Das große Rad der Geschichte dreht sich langsam, aber unerbittlich, und es dreht sich auch, wenn die Deutschen es vorziehen, nicht hinzuschauen. Es dreht sich weiter und es zermalmt die deutsche Kultur unter den Zähnen der Demographie, Einwanderung, Globalisierung und des Kulturzerfalles, auch wenn der Deutsche sich in der Politik mit Debatten über Pendlerpauschale und Gesundheitsreform und privat mit Playstation spielen und beruflichem Aufstieg zufrieden gibt.
Betrachten wir das Problem der Demographie, dass seit den 70er Jahren bekannt ist aber kleingeredet, totgeschwiegen oder gar als Fortschritt umgedeutet wurde:
In dem 1986 von Armin Mohler herausgegebenen Band "Wirklichkeit als Tabu" bringt es Prof. Robert Hepp in seinem Beitrag "Aufstieg in die Dekadenz" (S.187) folgendermaßen auf den Punkt:
Dieselben Leute, die es für ein Zeichen des nahen Weltuntergangs halten, daß die Pottwale seltener werden nud die tagaus, tagein das deutsche Waldsterben beweinen, bagatellisieren den deutschen Bevölkerungsrückgang und lachen über das "Gerede vom Aussterben des deutschen Volkes". [...]
Die Tatsache des "Volkssterbens" ist ebensowenig zu bestreiten wie die des "Waldsterbens". Daß sie in einer Gesellschaft, die sonst für alle Katastrophenmeldungen empfänglich ist, weitgehend ignoriert und sogar geleugnet wird, ist eine erklärungsbedürftige Kuriosität. Es handelt sich da offenbar um einen interessanten Fall von Apperzeptionsverweigerung (oder Tabuisierung der Wirklichkeit), bei der komplexe Prozesse der Verdrängung eine Rolle spielen mögen.
Wie ist es bei Euch? Verdrängt ihr die Wirklichkeit auch, und wenn ja, aus welcher Motivation heraus?