Das Rätselraten um die Zukunft der Kernsparte des angeschlagenen russischen Ölkonzerns Yukos hat ein Ende. Der Förderbetrieb Juganskneftegas befindet sich nach der umstrittenen Versteigerung vom Wochenende in der Hand des Staates.
Der staatliche Konzern Rosneft hat den Auktionsgewinner Baikalfinanzgruppe gekauft, wie ein Rosneft-Sprecher der Nachrichtenagentur Interfax sagte. Nach der Versteigerung war tagelang unklar, wer hinter der zuvor unbekannten Baikalfinanzgruppe stand.
Die Eigentümer der Baikalfinanzgruppe hätten ihre Firma Rosneft zum Kauf angeboten, sagte der Sprecher weiter. Rosneft halte nun 100 Prozent an Baikal und dadurch 76,6 Prozent an Juganskneftegas. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Die Baikalfinanzgruppe hatte das wichtigste Yukos-Förderunternehmen Juganskneftegas am Sonntag für mehr als sieben Milliarden Euro ersteigert.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte bereits am Dienstag gesagt, Juganskneftegas könne nach seinen Informationen an eine staatliche Firma weiterverkauft werden. Hinter der Baikalfinanzgruppe hätten Privatleute mit Erfahrung in der Energiebranche gestanden, sagte Putin bei seinem Deutschlandbesuch. Den Vorsitz im Rosneft- Aufsichtsrat hat der Vize-Chef der Kreml-Verwaltung, Igor Setschin. Juganskneftegas war wegen der Milliarden-Steuernachforderungen an Yukos zwangsversteigert worden.
Yukos will im Streit um seine zwangsversteigerte Kernsparte gegen die Staatsfirma Rosneft klagen. Das kündigte ein Yukos-Sprecher an.
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Man könnte fast meinen: Alles ist wieder beim alten. Firmen werden wieder verstaatlicht und trotzdem steht Putin als Demokrat und Kanzlerfreund gut da.