #1
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    Standard Polen in der Teilungszeit von 1795 - 1918

    Hallo, mir ist heute beim Lesen des zigsten Ostgebiete-Threads hier im Forum ein Gedanke gekommen:

    Nachdem Polen vollständig aufgeteilt wurde, war die polnische Nation für das HRRDN/ Preußen/ das deutsche Kaiserreich immer ein Problem, welches zu unterdrücken oder am besten völlig zu beseitigen war, um jeglichen Seperatismus zu verhindern und die eigene territoriale Integrität zu schützen.

    Damals war aber das Nationalitäten denken ein bisschen anders als heute. Während heutzutage vor allem Sprache und Religion Kriterien für die Einteilung von Nationen sind, waren damals auch politische Ideen wichtig für ein gemeinsames Nationalbewusstsein.

    Was wäre passiert, wenn man die Polen nicht als einen Fremdkörper im deutschen Reich behandelt hätte, sondern sie als Stamm gleichberechtigt auf eine Stufe z.B. mit Bayern und Preußen gestellt hätte und diese drei "Stämme" zur "deutschen" Nation zusammengefasst hätte? Oder wenn man Deutsche und Polen zu Preußen zusammengefasst hätte? Das hätte auch Sinn gemacht. Unterschiedliche Sprache und Religion, aber sowohl bei Deutsch-Preußen als auch bei Polen eher konservative Gesinnung.

    Linguistisch gesehen ist das natürlich Quatsch und was das Genetische betrifft müsste man einen Biologen fragen.

    Aber hätte ein multi-ethnisches deutsches Reich funktionieren können? Also multiethnisch war das DR auch so, aber ich meine ein Reich, wo ethnische Minderheiten wie die Polen nicht als Minderheiten, sondern als ganz normale gleichberechtigte Bestandteile des gesamtdeutschen Volkes mit allen Rechten behandelt worden wären... Hätten sich die Polen auf eine übergeordnete preußische oder deutsche Identität eingelassen oder wären sich ihrem Wunsch nach totaler Eigenständigkeit weiter gefolgt?



    Ich möchte in diesem Thread folgende Modelle diskutieren:

    Staat: Preußen
    Deutsche sind Preußen. Polen sind Preußen. Deutsche und Polen sind 2 gleichberechtigte Stämme einer Nation "Preußen".

    Staat: Deutsches Reich
    Preußen sind Deutsche. Bayern sind Deutsche. Polen sind Deutsche. Preußen, Bayern und Polen sind 3 gleichberechtigte Stämme einer Nation.



    Vielleicht wärs ja leichter gewesen, die Polen davon zu überzeugen, dass sie ganz tolle polnische Preußen sind und zusammen mit den deutschen Preußen nen supertollen Staat bilden, statt zu versuchen sie zur Aufgabe der eigenen Kultur, Sprache und Religion zu zwingen.
    Geändert von Dracula (14.08.2008 um 14:03 Uhr)

  2. #2
    Bis auf weiteres abwesend Benutzerbild von Freikorps
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    Standard AW: Polen in der Teilungszeit von 1795 - 1918

    Süddeutsche hätten sich niemals zu Preußen machen lassen. Selbst mit Waffengewalt wäre das meiner Ansicht nach dauerhaft nicht möglich gewesen! Bayern hätte sich dann sicher eher Österreich zugewandt wie anno 1866 als Bayern mit Österreich und dem Deutschen Bund gegen Preußen kämpfte.

  3. #3
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    Standard AW: Polen in der Teilungszeit von 1795 - 1918

    Naja, du meinst also, wenn man Polen in die preußische Nation eingegliedert hätte, dann wär eine Einigung mit Bayern unter dem Namen "Preußen" schwierig geworden. Also hätte man den Gesamtstaat "Deutschland" nennen müssen, wobei sich dann wieder die Polen fragen würden "Jetzt sind wir auf einmal also doch Deutsche?!!!"

    Folgende "Gliederung" wär auch noch da:

    Deutsche = Bayern + Preußen
    Preußen = deutsche Preußen + "polnische Preußen"


    Die zentrale Frage ist ja, wie hätte man die polnische Nation so integrieren können, dass sie sich selbst als Teil des Gesamtstaats empfindet (unter welchem Namen auch immer). Wir reden ja gerade mehr über Gehirnwäsche und weniger über Ethnologie

    Ich kann mir gut vorstellen, dass sich ein Pole als Preuße empfinden könnte, da "Preuße" (sofern ich nicht falsch informiert bin) eher ne geographische Bezeichnung zu sein scheint und sich nicht unbedingt auf Deutsche beschränkt.

    Vielleicht stimmt das ja nicht, aber ich denke mal die Mehrheit der deutschen und polnischen Bevölkerung hat keine Ahnung über die Etymologie des Wortes "preußisch". Es wär definitiv schwieriger gewesen, den Polen im 19. Jahrhundert weiszumachen, sie seien Teil der deutschen Nation...

    Die Zwickmühle ist ja, wenn Deutsche und Polen zusammen Preußen ergeben. Was ergibt dann Preußen und Bayern? Deutschland? Wenn ja, was machen Polen in Deutschland?

