Letztens habe ich mit einem Bekannten für die Bundestagswahlen 2009 wieder die Möglichkeit diskutiert, dass es danach eine Mehrheit für Union und FDP gibt.
Auf den ersten Blick ist das plausibel: Die SPD löst sich auf und nicht alle ihrer Wähler gehen zur Linkspartei. Viele bleiben bei Wahlen zu Hause und die Linkspartei ist nicht in der Lage, Nichtwähler in ausreichendem Maße zu mobilisieren. Die NPD bleibt ein brauner Trauerhaufen bei 1-2 Prozent und versagt als nationalrevolutionäres Pendant zur Linken.
So stehen durch die Auflösung der SPD und die Schwäche radikaler Parteien Union und FDP ohne eigenes Verdienst als die lachenden Dritten da. Umfragewerte suggerieren schon ein solchen Szenario, aber die könnten auch das Produkt der Wunschfantasien ihrer Auftraggeber sein :rolleyes:
Da sind noch die Grünen. Die mag ich zwar nicht mehr besonders, aber sie könnten der FDP den Rang als Mittelpartei ablaufen. Keine eigene Mehrheit für Schwarz-Gelb, weil zu viel Grün dabei ist. Zugleich stehen die Grünen vor dem Problem, ca. 1/3 ihrer Anhänger und Wähler zu verlieren, sollten sie sich dem knallharten Kurs von Schwarz-Gelb unterordnen. "Jamaika" wird als politischer Selbstmord für die Grünen gehandelt und das Geheule der Foren-Konservativen über eine solche Konstellation kann ich mir ohne große Mühe ausmalen.
Dann ist da noch das Traumpaar Angela Merkel und Guido Westerwelle. Beiden fallen dadurch auf, mittlerweile in der eigenen Klientel so verhasst zu sein, dass man darüber eigentlich nur noch lachen kann. Es dürfte so gut wie allen klar sein, dass Frau Merkel Deutschland in keiner Weise voran gebracht hat - weder wirtschaftlich noch sozial noch sonstwie. Die Schwarz-Rot-Goldenen Winkelemente lassen mich eher an DDR-Zustände denn an wirkliches und glaubwürdiges "Nationalgefühl" denken. Deutschland als Fanclub für seine Balltreter, wenns hochkommt. Frau Merkel ist einen Zonentrine reinsten Wassers, die - vielleicht gerade deshalb - bei den Ostdeutschen nicht ankommt (weil die solche Apparatschiks zur Genügen hatte) und bei den Westdeutschen auch nicht. Sie ist die Frontfrau maßlos korrupter Eliten, verglichen mit denen die Anti-Deutschen noch ehrlich sind. Weil die ihren Hass und ihre Verachtung für Deutschland wenigstens zeigen, alldiweil diese Eliten bei mindestens gleich großem Hass und noch größerer Gleichgültigkeit noch scheinheiligen Patriotismus absondern.
Um Guido ist es zwar still geworden, aber er hat im liberalen Lager nicht nur Freunde. Im Gegenteil - er und seine Politik mögen hilfreich dabei gewesen sein, sich von der FDP zu lösen und an Schwarz-Gelb auch ein Comeback Guido Westerwelles zu monieren.
So scheinen mir die Personen Angela Merkel und Guido Westerwelle - von den Inhalten mal abgesehen - eine so große Belastung für das Projekt Schwarz-Gelb, dass es wegen ihnen nicht zustande kommen könnte. Los wird man sie nicht - wer etwa in der Union auf die Idee käme, Frau Merkel mit Stasi-Vorwürfen stürzen zu wollen - nur zu - die Union geht dann mit den Bach runter.