Ich bin gegen die Auslandseinsätze der Bundeswehr weil sie weder mit "Landesverteidigung" noch mit "Weltordnung" etwas zu tun haben.
Muss ich das mit der "Landesverteidigung" wirklich begründen? Ich denke es reicht der Hinweis, dass weder die Taliban noch die serbischen Nationalisten resp. die Regierungen in Kabul oder Belgrad einen Angriff auf Deutschland planten oder gar in die Wege leiteten.
Die Einsätze haben auch mit einer "Weltordnung", die diesen Namen verdient, nichts zu tun. Soldaten und Bevölkerung eines Landes sind da auch Dauer schlicht überfordert, wenn sie die Probleme und Konflikte eines anderen Landes mit einer anderen Kultur lösen sollen. Sie haben auch dafür eine Legitimation, egal ob sie allein oder in Form einer Allianz agieren. Dafür müsste es eine handlungsfähige internationale resp. supranationale Institution geben.
Nachtrag: was hier im Strang über die Bindung oder Nichtbindung an "den Westen", gemeinsame Interessen und Schulterschluss und BlaBlaBla diskutiert wurde, überzeugt mich alles nicht.
Wenn man den Spruch - meines Wissens - von De Gaulle zum Maßstab nimmt, dass es zwischen Staaten keine Freundschaft, sondern nur gemeinsame Interessen geben kann, dann sollte man anstatt deutscher Soldaten gewisse "Freunde" in die Wüste schicken. Auf der Welt wie sie ist gibt es 200 Staaten und überall gibt es Ressourcen, Kreativität, Potenzial, Handelspartner ... vermutlich gibt es auch viele Hauptstädte, wo unsere Regierungschefin nicht so auf einer Schleim- und Kriechspur daherkommen müsste, wie es bei manchen unserer derzeitigen "Freunde" der Fall zu sein scheint.
Wer das alles nicht will, wer auch - ungeachtet der Dauerneurosen des russischen Problembären - nach für beide Seiten verhängnisvollen heißen und kalten Kriegen keinen Ausgleich mit Russland anstrebt, der soll dann aber auch konsequent sein und sagen, dass die Zeit des Territorialstaates vorbei ist. Die Wehrpflicht abschaffen und die Bundeswehr privatisieren :rolleyes: und am besten auf Spendenbasis finanzieren
Wenn sich dann in Afghanistan nicht mehr "Deutsche", sondern unsere Junges von Haliburton, Thyssen-Krupp mit irgendwelchen Langbärten schießen und McKinsey die Kantinen sponsort, sind wir wenigstens bei ehrlichen Zuständen angelangt.