  4. #4
    Guter Bürger Benutzerbild von Volksfront
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    Standard AW: Polen in der Teilungszeit von 1795 - 1918

    Die Polen sind hinterlistig und eben keine Deutschen, wir Bayern aber schon, auch wenn wir manchmal Probleme mit Restdeutschland haben.
    Auf uns können sich die Preußen verlassen.

  5. #5
    Admiral v. Tirpitz Benutzerbild von Freiherr
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    Standard AW: Polen in der Teilungszeit von 1795 - 1918

    Unsinniges Thema.
    Solange wir das Volk mit dem schwächsten Nationalgefühl sind, das jeden Länderraub oder sonstige Schmach, die uns angetan wird, mit Versöhnungsreden erwidert, damit straflos macht und zu neuem Raub einlädt, solange wir ohne den erforderlichen Nationalstolz den Sitten und Formen anderer Völker nachlaufen und solange uns das Bekämpfen anderer Deutscher wichtiger ist als das Zusammenhalten gegen außen, solange kann Deutschland nur sinken, nicht gesunden. - Großadmiral Alfred v. Tirpitz, 1919

  6. #6
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    Standard AW: Polen in der Teilungszeit von 1795 - 1918

    Zitat Zitat von Volksfront Beitrag anzeigen
    Die Polen sind hinterlistig und eben keine Deutschen.

    wie gesagt, wir wollen hier keine ethnologie betreiben. wir wissen dass polen keine deutschen sind. es geht darum zu diskutieren, ob ein "vielvölkerstaat deutschland" statt eines "nationalstaates mit ethnischen minderheiten" besser funktioniert hätte bzw. was passieren hätte müssen, damit sich sowohl Polen als auch Deutsche mit so einem Vielvölkerstaat arrangieren.

  7. #7
    Admiral v. Tirpitz Benutzerbild von Freiherr
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    Standard AW: Polen in der Teilungszeit von 1795 - 1918

    Zitat Zitat von Dracula Beitrag anzeigen
    wie gesagt, wir wollen hier keine ethnologie betreiben. wir wissen dass polen keine deutschen sind. es geht darum zu diskutieren, ob ein "vielvölkerstaat deutschland" statt eines "nationalstaates mit ethnischen minderheiten" besser funktioniert hätte bzw. was passieren hätte müssen, damit sich sowohl Polen als auch Deutsche mit so einem Vielvölkerstaat arrangieren.
    Zwecklos. Die Polen waren und sind untrennbar mit Nationalismus und Katholizismus verbunden.
    Solange wir das Volk mit dem schwächsten Nationalgefühl sind, das jeden Länderraub oder sonstige Schmach, die uns angetan wird, mit Versöhnungsreden erwidert, damit straflos macht und zu neuem Raub einlädt, solange wir ohne den erforderlichen Nationalstolz den Sitten und Formen anderer Völker nachlaufen und solange uns das Bekämpfen anderer Deutscher wichtiger ist als das Zusammenhalten gegen außen, solange kann Deutschland nur sinken, nicht gesunden. - Großadmiral Alfred v. Tirpitz, 1919

  8. #8
    Mitglied Benutzerbild von Kreuzbube
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    Standard AW: Polen in der Teilungszeit von 1795 - 1918

    Ein geteiltes bzw. aufgelöstes Polen war schon immer das Beste für alle Beteiligten - da machten sie wenigstens keinen Ärger!

    "Lieber entdeckte ich einen Satz der Geometrie, als daß ich den Thron von Persien gewänne!"
    Thales von Milet (Philosoph, Staatsmann und Mathematiker 624 v.u.Z. - 546 v.u.Z.)

  9. #9
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    Standard AW: Polen in der Teilungszeit von 1795 - 1918

    Zitat Zitat von Kreuzbube Beitrag anzeigen
    Ein geteiltes bzw. aufgelöstes Polen war schon immer das Beste für alle Beteiligten - da machten sie wenigstens keinen Ärger!
    Ruhe vor dem Sturm.

  10. #10
    Mitglied Benutzerbild von Candymaker
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    Standard AW: Polen in der Teilungszeit von 1795 - 1918

    Zitat Zitat von Dracula Beitrag anzeigen
    Wir reden ja gerade mehr über Gehirnwäsche und weniger über Ethnologie
    Sagt mal, für wie dumm haltet ihr uns eigentlich?
    Glaubt ihr wirklich, wir sind so leicht zu täuschen? Ihr hättet uns genauso wenig zu Deutschen oder Preußen machen können, wie auch Franzosen, Briten oder andere. Andere Sprache, andere Religion (jetzt bezogen auf Preussen), andere Mentalität, andere Ethnie (Slawen) und Kultur. Sowas hätte niemals funktioniert, auch nicht in die andere Richtung (Russifizierung!), obwohl die Russen uns als Slawen kulturell näher stehen. Die einzige staatliche Vereinigung von uns aus gesehen, wäre nur mit Tschechen und/oder Slowaken möglich gewesen, das wäre auch sprachlich wenig problematisch, da alle 3 Sprachen in allen 3 Ländern verstanden werden.

    Nach dem 2.Weltkrieg gab es die Idee eines Polnisch-Tschecho-Slowakischen- Staates, fast wärs was geworden, aber am Ende gabs dann nur die Tschechoslowakei, weil Polen zuviele Einwohner hatte und somit alle anderen dominiert hätte, selbst aber in einem solchen Staat nicht unverhältnismäßig viel Souveränität abgeben wollte.

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